Romana Exklusiv 0172
Catriona Ferguson, die Leiterin der Agentur Star, die sie mit achtzehn unter Vertrag genommen hatte.
„Ich habe keine guten Neuigkeiten für dich, Maxie“, teilte sie ihr in ihrer forschen Art mit. „Die PR-Leute bei LFT haben sich gegen eine weitere Anzeigenkampagne mit dir entschieden.“
„Damit hatten wir ja gerechnet“, erwiderte Maxie und seufzte resigniert.
„Leider habe ich nichts anderes für dich. Das überrascht mich eigentlich nicht, denn man bringt dich zu sehr mit einem Produkt in Verbindung. Ich hatte dich davor gewarnt, und um ehrlich zu sein, haben die Berichte über dich in der Regenbogenpresse dir nicht gerade zum Vorteil gereicht.“
Ein Monat war vergangen, seit sie, Maxie, aus Lelands Stadthaus ausgezogen war. Seitdem hatte sie nicht gearbeitet, und nun sah es so aus, als würde sie sich einen anderen Job suchen müssen, denn sie hatte kaum noch Geld. Sie konnte es sich nicht leisten, auf einen Auftrag zu warten, und genauso wenig konnte sie Catriona einen Vorwurf machen. Immer wieder hatte diese ihr geraten, Aufträge in der Modebranche anzunehmen, doch Leland hatte ihre Zeit vollauf beansprucht.
Stunden später saß Maxie fröstelnd vor dem Radiator in Liz’ Wohnzimmer und grübelte. Angelos war aus ihrem Leben verschwunden. Damit war ein Problem gelöst. Sie kratzte sich am Arm, weil es dort juckte, und stellte dann überrascht fest, dass sie Ausschlag an der Stelle hatte.
Sie konnte sich nicht entsinnen, etwas gegessen zu haben, das sie nicht vertragen hatte, denn nach dem Frühstück hatte sie nur ein halbes Sandwich zu sich genommen, weil sie überhaupt keinen Appetit hatte. Irgendwann schlief sie auf dem Sofa ein. Als sie mitten in der Nacht aufwachte, ging sie ins Gästezimmer, zog sich aus und sank ins Bett.
Als Maxie am nächsten Morgen aufwachte, fühlte sie sich nicht besonders gut. Beim Zähneputzen warf sie einen Blick in den Spiegel, den Liz für Besucher angebracht hatte, und erstarrte. Auch auf der Stirn hatte sie Ausschlag. Es sah aus wie … Windpocken. Aber Windpocken bekamen nur Kinder, oder? Dann erinnerte sie sich daran, dass eine von Liz’ Nachbarinnen vor einigen Wochen mit ihrem Kind zu Besuch gewesen war und dieses den gleichen Ausschlag gehabt hatte.
„Es ist nicht mehr ansteckend“, hatte sie behauptet.
Mit bebender Lippe betrachtete Maxie sich im Spiegel. Plötzlich musste sie husten. Was immer es war, sie fühlte sich sehr elend. Sie holte sich ein Glas Wasser aus der Küche und legte sich wieder ins Bett. Als das Telefon klingelte, stand sie auf und nahm ab.
„Ja?“, fragte sie, nachdem sie im kalten Flur wieder hatte husten müssen.
„Hier ist Angelos. Was ist los mit Ihnen?“ Offenbar hatte er beschlossen, sie wieder zu siezen.
„Ich bin … ich bin erkältet“, log sie. „Was wollen Sie?“
„Ich möchte Sie sehen …“
„Auf keinen Fall.“ Sie knallte den Hörer auf die Gabel.
Als das Telefon wieder klingelte, zog sie den Stecker heraus. Einige Stunden später klingelte es an der Tür, doch sie ignorierte es, weil sie sich nicht überwinden konnte, wieder aufzustehen.
Den Rest des Tages verschlief sie, und als sie irgendwann aufwachte, zitterte sie vor Kälte und hörte ein seltsames Geräusch. Erst nach einer Weile wurde ihr klar, dass es sich um ihren rasselnden Atem handelte. Es fiel ihr schwer, einen klaren Gedanken zu fassen, und sie überlegte, ob sie vielleicht zum Arzt gehen sollte. Wieder klingelte es einige Male an der Tür, dann war es still.
Benommen stand sie auf, doch die Beine versagten ihr den Dienst, und sie fiel der Länge nach auf den polierten Holzfußboden. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Im Zimmer war es zu dunkel, als dass sie sich orientieren konnte. So begann sie, auf allen vieren zu kriechen, und versuchte, sich daran zu erinnern, wo das Telefon stand. Plötzlich hörte sie ein Klirren. Es klang wie zerbrechendes Glas. Dann erklangen Stimmen. Hatte sie den Fernseher angelassen? Erschöpft legte sie den Kopf auf den Boden.
Und dann wurde der Boden hell …
4. KAPITEL
Eine beunruhigend vertraute Männerstimme fluchte in einer anderen Sprache, und dann packte jemand Maxie und hob sie hoch.
„Sie haben überall … Ausschlag …“ Ungläubig blickte Angelos auf sie herab.
„Gehen Sie …“, brachte sie hervor.
„Es sieht … merkwürdig aus.“ Nach einer Pause fügte er hinzu: „Ich dachte, nur Kinder bekommen Windpocken.“
„Lassen Sie mich in Ruhe …“ Wieder musste sie
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