Romana Exklusiv 0172
husten.
Doch er legte sie aufs Bett und wickelte die Decke um sie.
„Was machen Sie da?“ Vergeblich versuchte sie, einen klaren Gedanken zu fassen.
„Ich war gerade auf dem Weg zu meinem Wochenendhaus auf dem Land. Aber jetzt muss ich wohl in London bleiben und Sie mitnehmen“, meinte er wenig begeistert und bückte sich, um sie wieder hochzuheben.
„Nein … Ich muss hier bleiben und auf das Haus aufpassen.“
„Das geht nicht.“
„Ich habe Liz versprochen … Sie ist nicht da, und vielleicht wird hier wieder eingebrochen … Lassen Sie mich runter.“
„Ich kann Sie in diesem Zustand nicht allein lassen.“ Angelos betrachtete sie missmutig.
Verlegen wandte Maxie das Gesicht ab, zu schwach, um sich zu wehren, aber nicht, um ihn zu hassen. „Ich möchte nirgendwohin.“ Sie schluckte und schniefte dann.
„Hier ist niemand, der sich um Sie kümmern könnte … Und warum heulen Sie jetzt?“, fragte er ungeduldig, während er den Flur entlangging. Plötzlich blieb er stehen und drehte ihren Kopf so, dass sie ihn ansehen musste. „Ich bin nur hier eingedrungen, weil ich wusste, dass Sie krank sind, und mich vergewissern wollte, dass alles in Ordnung ist.“
„Ich heule nicht“, brachte sie hervor.
„Aber ursprünglich bin ich nur hergekommen, um Ihnen die ‚Anzahlung‘ zurückzugeben und Ihnen zu sagen, dass ich mich hüten werde, mich je wieder bei Ihnen blicken zu lassen …“
„Und was hält Sie davon ab?“
Angelos ging nicht darauf ein. „Und dann liegen Sie wie ein Häufchen Elend auf dem Boden und haben mehr Flecken als ein Dalmatiner! Ist das etwa fair? Aber ich heule nicht, oder?“
Maxie öffnete ein Auge und bemerkte dabei einen seiner Sicherheitsbeamten, der sie fasziniert beobachtete. „Ich heule nicht …“, protestierte sie wieder.
Angelos trug sie nach draußen, wo er sie auf den Rücksitz seiner Limousine verfrachtete. Erst dann stellte sie fest, dass bereits jemand dort saß – eine rothaarige Schönheit, die ein sensationelles grünes Abendkleid aus Satin und Diamanten trug. Verblüfft erwiderte sie ihren Blick.
„Hattest du schon die Windpocken, Natalie?“, erkundigte sich Angelos im Plauderton.
Natalie Cibaud. Sie war eine bekannte französische Schauspielerin und hatte vor kurzem ausgezeichnete Kritiken für ihre Rolle in einem Hollywoodfilm bekommen. Angelos hat schnell Ersatz gefunden, überlegte Maxie benommen, während die beiden ein hitziges Wortgefecht auf Französisch führten. Natalie Cibaud kochte vor Wut, während Angelos immer eisiger wirkte. Beschämt kauerte Maxie sich zusammen, da ihr klar war, dass die beiden sich ihretwegen stritten.
„Bringen Sie mich zurück!“, rief sie.
„Halten Sie sich da raus!“, fuhr Angelos sie an. „Keine Frau hat Eigentumsrecht an mir … und keine Frau wird es je haben!“
Natalie schien allerdings anderer Meinung zu sein, denn ihre Stimme wurde immer schriller, während er sich weiterhin kühl gab. Schließlich herrschte angespanntes Schweigen. Kurz darauf stoppte die Limousine, und die Beifahrertür ging auf. Natalie stieg aus, sagte etwas Ätzendes auf Französisch und knallte die Tür zu.
„Ich nehme an, Sie haben es genossen“, bemerkte Angelos eisig, als der Wagen weiterfuhr.
Maxie öffnete die Augen, blickte dorthin, wo Natalie gesessen hatte, und schloss sie dann wieder. „Ich kann kein Französisch …“
Angelos fluchte leise und nahm den Hörer ab. Dass er innerhalb von zwei Tagen bei zwei Frauen abgeblitzt war, freute sie ungemein. Schließlich nickte sie ein und wachte immer dann wieder auf, wenn sie husten musste. Irgendwann wusste sie nicht mehr, wo sie war, und es kümmerte sie auch nicht.
„Geht es Ihnen etwas besser, Miss Kendall?“
Maxie blickte in das Gesicht der Frau, die sich über sie gebeugt hatte. Es kam ihr gleichzeitig vertraut und fremd vor. Die Frau trug einen weißen Kittel und fühlte ihr den Puls. Offenbar war sie Krankenschwester.
„Was ist passiert?“, fragte Maxie benommen. Nur vage erinnerte sie sich daran, dass es ihr sehr schlecht gegangen war.
„Sie hatten eine schwere Lungenentzündung“, erklärte die blonde Schwester. „Sie waren fast fünf Tage bewusstlos …“
„Fünf … Tage?“ Verwirrt ließ Maxie den Blick durch das große Schlafzimmer schweifen. Es war sehr elegant, aber ungemütlich, und ihr war klar, dass sie in Angelos’ Apartment sein musste.
„Sie haben großes Glück gehabt, dass Mr. Petronides Sie noch rechtzeitig gefunden
Weitere Kostenlose Bücher