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Romana Exklusiv 0172

Romana Exklusiv 0172

Titel: Romana Exklusiv 0172 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George , Penny Jordan , Lynne Graham
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sich daran erinnerte, wie sehr er sich bemüht hatte, das Beste aus dieser nicht standesgemäßen Ehe zu machen.
    Plötzlich wurde ihr bewusst, dass er ihr selbst eine Waffe in die Hand gegeben hatte, sich für alles zu rächen, was er ihr angetan hatte. Sie musste sie nur benutzen. Er verlangte von ihr, die Rolle seines Assistenten zu übernehmen. Na gut, wenn sie es tat, könnte sie mit all den kleinen, intimen Handgriffen, die zu dieser Aufgabe gehörten, Ruy so sehr quälen und demütigen, wie er sie damals gequält hatte.
    „Zieh dich um“, forderte er sie kurz angebunden auf.
    „Soll ich dir nicht erst helfen?“, fragte sie.
    Ihre sanft klingende Stimme machte ihn offenbar misstrauisch. Er runzelte die Stirn und fuhr im Rollstuhl an ihr vorbei. „Heute Abend nicht“, antwortete er unwirsch. „Ich bin hungrig und will nicht stundenlang warten, bis du es geschafft hast. Rodriguez erledigt es in einer halben Stunde.“ Er sah auf die Uhr und schob den Ärmel seines Hemdes hoch. Beim Anblick seines muskulösen Arms mit den dunklen Härchen, die sich um das Armband seiner Uhr kräuselten, verkrampfte sich ihr der Magen. Allzu gut erinnerte Davina sich daran, wie herrlich sich seine starken Hände auf ihrer Haut angefühlt hatten, als er sie zum ersten Mal geliebt hatte.

3. KAPITEL
    Davina hatte damals viele offizielle Essen im Palacio überstanden, aber noch nie war ihr eins so endlos lang vorgekommen wie an diesem Abend. Den Sherry, der in der Bodega der Silvadores in Cadiz heranreifte, rührte sie kaum an.
    Davina wusste, dass das feine Porzellan und die Silberbestecke, die an diesem Abend benutzt wurden, noch längst nicht das Beste waren, was die Silvadores zu bieten hatten. Der Reichtum der Familie stammte aus dem Sherry-Geschäft sowie aus den über ganz Spanien verteilten Ländereien und der Stierzucht. Außerdem war Ruy an mehreren exklusiven Hotel- und Clubanlagen beteiligt. Doch hier in diesem ehemaligen maurischen Palast hatten die Silvadores ihre Wurzeln, und Ruy war der alleinige Herrscher über das gesamte Vermögen.
    Wie war der Unfall passiert? Was hatte dazu geführt, dass Ruy jetzt behindert war? Davina betrachtete ihn. Wie er so dasaß in dem Dinnerjackett, unter dem man die kräftigen Muskeln seiner Brust erkennen konnte, wäre man nie auf die Idee gekommen, sein Körper sei nicht mehr so perfekt wie früher.
    Davina erinnerte sich während des Essens an die Zeit mit ihm, wie gern er im Swimmingpool herumgeschwommen war, wie er über die Estancia, wo die Stiere gezüchtet wurden, geritten war, wie er mit ihr getanzt und wie er sie geliebt hatte. Plötzlich erbebte sie und zwang sich, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Ruy hatte sie nur benutzt und sie zutiefst verletzt, und jetzt hatte die Frau, die er liebte, ihn verlassen. Vielleicht gab es doch so etwas wie Gerechtigkeit.
    Warum hatte Carmelita sich gegen ihn entschieden? Davina und Ruy waren erst wenige Wochen verheiratet gewesen, als die schöne Spanierin sie hier im Haus besucht und ihr erklärt hatte, Ruy liebe nur sie, Carmelita. Schon vor vielen Jahren hätten sie beschlossen, eines Tages zu heiraten. Kurz vor der Bekanntgabe der Verlobung hätten Ruy und sie sich gestritten. Weil sie nicht nach seiner Pfeife hätte tanzen wollen, hätte er Davina geheiratet, die er gerade erst kennengelernt hatte. Carmelita hatte hinzugefügt, sie würde um ihn kämpfen und ihn zurückbekommen. So eine blasse, unscheinbare Frau wie Davina könne einen heißblütigen und leidenschaftlichen Mann wie Ruy nicht halten. Er brauche eine Partnerin, die auf seine sexuellen Bedürfnisse in jeder Hinsicht eingehen könne und ihn in seiner Vielschichtigkeit verstehe.
    Hatte Carmelita ihn verlassen, weil er nicht mehr der Mann war, der er einst gewesen war? Er konnte nicht mehr reiten und keine Frau mehr bis zur Morgendämmerung lieben. War es das, was Carmelita gestört hatte? Oder hatte sie es nicht ertragen, dass der Sohn seiner englischen Frau in der Erbfolge an erster Stelle stand?
    Schließlich war das Essen beendet. Davina war jedoch keineswegs erleichtert. Im Gegenteil, ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, als sie Ruys entschlossene Miene bemerkte.
    Während des Essens hatte sie die Fragen ihrer Schwiegermutter über Jamie höflich beantwortet. Sie ließ sich von der älteren Dame nicht mehr einschüchtern. Niemals würde sie zulassen, dass man ihrem Sohn seine Rechte streitig machte, und das machte sie der Condesa unmissverständlich

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