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Romana Exklusiv 0172

Romana Exklusiv 0172

Titel: Romana Exklusiv 0172 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George , Penny Jordan , Lynne Graham
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schwindlig, und sie war unendlich glücklich, dass er ihre Liebe offenbar erwiderte. Damals hatte sie nicht geahnt, dass er sie nur benutzte, um die Frau, die er wirklich liebte – eine schöne Spanierin, die viel besser zu ihm gepasst hätte –, zu verletzen.
    Erst bei der Trauung war Davina bewusst geworden, dass ihr Mann einen Titel hatte und sie auch einen führen würde. Von Anfang an war ihr aufgefallen, was für eine irgendwie selbstverständliche Arroganz er an sich hatte. Deshalb hätte sie sich denken können, dass er kein gewöhnlicher Sterblicher war. Sie äußerte mehrere Male ihre Besorgnis, vielleicht seinen Erwartungen nicht entsprechen zu können, denn sie war nicht auf die Rolle einer Gräfin oder überhaupt auf die Rolle der Ehefrau eines spanischen Adligen vorbereitet. Ruy war zunächst leicht belustigt gewesen, später hatte er gelangweilt und ungeduldig reagiert, bis Davina anfing, sich vor ihrem Mann zu fürchten. Doch seine leidenschaftlichen Küsse lösten alle Ängste rasch wieder auf.
    Er hatte nicht versucht, sie vor der Hochzeit zu verführen. In ihrer Unerfahrenheit hatte sie angenommen, er respektiere sie viel zu sehr. Nach der Trennung hatte sie sich jedoch oft gefragt, was passiert wäre, wenn sie ihn nicht in der ersten Nacht nach ihrer Ankunft im Palast ermutigt hätte. Wahrscheinlich hatte er beabsichtigt, die Ehe annullieren zu lassen, sobald Carmelita zur Vernunft gekommen wäre.
    Aber Ruy war ein Ehrenmann. Nachdem er Davina in jeder Hinsicht zu seiner Frau gemacht hatte, gab es für ihn und auch für sie kein Zurück mehr. Das änderte sich erst, als sie schwanger war und erfuhr, warum er sie geheiratet hatte. Und wie hätte sie danach noch bei ihm bleiben können? Sie hätte sich von Anfang an denken können, dass etwas nicht stimmte, doch sie hatte es nicht wahrhaben wollen. Als man ihr schließlich die Wahrheit ins Gesicht gesagt hatte, war sie mit ihrem Baby nach London geflogen. Ihrer Schwiegermutter hatte sie es überlassen, Ruy die gute Nachricht zu überbringen, er sei wieder frei.
    Davina blickte den Mann im Rollstuhl an und empfand sekundenlang Mitleid mit ihm. Ruy würde nie wieder frei sein. Ruy, der ihr mit seinem herrlichen Körper beigebracht hatte, was es hieß, sich ganz als Frau zu fühlen, würde nie wieder reiten, tanzen oder mit einer Frau schlafen können.
    „Ah ja, du weinst!“, rief er plötzlich aus. „Gefällt es dir nicht, dass du mit mir in einem Bett schlafen musst und vielleicht von Erinnerungen an unsere schöne Zeit gequält wirst? Oder haben andere Männer dich das alles vergessen lassen?“
    „Ruy!“ Die Stimme seiner Mutter klang warnend.
    Er verzog verbittert die Lippen. „Was hast du, Madre?“, fragte er zornig. „Darf ich nicht einmal mehr über die Liebe und meine Erfahrungen reden? Stört es dich, dass ein Mann in meinem Zustand solche Gedanken hat? Dabei warst du doch diejenige, die mir gesagt hat, die Frau, die ich geliebt habe, hätte mich verlassen.“
    Demnach hatte die Condesa ihm Carmelitas Entschluss mitgeteilt. Davina unterdrückte ein Schaudern. Sie konnte die junge Frau nicht verstehen. Wenn Ruy mich geliebt hätte, hätte ich ihn nie und unter keinen Umständen verlassen, überlegte sie. Er war immer noch derselbe Mann, auch wenn er körperlich behindert war. Und was für ein Mann er war! Aber was sollte das? Sie war doch längst über ihre Liebe zu Ruy hinweg. Sie hatte Jamie, und das genügte ihr. Wie um es zu bekräftigen, nahm sie Ruy den Kleinen vom Schoß. Dabei streifte ihr Haar das Kinn ihres Mannes.
    Sogleich fuhr er zurück, und Davina stellte entsetzt fest, dass sie zitterte. Seine Zurückweisung verletzte sie. Was hatte dieser Mann nur an sich, dass er ihr immer noch so sehr unter die Haut ging?
    Sie sah ihn nicht an, um seinem verächtlichen Blick nicht zu begegnen. Stattdessen beschäftigte sie sich mit Jamie, der unbekümmert drauflosplapperte.
    Dann erschien ein Mann mit ernster Miene und stellte sich schweigend hinter Ruys Rollstuhl.
    „Davina, das ist Rodriguez, mein Assistent“, erklärte Ruy ironisch. „Er ist der Dritte im Bunde. Du musst dich an ihn gewöhnen, denn er macht alles für mich, wozu ich selbst nicht mehr in der Lage bin. Oder möchtest du das alles für mich tun? Immerhin habe ich dir mit meinem Körper, als er noch perfekt funktionierte, viel Freude bereitet. Deshalb wäre es nur gerecht, dass du jetzt auch mit der Behinderung zurechtkommst.“
    „Ruy, lass das!“, forderte

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