Romana Exklusiv 0186
erwartest du von mir?“ Sie wurde nervös, denn sie war sich viel zu sehr bewusst, wie verletzlich sie war. „Außerdem sind wir hier, und es war keineswegs mein Wunsch oder meine Entscheidung. Demnach kann deine Behauptung nicht so ganz stimmen.“
„Du hast recht“, gab er zu und betrachtete sie immer noch so aufmerksam, dass sie sich unbehaglich fühlte. Er wirkte ungemein kraftvoll und beunruhigend männlich. Das Schlimmste war, sie konnte sich seiner Ausstrahlung kaum entziehen. Allzu gut erinnerte sie sich daran, wie hilflos sie sich in seiner Gegenwart damals gefühlt, wie sehr sie ihn begehrt und wie sehr sie sich anschließend geschämt hatte.
„Die Situation ist für uns beide etwas schwierig“, fuhr er schließlich fort. „Wir haben zu viele gemeinsame Erinnerungen.“ Zu ihrem Entsetzen fuhr er ihr mit dem Finger über Wange und Kinn. „Kannst du nicht wenigstens versuchen zu verstehen, was ich empfinde?“
„Ich weiß wirklich nicht, was du von mir erwartest“, begann sie hastig und wünschte, die intime Atmosphäre zwischen ihnen würde sich auflösen. „Es tut mir leid, wenn du dich durch meine Anwesenheit in deinem Liebesleben gestört fühlst. Aber es ist nicht meine Schuld …“
„Wovon redest du?“, fragte er hart und packte sie ärgerlich am Arm. Die andere Hand legte er ihr auf den Nacken und zog Cassandra näher heran.
„Du liebe Zeit“, rief sie aus und versuchte vergebens, sich aus seinem Griff zu lösen. „Du weißt genau, was ich meine. David hat dich gestern Nachmittag mit der Frau gesehen. Er hat mir erzählt, sie sei über seine Anwesenheit nicht erfreut gewesen.“
„Mit was für einer Frau hat er mich gesehen?“ Er dachte gar nicht daran, sie loszulassen. Offenbar war es ihm egal, dass man sie von der Galerie des Palasts aus von drei Seiten beobachten konnte. Aus der Entfernung war die Szene leicht misszuverstehen. „Verrat es mir, Cassandra. Wer soll es gewesen sein?“
„Ich weiß es doch nicht“, erwiderte sie hilflos. „Du vertraust mir ja deine Geheimnisse nicht an.“
„Aber du hast bestimmte Vermutungen, oder? Sie ist nicht meine Freundin und heißt Sanchia de Romero. Sie ist die Frau, die mein Bruder heiraten wollte, ehe er dich kennengelernt hat.“
Cassandra schluckte. „Das … glaube ich nicht.“
„Warum sollte ich dich belügen?“
Ja, warum?, überlegte sie und blickte ihn nachdenklich an. Dass Antonios ehemalige Verlobte bei den de Montoyas noch ein und aus ging, überraschte sie, und sie war bestürzt. „Das habe ich nicht gewusst“, entschuldigte sie sich halbherzig und wünschte, sie hätte geschwiegen.
„Es gibt viel, was du noch nicht weißt, Cassandra“, erklärte er verbittert und angespannt. „Glaubst du, du seist die Einzige, die Gefühle hat?“
Sie brachte kein Wort heraus und stand reglos da, während sie ihn anschaute. Noch vor wenigen Sekunden hatte sie sich vor seinem Zorn gefürchtet, doch jetzt fürchtete sie sich eher vor ihrer Reaktion auf Enriques Nähe, denn er streichelte ihre Haut.
Mit dem Daumen fuhr er ihr über die empfindliche Stelle unter dem Ohr, und sie bekam Herzklopfen. Mit jedem Atemzug berührten ihre Brüste ganz leicht seine muskulöse Brust, und ihre Brustspitzen richteten sich unter dem feinen Material ihres ärmellosen Tops auf. Um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, schob Enrique ein Bein zwischen ihre Oberschenkel. Ihr kribbelte die Haut, und sie reagierte mit allen Sinnen auf seine Berührungen.
„Das ist keine gute Idee“, sagte er rau und betrachtete ihre Lippen.
Ihr war klar, dass er genau wusste, was da mit ihnen geschah. „Dann lass mich los“, bat sie ihn unsicher. Sie versuchte jedoch nicht, sich von ihm zu lösen.
Enrique spürte ihre Reaktion auf seine Zärtlichkeiten. „Ja“, antwortete er, ohne sie loszulassen. Stattdessen senkte er den Kopf, bis seine Lippen nur noch wenige Zentimeter von ihren entfernt waren. Sein Atem fühlte sich auf ihrer Haut warm an. „Ja, es wäre wahrscheinlich das Beste“, fügte er leise hinzu, ehe er ihre Lippen mit seinen berührte.
Und dann konnten sie sich nicht mehr beherrschen. So war es schon einmal mit uns, dachte Cassandra, ehe seine Küsse sie alles andere vergessen ließen. Sie gab sich dem Verlangen hin, gegen das sie angekämpft hatte, seit sie Enrique wieder begegnet war. Sie legte ihm die Arme um den Nacken, schmiegte sich an ihn und spürte seine muskulöse Brust an ihren Brüsten.
„Du liebe Zeit, ich begehre dich
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