Romana Exklusiv 0186
viel zu sehr“, sagte er an ihren Lippen.
Das ist Wahnsinn, schoss es ihr durch den Kopf, während er ihre Lippen mit der Zunge streichelte und anfing, ihren Mund zu erforschen. Cassandra war wie berauscht von Leidenschaft und glaubte, vor Sehnsucht zu vergehen.
Enrique umfasste ihren Kopf und küsste sie immer ungestümer und leidenschaftlicher. Er vergaß alles um sich her und presste sich an sie, sodass sie deutlich spürte, wie erregt er war.
Dann schob er die Hand unter ihr Top und streichelte ihre seidenweiche Haut. Cassandra wünschte sich, er würde ihre Brüste liebkosen und umfassen, und war froh, dass sie keinen BH trug.
Auf einmal spürte Cassandra, dass sie nicht mehr allein waren. In dem Moment hob Enrique den Kopf und versteifte sich. Dann atmete er tief ein, und es gelang ihm irgendwie, sich vor sie zu stellen.
„Mutter!“
O nein, seine Mutter! Cassandra war entsetzt. Sie wagte nicht, sich auszumalen, was seine Mutter von ihr denken würde.
„Enrique.“ Die Stimme seiner Mutter klang feindselig. „Was ist los mit dir? Bist du verrückt geworden?“
Ich muss auch verrückt gewesen sein, dass ich es überhaupt zugelassen habe, sagte Cassandra sich. Gespannt wartete sie darauf, wie Enrique seiner Mutter den Vorfall erklärte.
„Ich habe nicht damit gerechnet, dass du schon so früh zurückkommst“, stellte er jedoch nur fest.
„Das habe ich gemerkt“, antwortete seine Mutter kühl. „Du hattest etwas Wichtigeres zu tun, als dich um mich zu kümmern.“
„Spar dir deinen Sarkasmus, Mutter, er passt nicht zu dir.“ Enrique warf Cassandra, die immer noch hinter ihm stand, einen Blick zu. „Darf ich dir deine Schwiegertochter vorstellen?“
„Lieber nicht“, erwiderte seine Mutter verächtlich.
Cassandra konnte verstehen, dass die Frau sie verachtete. Sie konnte ja selbst kaum glauben, dass sie sich zu so etwas hatte hinreißen lassen.
„Früher oder später musst du sie sowieso begrüßen“, wandte Enrique ruhig ein.
„Erwartest du wirklich von mir, dass ich mit ihr rede?“, rief seine Mutter empört aus. „Du liebe Zeit, Enrique, soll ich etwa vergessen, was mit Antonio geschehen ist? Das ist unmöglich.“
„Deine Reaktion ist überzogen, Mutter“, erklärte Enrique höflich, aber bestimmt. „Antonio ist schon zehn Jahre tot. Das Leben geht weiter.“
„Was soll das heißen?“ Seine Mutter war bestürzt darüber, dass er die Witwe seines Bruders verteidigte. „Fühlst du dich etwa genauso sehr zu ihr hingezogen wie Antonio? Ich hätte dir mehr Verstand zugetraut.“
Jetzt reichte es Cassandra. Sie wollte sich nicht länger hinter Enrique verstecken, als hätte sie Angst vor Elena de Montoya. Sie ging um Enrique herum und blickte seine Mutter an.
„Glauben Sie mir, Señora de Montoya“, begann sie und ärgerte sich darüber, dass ihre Stimme so unsicher klang, „es war nicht mein Wunsch, hierher in den Palast zu kommen. Den Vorfall von vorhin habe ich nicht herausgefordert, und ich habe auch nicht die Initiative ergriffen. Ich habe nur David gesucht. Das ist alles.“
Elena de Montoya musterte Cassandra schweigend und kritisch, sodass sie sich auf einmal ihres schlichten Outfits sehr bewusst war. Elena trug ein elegantes blaues Seidenkleid. Sie war relativ klein, aber das perfekt frisierte schwarze Haar und die hohen Absätze ließen sie größer erscheinen. Ihre Perlenkette war bestimmt sehr wertvoll, und ihre goldene Armbanduhr und die goldenen Ringe waren mit Edelsteinen besetzt. Cassandra kam sich in dem Baumwolltop und der kurzen Hose fehl am Platz vor. Sie wünschte, sie hätte gewusst, dass Enriques Mutter an diesem Morgen nach Hause kommen würde.
„David?“, fragte Elena schließlich und wandte sich wieder an ihren Sohn. „Das ist doch Antonios Sohn, oder? Wo ist er?“
„Er sieht zu, wie Juan die Kälber untersucht“, antwortete Enrique, ohne Cassandra anzuschauen.
Sie ärgerte sich darüber, dass seine Mutter von ihm keine Erklärung für den Vorfall verlangte. Offenbar war ihrer Meinung nach Cassandra ganz allein an allem schuld.
9. KAPITEL
„Bist du einverstanden, Enrique?“, fragte Miguel de Guzman.
Enrique hatte zum Fenster des Konferenzzimmers hinausgeschaut, ohne etwas zu sehen. Jetzt blickte er die drei Männer verständnislos an, die am anderen Ende des großen Tisches saßen. „Wie bitte?“
„Bist du damit einverstanden, dass Viejo mit den Weinen experimentiert, die er aus Italien mitgebracht hat?“, wiederholte Miguel
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