Romana Exklusiv 0186
da.
Giancarlo hatte sich das Badetuch um die Hüften geschlungen und rasierte sich gerade vor dem Spiegel. Als er ihre Miene bemerkte, drehte er sich um. „Was hast du?“, fragte er. „Was habe ich falsch gemacht?“ Er musterte sie besorgt. „Habe ich dir wehgetan, Liebes?“
Sie schüttelte den Kopf. Sie war so blass, dass ihre feine, helle Haut wie Porzellan wirkte. „Du hast … nichts benutzt“, stieß sie hervor.
Er stand wie erstarrt da und runzelte die Stirn. Dann legte er langsam den Rasierapparat weg und ging auf sie zu. „Das soll ein Scherz sein, oder?“
Er muss doch wissen, dass es kein Scherz ist, überlegte sie und wagte nicht, sich von der Stelle zu rühren. Ihre Beine fühlten sich seltsam schwach an, so als wollten sie jeden Moment unter ihr nachgeben, und ihr Herz schien zu hämmern und zu flattern, als könnte es seinen eigenen Rhythmus nicht finden.
„Nein“, erwiderte sie schließlich und zitterte am ganzen Körper, so schockiert war sie.
Giancarlo fluchte auf Italienisch vor sich hin, während er ein frisches Badetuch vom Regal nahm und es Natalia um die Schultern legte. Dann hob er sie hoch und trug sie ins Schlafzimmer.
Nachdem er sie aufs Bett gesetzt hatte, ließ er sich neben sie sinken. Offenbar war er genauso schockiert wie sie.
„Wie konnten wir nur so unüberlegt handeln?“, flüsterte sie.
„Du nimmst doch die Pille wie alle anderen Frauen auch“, entgegnete er angespannt.
„Nein, das tue ich nicht!“, fuhr sie ihn zornig an und sprang auf. „Du liebe Zeit, ich hätte mir denken können, dass du letztlich doch nur ein ganz gemeiner, mieser Kerl bist. Du bist nicht der richtige Mann für mich. Es hätte nie geschehen dürfen!“
„Ich bin doch der richtige Mann für dich“, widersprach er ihr wütend und beleidigt.
Offenbar versteht er mich nicht, aber dann kann ich ihm nicht helfen, schoss es ihr durch den Kopf. Sie ging im Zimmer hin und her. Dabei versuchte sie, damit zurechtzukommen, dass sie vielleicht ein Kind von Edwards Schwager bekommen würde.
„O nein“, stöhnte sie hilflos und verzweifelt auf. „Warum hast du mich nicht wenigstens gefragt?“ Ihre Stimme klang vorwurfsvoll.
Unter der Bräune war er blass geworden, und in seinen Augen blitzte es ärgerlich auf. „Warum hast du es mit keiner Silbe erwähnt?“, schob er ihr den schwarzen Peter zu.
„Weil ich der Meinung war, jeder intelligente Mann würde sich heutzutage für Safer Sex entscheiden!“, erklärte sie und wusste selbst nicht, warum sie ihn so scharf attackierte. Ihr war natürlich klar, dass sie genauso verantwortungslos gehandelt hatte wie er.
Giancarlo sprang auf und ging ins Badezimmer. Er wirkte irritiert und seltsam verlegen. Natalia suchte ihre Sachen zusammen. Sie fühlte sich wie betäubt und schien nicht zu wissen, was sie tat.
Als er wenige Minuten später zurückkam, hatte er sich wieder unter Kontrolle. Aber sie stand einfach nur da und hielt die Dessous aus weißer Seide in der Hand.
„Es tut mir leid“, entschuldigte sie sich leise. „Es ist meine Schuld, ich hätte daran denken müssen.“
„Ich auch“, gab er zu und verstand selbst nicht, warum er sich mit dem Gedanken, vielleicht Vater zu werden, so leicht abfand. Lag es an ihrem hinreißenden Aussehen? Oder daran, dass sie recht hatte? Er hätte vorsichtiger sein müssen, schon allein um seiner selbst willen. Oder hatte ihre beleidigende Bemerkung, er sei nicht der richtige Mann für sie, sein Ego so sehr verletzt, dass er es als Herausforderung empfand, ihr das Gegenteil zu beweisen? Jedenfalls war es für ihn keine Katastrophe, und er dachte gar nicht daran, sich seiner Verantwortung zu entziehen.
„Ist es momentan eine kritische Zeit?“, fragte er und nahm ihr behutsam die weißen Dessous aus der Hand.
Natalia ließ ihn gewähren und fing an zu überlegen. „Nein“, erwiderte sie schließlich. „Das Risiko ist momentan gering.“ „Okay“, antwortete er. „Dann müssen wir abwarten.“ Er zog ihr das Badetuch von den Schultern. „Was machst du da?“, rief sie aus und versuchte, es ihm wieder wegzunehmen.
Aber er hatte es schon achtlos auf den Boden geworfen. „Ich lege dich ins Bett“, erklärte er ruhig. „Es ist drei Uhr in der Nacht, wir sollten wenigstens einige Stunden schlafen.“
„Schlafen?“, wiederholte sie.
Er lächelte sie an. „Ja. Für heute hast du mir schon genug Kraft geraubt.“
„Aber …“, begann sie hilflos. „Aber ich muss doch nach Hause
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