Romana Exklusiv 0186
er heftig und löste sich wieder von ihr. „Du gehörst jetzt zu mir, ist das klar? Du denkst nur noch an mich und träumst nur noch von mir, einen anderen Mann gibt es für dich nicht mehr.“
„Du bist sehr besitzergreifend“, entgegnete sie leicht spöttisch. Sie wusste nicht, ob sie sich über seine Eifersucht freuen oder sich darüber ärgern sollte, dass er glaubte, er müsse extra betonen, dass sie zu ihm gehöre.
„Ja“, gab er zu. „Ich bin Sizilianer“, fügte er hinzu und hob das Kinn. Die Bemerkung und die Geste wirkten Unheil verkündend. „Mit anderen Worten, ich passe gut auf das auf, was mir gehört.“
„Und zu wem gehörst du?“
„Natürlich zu dir.“ Er runzelte die Stirn, als wäre es eine völlig überflüssige Frage.
Das war genau der Punkt, auf den sie hinauswollte: Für diese Unterhaltung gab es überhaupt keinen Grund. Oder wollte er ihr vielleicht damit etwas ganz anderes klarmachen und irgendwelche Regeln aufstellen, die sie beachten sollte?
„Wie lange?“, fragte sie deshalb heiser.
„So lange, wie es dauert, nehme ich an“, antwortete er. „Wer weiß das schon so genau?“, fügte er hinzu und zuckte die Schultern.
Plötzlich begriff sie alles. „Sechs Wochen“, hörte sie sich selbst atemlos und angespannt sagen. „Wenn Edward zurückkommt, fliegst du nach Hause, und es ist aus und vorbei.“
Edward? Natalia wagt es, Edward hier in meinem Bett zu erwähnen?, überlegte Giancarlo fassungslos. Eigenmächtig legte sie die Dauer der Affäre auf sechs Wochen fest – mit anderen Worten, für Natalia drehte sich immer noch alles nur um Edward.
Giancarlo zog sich zurück. Sie kam ihm auf einmal nicht mehr wie eine reine Schönheit vor, sondern wie Medusa höchstpersönlich, die ihn in eine Säule aus Stein verwandelt hatte.
Noch nie in seinem Leben war er so erschüttert gewesen wie in diesem Augenblick. Hier lagen sie, in seinem Bett, nachdem sie sich leidenschaftlich geliebt und etwas ganz Besonderes und Einmaliges erlebt hatten, und Natalia fiel nichts Besseres ein, als Regeln aufzustellen.
Der Zorn, der ihn erfasste, riss ihn aus der Erstarrung. Drohend und mit finsterer Miene beugte er sich über Natalia. Was er mit ihr machen wollte, wusste er noch nicht, aber er packte sie an den Schultern.
Alarmiert versteifte sie sich. „Was hast du plötzlich?“, fragte sie bestürzt. Für seinen Zorn gab es keine Erklärung.
Meine schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt, Natalia ist so billig und niederträchtig, wie man sie mir geschildert hat, überlegte er und schäumte vor Wut. „Du wagst es, mir Bedingungen zu stellen, als wäre ich ein Zuchthengst, der die Frauen der Reihe nach bedient“, stieß er hervor. „Und dann wunderst du dich, dass ich wütend bin?“
Sie wurde ganz blass. „Es tut mir leid“, entschuldigte sie sich, „so habe ich es nicht gemeint. Ich dachte nur, du …“ „Denk lieber nicht“, unterbrach er sie, „jedenfalls nicht in meinem Bett!“
Dann konnte er nicht anders, ungestüm und besitzergreifend presste er die Lippen auf ihre und wünschte, er wüsste, wohin das alles noch führte. Irgendwie hatte er das dumpfe Gefühl, schon bis über den Kopf in dieser Sache zu stecken.
Natalia Deyton ging ihm so sehr unter die Haut, wie er es nie für möglich gehalten hätte.
8. KAPITEL
Natalia hatte Giancarlo nicht beleidigen wollen. Was in ihm vorging und weshalb die zuvor so harmonische Stimmung umgeschlagen war, wusste sie nicht.
Er küsste sie ungestüm und ziemlich brutal. Voller Leidenschaft erwiderte sie seine Küsse, denn Giancarlos Zorn löste noch ganz andere Emotionen in ihnen aus, die sich schon bald als stärker erwiesen als alles andere.
Nach dem ersten so ungemein innigen und intensiven Zusammensein, schien eine Steigerung kaum noch möglich. Aber da hatte Natalia sich getäuscht. Giancarlo drang tief in sie ein, und sie genoss seine Kraft und Stärke. Immer wieder küsste er sie fordernd und besitzergreifend, und sie gab ihm alles zurück, was er ihr schenkte. Sie berührten sich, streichelten sich und vergaßen alles um sie her.
Als sie sich im Badezimmer abtrocknete, fiel Natalia plötzlich ein, dass sie sich weder beim ersten noch beim zweiten Mal geschützt hatten. Und auch beim dritten Mal nicht. Sie hatten zusammen geduscht und sich dabei ein drittes Mal so wild und leidenschaftlich geliebt, wie sie es beide nicht für möglich gehalten hätten.
„O nein“, sagte sie leise und stand ganz still
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