Romana Exklusiv 0186
…“
„Du bist jetzt hier zu Hause“, antwortete er sanft, ehe er sich mit ihr aufs Bett sinken ließ. „Du bleibst zumindest so lange hier, bis wir wissen, was los ist.“
„Wovon redest du? Ich brauche nicht bei dir zu wohnen, nur weil wir unvorsichtig waren“, wandte sie ein.
„Doch, das musst du“, bekräftigte er und warf das Badetuch, das er sich um die Hüften geschlungen hatte, auf den Teppich. Dann zog er die Bettdecke über Natalia und sich. „Ich bin verantwortlich für die Menschen, die zu mir gehören. Solange du mir nicht das Gegenteil beweist, gehörst du zu mir. Deshalb lass die Finger von irgendwelchen Pillen. Außerdem möchte ich, dass du bei mir bleibst“, fügte er rau hinzu. Es klang wie ein Versprechen. „Oder kannst du guten Gewissens behaupten, du wolltest nicht mit mir zusammen sein?“
Das konnte sie natürlich nicht. Auch wenn sie behauptet hatte, er sei für sie nicht der richtige Mann, war er doch der einzige, mit dem sie zusammen sein wollte. Deshalb sagte sie nur: „Ich hatte auch gar nicht die Absicht, so eine Pille für den Morgen danach zu nehmen. Davon halte ich nichts.“
Giancarlo knipste das Licht aus, küsste sie auf die Lippen und nahm Natalia in die Arme. „Morgen holen wir deine Sachen“, erklärte er leise in der Dunkelheit.
Darauf fiel ihr nichts ein, und sie schwieg.
Ich habe Natalia Deyton da, wo ich sie haben wollte, überlegte er. Noch nie im Leben hatte er sich so gut gefühlt. Die Möglichkeit, dass Natalia vielleicht schwanger war, störte ihn nicht.
Als Natalia am Morgen wach wurde, gestand sie sich überrascht ein, dass sie gut geschlafen hatte. Sie lag allein im Bett und genoss sekundenlang die Stille um sie her. Erst dann erlaubte sie sich, über die verhängnisvollen Ereignisse der vergangenen Nacht nachzudenken.
Nicht alles war verhängnisvoll gewesen, wie sie sich sogleich eingestand. Es hatte ungemein intensive Augenblicke gegeben, und bei der Erinnerung daran verspürte sie ein Kribbeln im Bauch.
Plötzlich hörte sie ein Geräusch in der Wohnung. Giancarlo wartete sicher schon darauf, dass sie endlich aufstand. Sie seufzte und zwang sich, aus dem Bett zu steigen. Dann duschte sie und holte das Outfit hervor, in dem sie am Tag zuvor ins Büro gekommen war. Das blaue Seidenkleid und die erotischen Dessous, die sie am vergangenen Abend getragen hatte, schienen zu einer anderen Zeit und einer anderen Frau zu gehören.
Was für eine Frau bin ich denn jetzt?, fragte sie sich, während sie im Badezimmer das lange Haar zu einem Zopf flocht. Sie war sich bewusst, dass die strenge Frisur so etwas wie ein Schutz sein sollte. Eine Frau, die einen großen Fehler gemacht hat, gab sie sich selbst die Antwort. Jetzt musste sie die Konsequenzen tragen, für Reue war es zu spät.
Warum hatte sie sich ausgerechnet mit Giancarlo Cardinale eingelassen? Sie fröstelte. Aber nicht Giancarlo war das Problem. Nein, es war vielmehr seine Beziehung zu Edward, die ihr Unbehagen bereitete und sie in einen ernsthaften Konflikt brachte.
Aber das ist wahrscheinlich gar nicht wichtig, dachte sie, während sie sich anzog. Die ganze Sache hatte in dem Moment einen bitteren Beigeschmack bekommen, als ihr eingefallen war, dass sie sich nicht geschützt hatten.
Natürlich war er nett und freundlich gewesen und hatte alles gesagt, was eine Frau in der Situation hören wollte. Natalia war jedoch entschlossen, ihn nicht beim Wort zu nehmen. Sie hoffte sogar, er habe es sich anders überlegt und wolle seine neue Geliebte doch lieber nicht bei sich einziehen lassen. Vielleicht hatte er schon eingesehen, dass ein rasches Ende der Affäre die beste Lösung war.
Nachdem sie in die eleganten schwarzen Schuhe geschlüpft war, machte sie sich auf die Suche nach ihm. Sie fand ihn in der Küche. Er saß am Tisch, hatte einen Becher Kaffee vor sich stehen und las die Financial Times.
Er sieht ganz anders aus als gestern Abend, schoss es Natalia durch den Kopf. Sie blieb stehen und betrachtete ihn. Er trug bequeme Chinos und ein langärmliges dunkelrotes Polohemd. Die Farbe erinnerte sie seltsamerweise an die roten Dessous, die er ihr hatte bringen lassen, und sie musste all ihre Willenskraft aufbieten, um nicht zu erröten.
Auf einmal schien er zu spüren, dass sie da war. Er sah auf und ließ den Blick über ihre Frisur und das dunkle Kostüm gleiten. Sogleich war ihm klar, in welcher Stimmung sie war.
„Du wirkst ausgesprochen streng und abweisend.“ Er betonte die Worte
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