Romana Exklusiv 0186
Er erforschte ihre empfindsamste Stelle mit der Zunge, streichelte und erregte sie, bis sie glaubte, es nicht mehr ertragen zu können.
„Giancarlo, ich tue alles, was du willst, ich bleibe bei dir, aber bitte … nicht so, bitte lieb mich richtig“, bat Natalia ihn leise.
In dem Moment ging etwas in ihm vor, wie sie deutlich spürte. Er hob den Kopf und blickte sie rätselhaft an, ehe er sie hochhob und ins Schlafzimmer trug. Offenbar tat es ihm leid, dass er sie auf diese Art zum Nachgeben gezwungen hatte. Er schien einen inneren Kampf auszufechten, und sie befürchtete, Giancarlo würde sich gegen sie entscheiden.
Aber er tat es nicht. Und seltsamerweise liebten sie sich dann so ungemein sanft, zärtlich, liebevoll und innig wie noch nie zuvor in ihrer jungen Beziehung.
Als er sie später vor ihrem Haus absetzte, versprach er ihr, sie in einer Stunde wieder abzuholen.
„Willst du nicht mit reinkommen und warten?“, fragte sie.
Sekundenlang betrachtete er das Cottage, dann schüttelte er den Kopf. „Nein, das möchte ich nicht. Ich … habe noch etwas zu erledigen“, entschuldigte er sich.
Natalia war verletzt, obwohl sie nicht wusste, warum. Sie ging ins Haus, dessen Atmosphäre sich irgendwie verändert zu haben schien. Es kam ihr vor, als hätte es seine Seele verloren. Sogar das Telefon funktionierte nicht mehr, wie sie feststellte. Auf dem Anrufbeantworter waren keine Nachrichten gespeichert, sodass sie vermutete, das Telefon sei schon längere Zeit außer Betrieb.
Sie runzelte die Stirn und nahm sich vor, gleich nach der Rückkehr in Giancarlos Apartment den Störungsdienst anzurufen. Dann fing sie an, ihre Sachen zusammenzupacken für den längeren Aufenthalt bei ihrem neuen Liebhaber.
Seltsam, dass sich diese Bezeichnung auch nach allem, was wir gemeinsam erlebt haben, irgendwie nicht richtig anhört, überlegte sie.
Pünktlich zur vereinbarten Zeit fuhr Giancarlo vor dem kleinen Haus in Chelsea vor. Zu seiner Erleichterung stand die Haustür offen, und Natalia hatte ihre Koffer schon nach draußen gestellt.
Vielleicht hatte er ja Glück und brauchte nicht hineinzugehen. Er hatte keine Lust, sich Edwards Liebesnest anzusehen. Es widerstrebte ihm zutiefst, sich auch nur in der Nähe des Ortes aufzuhalten, an dem Edward und Natalia sich geliebt hatten.
Als er ausstieg, erschien sie an der Tür. Mühsam zauberte er ein Lächeln auf die Lippen. Sein innerer Kampf war noch nicht beendet. Immer wieder versuchte er, das, was er ihr am Morgen angetan hatte, vor sich selbst zu rechtfertigen. Aber er gestand sich auch ein, dass es eine typisch männliche Reaktion gewesen war. Er ärgerte sich über Edward und wollte Natalia nicht mit ihm teilen. Sie sollte ihm, Giancarlo, ganz allein gehören. Deshalb hatte er sich zu brutal auf sie gestürzt.
Er ging auf sie zu und küsste sie, ehe er die Koffer in die Hände nahm. „Ist das alles?“, fragte er. In dem Moment bemerkte er, dass sie schon den Mantel anhatte.
Sie nickte und ging aus dem Haus. Dann drehte sie sich um und schloss die Tür ab, ehe sie ihm folgte.
Während der Rückfahrt schwiegen sie, und es herrschte eine gespannte Atmosphäre. Giancarlo war beunruhigt, aber er wusste nicht, wie er die Stimmung hätte auflockern können.
Plötzlich war er es leid und traf spontan eine Entscheidung. Danach fühlte er sich wesentlich besser und wieder wie der Mann, für den er sich immer gehalten hatte. Er fuhr den Wagen nicht in die Tiefgarage, sondern stellte ihn vor dem Haus ab.
„Bleib hier“, forderte er Natalia auf. Dann holte er die Koffer aus dem Wagen, trug sie in die Eingangshalle und beauftragte den Portier, sie nach oben zu bringen. Als er sich wieder neben Natalia ins Auto setzte, war die Welt für ihn in Ordnung.
Für sie jedoch offenbar nicht. „Was ist denn jetzt los?“, fragte sie beunruhigt.
„Wir fahren raus aus London“, erklärte er und ließ den Motor aufheulen.
„Wohin?“ Sie wollte es genau wissen.
Er antwortete nicht, weil er selbst noch nicht wusste, wohin er mit ihr fahren wollte. Nur eins war ihm klar: Sie brauchten beide dringend einen Ortswechsel.
Schließlich fanden sich Giancarlo und Natalia in Brighton wieder. Sie konnte es kaum glauben. Aber er hätte gar keine bessere Idee haben können, denn es gelang ihnen, den Stress und die Aufregungen der vergangenen vierundzwanzig Stunden zu vergessen.
Es war so kalt und windig, dass Giancarlo sich bei dem erstbesten Herrenausstatter einen Lammfellmantel
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