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Romana Exklusiv 0188

Romana Exklusiv 0188

Titel: Romana Exklusiv 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Stafford , Kate Walker , Tracy Sinclair
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schnell. „Ich wollte nicht … Wenn Sie meinen Vater sehen, können Sie ihm dann sagen, dass ich erst heute Abend zurückkomme?“
    „Das könnte ich. Allerdings wäre es besser, wenn du ihm einen Zettel schreibst.“
    Sekundenlang blickte er sie verblüfft an. Als ihm klar wurde, dass sie es ernst meinte, kritzelte er einige Worte auf einen Block hinter der Tür, der vermutlich für Mrs. Coomers Einkaufslisten bestimmt war. Dann verabschiedete er sich hastig und verließ das Haus. Während Frankie nach oben in ihr Zimmer ging, hörte sie, wie draußen der Kies unter den Reifen seines Fahrrads knirschte.
    An Schlaf war jetzt überhaupt nicht mehr zu denken. Frankie lag im Bett und beobachtete, wie es draußen immer heller wurde. Dabei träumte sie von einem anderen Leben, das sie nie würde führen können – ein Leben, in dem sie dazu beitrug, die Kluft zwischen Julian und seinen Kindern zu schließen, in dem sie Julian zur Seite stand und nachts in seinen Armen schlief. Ein Leben, in dem Julian sie liebte – sie und nicht Alison.
    Sie schloss die Augen und versuchte verzweifelt, diese verlockenden Fantasien zu verdrängen, die ihr die Wirklichkeit nur umso trauriger erscheinen lassen würden. So verbrachte sie eine Weile in einem Zustand zwischen Schlafen und Wachen.
    Das laute Wiehern eines Pferdes schreckte sie schließlich aus diesem Dämmerzustand auf. Als sie aus dem Fenster schaute, das auf der Rückseite des Hauses lag, sah sie, wie Ross und Reiter über den Zaun sprangen und das Feld überquerten.
    Eine schlanke junge Frau um die zwanzig in eng anliegender Reithose saß in perfekter Haltung auf dem Pferd. Frankie beobachtete, wie Julian aus dem Haus kam. Er war bereits angezogen und trug Jeans und ein Freizeithemd. Nun stieg die junge Frau elegant ab, nahm die Reitkappe ab und warf ihr langes blondes Haar zurück, das darunter zum Vorschein kam.
    Frankie hatte viele junge Frauen wie diese in Londoner Bars gesehen, die ständig ihre Haare zurückwarfen, sodass diese in anderer Leute Drinks landeten. Sie trugen diese Mähnen wie Banner, mit denen sie die Aufmerksamkeit der Männer auf sich lenkten – genau wie diese Frau es jetzt tat. Als sie sich auf Zehenspitzen stellte, um Julian auf die Wange zu küssen, ließ er es sich gefallen und lachte. Neidisch wünschte sich Frankie, jünger zu sein und Julian Tarrant küssen zu dürfen, als wäre es das Natürlichste auf der Welt.
    Noch während sie mit ihrer Eifersucht kämpfte, klopfte es an ihrer Tür. Auf ihr „Herein!“ hin stürmte Karin ins Zimmer.
    „Kann ich aus Ihrem Fenster schauen? Meins liegt nämlich nach vorn raus“, bat sie und trat neben Frankie. „Ja, es ist Patricia!“, rief sie aufgeregt. „Ich habe sie eine Ewigkeit nicht gesehen, aber als ich hier noch gewohnt habe, hat sie sonntags immer ihre Eltern besucht. Sie macht Schauspringen und Dressurreiten, und ihre Pferde sind super.“
    „Sie ist sehr hübsch“, bemerkte Frankie.
    „Ja, nicht wahr? Sie ist auch sehr nett.“ Karin kicherte. „Ich glaube, sie steht auf Dad! Als er und Mum geheiratet haben, war sie eine von ihren Brautjungfern. Damals war Patricia natürlich noch ein Kind.“
    Viel anders sieht sie heute auch nicht aus, dachte Frankie gehässig, doch einen Moment später musste sie sich eingestehen, dass das nicht stimmte. Patricia war eine reizende junge Frau, die aus derselben gesellschaftlichen Schicht wie Julian kam und sich der Sympathie zumindest eines seiner Kinder erfreute. Karin zufolge hatte sie eine Schwäche für Julian. Wenn er eines Tages aufwachte und beschloss, dass es an der Zeit war, seine Liebe für Alison zu begraben, würde er Patricia heiraten.
    „Ich ziehe mich jetzt an und reite zu Patricia“, verkündete Karin eifrig. „Zuerst sage ich Dad Bescheid. Er erlaubt es bestimmt.“
    Frankie beobachtete kurz darauf, wie die Blondine wieder aufsaß und Julian fröhlich zuwinkte, bevor sie den Zaun mühelos zum zweiten Mal übersprang. Kurz darauf sah sie, wie Karin ihr auf Jeepers hinterhertrabte.
    Frankie seufzte und fragte sich, ob sie sich nun anziehen und nach unten gehen sollte. Mittlerweile war es acht Uhr, und alle Familienmitglieder waren auf den Beinen. Vielleicht kann ich für Julian und mich Tee kochen, dachte sie, erstaunt über die unerklärliche Freude, die sie bei dieser Vorstellung empfand.
    „Frankie!“
    Der autoritäre Klang seiner Stimme schreckte sie aus ihren Gedanken. Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar und trat in den

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