Romana Exklusiv 0188
war sie sich der unheimlichen Stille im Haus bewusst. Sie stand am Fenster und schaute blicklos hinaus, die Arme schützend um sich geschlungen.
Kurz darauf hörte sie, wie die Tür geöffnet wurde und Julian hinter sie trat. Obwohl Frankie seinen Atem in ihrem Haar spürte, wandte sie sich nicht um.
„Frankie“, begann er leise, aber eindringlich. „Du kannst mir derartige Dinge nicht länger vorwerfen, ohne die Konsequenzen zu tragen.“
„Geh weg und lass mich allein!“, bat sie. Es war sinnlos.
Er liebte Alison, aber sie, Frankie, liebte ihn. Sie wollte sich nicht noch mehr in ihre Gefühle hineinsteigern.
„Keine Chance.“ Er umfasste ihre Schultern und drehte sie zu sich um. Sie sah das Begehren in seinen Augen und spürte es in seinen Fingern, als er ihr den Morgenmantel abstreifte. Plötzlich fürchtete sie sich.
„Nein“, flüsterte sie instinktiv.
Julian lachte nur und ignorierte ihren Protest. Er hob ihr Kinn an, bevor er von ihrem Mund Besitz ergriff und sich damit einfach nahm, was er wollte.
Frankie wehrte sich nicht länger gegen ihn und ihre eigenen Empfindungen. Sie vermochte keinen klaren Gedanken mehr zu fassen und gab sich ganz ihrer Leidenschaft hin. Dies war der Mann, nach dem sie sich sehnte und mit dem das Schicksal sie zusammengebracht hatte. Bereitwillig legte sie die Arme um seinen Nacken und ließ sich von ihm hochheben und zum Bett tragen. Sie erschauerte in gespannter Erwartung, als er ihr das Nachthemd auszog.
Beide hatten zu lange gewartet, um sich sanft zu begegnen. Sobald Julian ihren nackten Körper berührte, verlor Frankie sich in ihrer Leidenschaft. Als er sie stürmisch nahm, war sein Verlangen so stark, dass ihr Körper schmerzte. Stumm forderte sie Julian auf, tiefer in sie einzudringen, bis sie aufschrie und die Fingernägel in seinen Rücken krallte. Bedingungslos gab sie sich ihm hin und empfing dieselbe Lust, bevor sie gemeinsam den erlösenden Gipfel erreichten.
Anschließend lagen sie nebeneinander und lächelten sich zu.
Erst nach einer Weile konnte Frankie wieder sprechen. Da sie jedoch nicht einmal annähernd auszudrücken vermochte, was sie empfunden hatte, gab sie sich betont forsch.
„Du meine Güte!“, brachte sie hervor. „Als Frau muss man aufpassen, was man zu dir sagt, damit du es nicht als Herausforderung verstehst.“
Julian stützte sich auf einen Ellbogen und betrachtete sie forschend.
„Und war es eine Herausforderung?“
„Nein.“ Sie schüttelte entschieden den Kopf und fuhr mit den Fingern über seine gebräunte Brust. „Ich habe dir bereits klargemacht, dass du niemals etwas beweisen musstest. Ich habe nie an deiner … Männlichkeit gezweifelt.“
„Aber ich.“ Er lächelte andeutungsweise. Dieses Geständnis war ihm offensichtlich schwergefallen, und sie wusste, dass ein weniger charakterstarker Mann es nicht über die Lippen gebracht hätte. „Ich habe lange daran gezweifelt. Du bist diejenige, die mir gezeigt hat, dass nicht alles in mir gestorben ist und ich nicht völlig nutzlos bin. Auch dafür muss ich dir danken, Frankie.“
Frankie kämpfte mit den Tränen. Der Mann, den sie liebte, lag neben ihr und war dennoch mehr denn je unerreichbar für sie. Sie versuchte, den aufkeimenden Schmerz zu unterdrücken, und zwang sich zu einem Lächeln.
„Ich habe dein Manuskript gelesen und dein männliches Ego wiederhergestellt“, scherzte sie. „Julian … es war kein Geschenk, sondern etwas, das passiert ist – etwas, das wir beide wollten. Das habe ich jedenfalls gedacht.“
„Natürlich war es das“, bestätigte er. „Als du zum ersten Mal hier in meinem Haus warst, habe ich dich angeschaut und mich gefragt, wie du wohl nackt aussiehst. Damals wollte ich weder über dich noch über eine andere Frau so denken. Aber es ist nun mal die Wahrheit.“
„Wie schockierend! Ich war der Meinung, dass du nur in Ruhe gelassen werden wolltest – wie Greta Garbo.“ Pass auf, dass es nicht zu ernst wird, Frankie!, ermahnte sie sich. Denk daran, dass er lediglich deinen Körper will, und bleib cool …
Inzwischen stand die Sonne hoch am Himmel, und die Vögel zwitscherten in den Bäumen. Frankie dagegen nahm das kaum war, da Julian sie wieder liebte – diesmal ganz langsam, sodass sie mit jeder Faser ihres Körpers vor Leidenschaft glühte. Obwohl sie vor Lust überzufließen glaubte, fiel doch der Schatten ihrer Zweifel auf ihr Glück.
Sie fragte sich, wie lange sie noch so tun konnte, als würden Julian und sie
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