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Romana Exklusiv 0188

Romana Exklusiv 0188

Titel: Romana Exklusiv 0188 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Stafford , Kate Walker , Tracy Sinclair
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ausdrücken sollte, was logisches Denken betraf, machte sie umso wütender.
    „Ach ja? Du hast gut reden!“, rief sie. „Männer können jederzeit Vater werden, weil sie die Kinder nicht zur Welt bringen und keine Arbeit damit haben.“ Sie fragte sich, wen sie eigentlich damit überzeugen wollte: ihn oder sich selbst.
    „Sieh mich nicht so vorwurfsvoll an, als hätte ich dir ein zweideutiges Angebot gemacht“, sagte er trocken. „Komm, lass mich dein Glas auffüllen.“
    Frankie ließ es zu, obwohl seine Drinks ohnehin sehr stark waren. Doch sie wollte die quälende Vorstellung verdrängen, ein Baby – sein Baby – zu haben. Sie wünschte, er würde ihr tatsächlich ein zweideutiges Angebot machen und sie würde den Mut aufbringen, es anzunehmen.
    Sie hatte den Entschluss gefasst, niemals mit einem Mann zu schlafen, der eine andere liebte und sie nur benutzte. Nun, da Julian sich in ihrer unmittelbaren Nähe befand, fürchtete sie, ihm nicht widerstehen zu können. Am besten konnte sie sich dagegen schützen, wenn er überhaupt nichts von ihr wollte.
    Pass auf, Frankie!,ermahnte sie sich. Wenn sie auf jede beiläufige Bemerkung, die er machte, so heftig reagierte, würde er sie schnell durchschauen und ihre Gefühle erraten.
    „In Ordnung.“ Frankie zwang sich zu einem Lächeln. „Es ist bestimmt schön, eine Familie zu haben, aber ich bin mit meinem Leben zufrieden. Ich müsste verrückt sein, wenn ich alles wegen eines Mannes und einer Horde Kinder umkrempeln würde, oder?“
    „Stimmt“, bestätigte er, ohne den Blick von ihr abzuwenden, „du hast alles im Griff. Ich wünschte, ich könnte das auch von mir sagen! Karin möchte nur bei mir sein, weil sie hier reiten kann, und Jeremy wäre am liebsten gar nicht hier. Dann ist da noch Mrs. Coomer, die jeden Abend wieder ins Dorf zurückkehrt, nachdem sie Abendessen für uns gekocht hat. Übrigens sollte ich dich warnen, dass sie die ‚einfache Küche‘, wie sie es nennt, bevorzugt.“
    Wie sich herausstellte, hatte er nicht untertrieben. Das Abendessen bestand aus Lammbraten mit leicht zerkochtem Gemüse und einer faden Soße.
    „Du meine Güte“, sagte Julian, als sie sich an den Tisch setzten. Er wandte den Kopf in Richtung Tür, durch die gerade ein Junge hereinkam. „Du kommst schon wieder zu spät“, tadelte er und sagte zu Frankie: „Das ist mein Sohn Jeremy. Er beehrt uns mit seiner Gesellschaft, wann immer es ihm passt.“
    Jeremy hatte weder Ähnlichkeit mit seinem Vater noch mit seiner Schwester. Er war zierlich, hatte dunkles rotbraunes Haar und grünbraune Augen. Nur das energische Kinn erinnerte an Julian.
    „Wieso sollte ich zu spät kommen, wenn das Essen hier nie pünktlich auf dem Tisch steht wie bei Mom?“, erwiderte er trotzig.
    „Das spielt keine Rolle. Ich erwarte, dass du zur verabredeten Zeit hier bist, besonders wenn wir Besuch haben. Außerdem könntest du Miss Somers ruhig begrüßen.“
    „Guten Tag“, grüßte Jeremy kühl.
    Karin wandte sich an Frankie. „Habe ich Ihnen nicht gesagt, dass man mit ihm nichts anfangen kann?“
    „Das reicht, Karin“, mischte Julian sich ein.
    So wirst du deinen Sohn bestimmt nicht zurückgewinnen, dachte Frankie voller Mitgefühl. Während sie sich ihrem langweiligen Essen widmeten, redeten sie über unverfängliche Dinge. Dabei stellte Frankie fest, dass Jeremy bedingungslos zu seiner Mutter hielt. Er betrachtete Cerne Farm als kleines Königreich, aus dem die Königin ungerechtfertigterweise verbannt worden war und in dem er keine andere Frau duldete – nicht einmal sie, Frankie, die geschäftlich dort war. Allerdings entging ihr ebenso wenig, dass der Junge litt und im Grunde nicht verstand, warum nichts mehr so war wie früher.
    Nach dem Essen schlug Julian seinen Kindern vor, im Arbeitszimmer fernzusehen, während Frankie und er arbeiteten. Karin ging bereitwillig auf seinen Vorschlag ein, doch Jeremy verkündete, dass er in seinem Zimmer lesen wolle.
    „Du brauchst mir nicht zu sagen, dass ich alles falsch mache“, meinte Julian, als Frankie und er sich mit ihrem Kaffee ins Wohnzimmer setzten. „Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.“
    „Es steht mir wohl kaum zu, mich einzumischen oder dir Ratschläge zu erteilen“, erwiderte sie vorsichtig. „Als alleinstehende Frau ohne Kinder habe ich keine Erfahrungen auf dem Gebiet. Andererseits … Karin scheint mit der Situation ziemlich gut zurechtzukommen. Was Jeremy angeht, frage ich mich, ob er wirklich weiß,

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