Romana Exklusiv 0188
sehr kompetente Frau Ende dreißig und arbeitete seit einer ganzen Weile für Gianni. Nachdem sie und ihr Mann die Hoffnung auf ein Baby schon aufgegeben hatten, war sie schließlich schwanger geworden. Doch nun, im achten Monat, hatten sich Komplikationen eingestellt.
„Der Doktor hat mich gewarnt, dass es in meinem Alter keine leichte Schwangerschaft werden würde.“ Sie seufzte. „Ich soll mindestens zwei Wochen im Bett bleiben.“
„Dann sollten Sie genau das tun“, riet Gianni.
„Aber Sie geben doch in einem Monat den Maskenball. Wie wollen Sie denn ohne mich zurechtkommen?“
„Denken Sie nicht einmal daran. Ihr Job besteht jetzt darin, auf sich aufzupassen, damit ich Patenonkel werden kann.“
„Ich weiß, dass Sie recht haben, aber ich hasse es, Sie im Stich zu lassen. Es gibt so viel zu tun. Männer sind sich dessen nicht bewusst. Meinen Sie, dass Sie jemanden finden, der vorübergehend für mich einspringen kann?“
„Ich habe sogar eine junge Frau kennengelernt, die Arbeit sucht. Ich werde sie anrufen.“
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich so leicht zu ersetzen bin“, sagte Bella in gekränktem Ton.
Gianni verbarg seine Belustigung, während er sie hastig beruhigte. „Diese Person könnte niemals Ihren Platz einnehmen, aber zumindest kann sie das Telefon beantworten und die Zusagen und Absagen registrieren.“
„Aber es gibt wesentlich mehr zu tun.“ Sie gab ihm eine lange Liste mit Anweisungen, die er weitergeben sollte. Schließlich schloss sie: „Sagen Sie ihr, dass sie mich anrufen soll, falls sie Probleme hat.“
Nachdem Gianni sich von Bella verabschiedet hatte, versuchte er, sich an den Namen von Jillians Hotel zu erinnern. Etwas mit M. Moroni? Moresco? Da fiel es ihm wieder ein: Monaco. Er ließ sich die Telefonnummer von der Auskunft geben und vom Portier mit Jillian verbinden.
Ihre düstere Stimmung wich unglaublicher Freude, als sie sein Angebot hörte. „Natürlich bin ich interessiert! Ich nehme liebend gern an.“
„Hervorragend. Wann können Sie anfangen? Bella ist erst seit zwei Tagen weg, und schon stapelt sich die Arbeit.“
„Ich komme sofort.“
Als Jillian in der Villa eintraf, waren Gianni gewisse Bedenken gekommen. Es war zwar ein schönes Gefühl, jemandem helfen zu können, und er würde es genießen, sie um sich zu haben und sie besser kennenzulernen. Aber er brauchte wirklich eine Sekretärin. War sie eine kluge Wahl? Warum wollte sie trotz ihrer schlechten Erfahrungen in Venedig bleiben? Würde sie es sich nach ein paar Tagen anders überlegen und nach Hause zurückkehren? Jillian war sich seiner negativen Gedanken nicht bewusst, als sie ihm gegenüber an Bellas Schreibtisch saß. Ihr Gesicht strahlte wie ein Sonnenaufgang.
Insgeheim stöhnte er. Sie sah so jung und eifrig aus, dass er sein Angebot nicht zurückziehen konnte. Doch zumindest musste er etwas mehr über sie in Erfahrung bringen. „Ich bin der Ansicht, dass wir alles gründlich besprechen sollten, bevor Sie sich verpflichten, diesen Job anzunehmen“, eröffnete er.
„Ich weiß, dass ich die Aufgabe meistern kann“, versicherte sie hastig. „Ich bin mit allen Arten von Computern vertraut, und ich kann Geschäftsbriefe schreiben und archivieren. Ich kann sogar die Bücher führen, falls es nötig sein sollte.“
„Ich bin überzeugt, dass Sie sehr kompetent sind, aber ich brauche jemanden, auf den ich mich verlassen kann. Ich werde eine große Party geben, die sehr viel Koordination erfordert. Es wäre ausgesprochen unangenehm für mich, wenn Sie plötzlich Heimweh bekämen und ich jemand anderen engagieren müsste.“
„Ich verstehe Ihre Besorgnis, aber ich will aus gutem Grund nicht nach Hause zurückkehren. Ich habe allen erzählt, dass ich heirate, und dann … haben sich meine Pläne geändert. Es wäre ein bisschen peinlich zu erklären, was passiert ist.“
„Es tut mir leid, dass Sie enttäuscht wurden. Leider machen viele Männer Versprechungen, die sie nicht zu halten beabsichtigen“, sagte er sanft.
„Ich wünschte, Rinaldo hätte sein Versprechen mir gegenüber nicht halten wollen!“, platzte sie unwillkürlich hervor.
Gianni blickte sie verwirrt an. „Das verstehe ich nicht. Als ich Sie in einem Brautkleid und mit Orangenblüten im Haar vor meiner Tür vorgefunden habe, bin ich davon ausgegangen, dass der Bräutigam Sie am Altar versetzt hat.“
„Nein. Er ist aufgetaucht – ebenso wie die Mutter seines Kindes. Rinaldo hatte ihr ebenfalls
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