Romana Exklusiv 0197
zu. „Okay!“
„Gut. Dann pass auf. Es ist ganz einfach, aber dein Pferd muss auf das plötzliche Gewicht vorbereitet sein. Versuch doch einmal, auf Kalil aufzusitzen“, befahl er und glitt aus dem Sattel.
Auch Cami stieg ab und näherte sich dem Araberpferd, streichelte ihm über die Nüstern. „Er ist ein Gedicht. Stammt er aus deiner Zucht?“ Auch sie war kurzerhand zum Du übergewechselt.
Sie stand ganz dicht vor Rayhan. Er nahm ihren Duft wahr. Sie benutzte kein schweres Parfüm, sondern nur ein leichtes Eau de Toilette, das Assoziationen an Wind und Himmel in ihm weckte. Ihre Augen waren tiefblau.
Es wird keine unangenehme Pflicht sein, mit ihr ins Bett zu gehen, um meine Rache zu stillen, sagte sich Rayhan.
Schnell wandte er seine Aufmerksamkeit wieder ihrem Gespräch zu. Worüber hatten sie gesprochen? Ah ja, über Kalil. „Ja, ich habe ihn selbst großgezogen. Aber ich habe schon früh gemerkt, dass er sich nicht für die Zucht eignet, daher habe ich ihn kastrieren lassen. Eigentlich ist er mein Lieblingsreitpferd.“
„Armer Kalil.“
Er lachte. „Hengste sind schlechte Reitpferde. Sie sind zu wild und ruhelos. Es würde dir bestimmt keinen Spaß machen, Karim, meinen Zuchthengst, zu reiten. Er würde dich binnen Sekunden abwerfen.“
„Karim und Kalil. Was bedeuten diese Namen?“
„Karim bedeutet ‚der Edle‘ und Kalil ‚der beste Freund‘.“
„Das sind wunderschöne Namen.“ Cami war ganz verzückt. Ray Malik war noch viel aufregender, als sie vermutet hatte. Er war gut aussehend, ausgesprochen nett und hatte ihr geradeheraus erklärt, dass er an ihr interessiert war. Er spielte keine Spielchen. Cami gefiel das.
„Jetzt versuch noch mal aufzusitzen. Der Trick besteht darin, gute Oberschenkelarbeit zu leisten.“
Cami sah zu Kalil hinüber. Sie glaubte Ray durchaus, dass der Wallach gute Manieren hatte, aber er war mindestens einen Meter siebzig hoch. Obwohl sie nicht klein war, würde sie dennoch nicht so elegant wie Ryan aufsteigen können. Und jetzt, da ihr Wüstenprinz Interesse an ihr gezeigt hatte, wollte sie sich nicht blamieren, indem sie ungraziös am Boden landete. „Vielleicht ein anderes Mal“, winkte sie ab.
„Bist du etwa ein Angsthäschen?“
Cami kicherte. Diese Verniedlichung aus Rays Mund klang irgendwie lustig. „Bin ich nicht!“, widersprach sie.
„Oh doch!“ Er lehnte sich gegen Kalil und sah sie aus halb geschlossenen Augen an.
Aus Schlafzimmeraugen. Anders konnte man seinen Blick nicht bezeichnen. „Das ist … lächerlich“, widersprach sie.
„Du nimmst die Herausforderung nicht an.“
Das regte Cami zu Widerspruch an. „Dass ich nicht lache. Ich kann alles, was du kannst, und sogar noch besser.“
„Gut, aber vielleicht sollten wir etwas weniger Anstrengendes ausprobieren, das aber aufregender ist.“
Er stand dicht vor ihr, sodass sie ihn fast hätte berühren können. Sein Hemd trug er offen, es ließ den Blick auf seinen muskulösen Oberkörper frei.
Wie unglaublich sexy er war. Ihr Atem ging unregelmäßig, und sie fühlte sich immer stärker zu ihm hingezogen.
Ray lächelte vieldeutig und strich ihr mit dem Finger über die Wange. Camis Haut begann zu glühen. Sie schloss unwillkürlich die Augen, atmete seinen Duft ein. Irgendwie hatte er es mit einer winzigen Berührung geschafft, ihren Verstand auszuschalten.
Sie wusste, dass sie eigentlich gehen sollte, aber ein Teil von ihr wollte auch bleiben, um die angebotene Herausforderung anzunehmen. Sie schaute hoch zu diesem merkwürdigen Fremden.
Rays Blick fiel auf ihren Mund. „Hast du schon jemals einen Mann geküsst, während du auf dem Rücken eines Pferdes gesessen hast?“
2. KAPITEL
„Na klar“, behauptete Cami einfach.
Eine jähe Wut erfasste Rayhan. Dass ein anderer Mann seine texanische Prinzessin berührt hatte, machte ihn rasend. Sie gehörte ihm, ihm allein.
Doch er zügelte seine Gefühle und erinnerte sich daran, dass amerikanische Mädchen sehr freizügig sind. Viele von ihnen hüpften einfach so mit dem nächstbesten Mann ins Bett. Warum sollte Cami eine Ausnahme sein. Konnte er wirklich eine solche Frau heiraten, selbst wenn er dadurch endlich an das Vermögen kam, das ihm eigentlich rechtmäßig zustand?
Aber es ging auch um seine Ehre. Die Rache würde ihm großen Spaß bereiten.
Er schaute Cami an, deren Gesicht auf einmal einen träumerischen Ausdruck angenommen hatte. „Als ich noch klein war, hat mich mein Daddy jeden Morgen auf seinem
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