Romana Exklusiv 0197
des Treuegelübdes ernst gemeint.
Und dann hatte er sie über die Schwelle ihrer Hochzeitssuite getragen. Keiner von ihnen hatte viel von dem köstlichen Mahl, das er bestellt hatte, probiert. Der Champagner war schal geworden und auch der Kaviar blieb unberührt.
Sie hatten es vorgezogen, sich selbst zu verspeisen.
Rayhan war bewusst gewesen, wie wichtig gerade das erste Beisammensein für Cami sein würde. Sie sollte ihre Hochzeitsnacht immer in guter Erinnerung behalten. Daher hatte er sich viel Zeit gelassen, sie in die Liebe einzuführen. Er hatte seine Frau zum Höhepunkt geführt und erst dann sich selbst der Lust hingegeben.
Aber er hatte sich umsonst Sorgen um Cami gemacht. Was zwischen ihnen passierte, war kein einfacher Sex, sondern es war wahre Leidenschaft gewesen.
Rayhan sog intensiv an seiner Zigarette. Er berührte den breiten goldenen Ring an seiner linken Hand und starrte hinab auf den Goldreif, den Cami ihm geschenkt hatte. Mit seinem Finger fuhr er über die eingravierten Buchstaben: C+R. Cami und Rayhan. Ihm ging das Herz auf.
Er schaute hoch in den Himmel und dankte seinem Schicksal, dass er diese Frau für sich hatte gewinnen können. Er hoffte, dass das Glück von nun an nicht mehr von seiner Seite weichen würde.
Das leise Klicken der Tür ließ Cami aus ihren Träumen erwachen. Ein vorsichtiges Rascheln bedeutete ihr, dass Ray leise neben ihr ins Bett geschlüpft war.
„Wo hast du dich in unserer Hochzeitsnacht herumgetrieben?“, erkundigte sie sich schläfrig. „Wenn das jetzt schon anfängt!“ Sie gab ihm einen leichten Klaps auf den Po.
Er lachte leise und ergriff ihre Hände. Sie beugte sich ihm unwillkürlich entgegen.
„Entspanne dich, Darling. Und lass es mich wiedergutmachen, dass ich dich kurzzeitig vernachlässigt habe.“
Er hauchte kleine Küsse auf ihr Gesicht und ihren Nacken … und bald wanderten seine Lippen noch tiefer.
Ihr Körper erbebte unter den zärtlichen Liebkosungen. Sie konnte es kaum erwarten, erneut mit Ray zu verschmelzen. Vertrauensvoll gab sich Cami den Verführungskünsten ihres Mannes hin.
Am nächsten Tag ließen sie den Ausflug zu einem der Strände der Golfküste aus, verbrachten ihre Zeit lieber im Bett.
Als das Kreuzfahrtschiff am zweiten Tag in New Orleans andockte, spielten sie Touristen, erkundeten die Gärten und das berühmte Jazzviertel, wo sie in einem kreolischen Restaurant ein herrliches Dinner verspeisten.
Kurz nachdem das Schiff am späten Abend wieder aus dem Hafen von New Orleans ausgelaufen war, verkündete der Kapitän, dass die „Corsair“ aufgrund der rauen See ihren Kurs ändern und weiter hinaus aufs Meer steuern müsse.
Cami war nicht seefest. Rayhan beäugte sie besorgt, als sie sich erschöpft in einen Sessel sinken ließ. „Mein armer Schatz. Du siehst gar nicht gut aus.“
Cami stöhnte nur leise. Schnell hob Rayhan sie auf die Arme und bettete sie auf das breite Bett. Er holte einen feuchten Waschlappen aus dem Badezimmer und legte ihn ihr über die Stirn.
Dabei fiel ihm auf, dass er sich noch nie so sehr um einen Menschen gesorgt hatte wie um Cami. Für seine Pferde war er stets bereit gewesen, alles zu geben, hatte so manche Nacht bei einem kranken jungen Hengst gesessen oder bei einer schwangeren Stute. Aber um Frauen hatte er sich in seinem bisherigen Leben wenig Gedanken gemacht.
Dabei hatte er viele Frauen gekannt. Als junger Prinz war er während seiner Schul- und Studienzeit in Paris sehr begehrt gewesen. Er war mit interessanten Frauen aus der besten Gesellschaft liiert gewesen, und auch in Amerika hatte er nie Mangel an Bekanntschaften gehabt.
Aber er hatte nur eine Frau geheiratet.
Eine Ehe hat nicht viel mit Gefühlen zu tun, ermahnte er sich. Mitglieder einer Königsfamilie heirateten Frauen, die ihnen politisch von Vorteil waren, sie vermählten sich nicht aus Liebe. Er hatte Cami ausgesucht, weil sie wohlhabend, intelligent und wunderschön war. Sie würde seinen Kindern eine würdige Mutter sein.
Dass man sich durchaus in sie verlieben könnte, hatte seine Entscheidung nicht im Geringsten beeinflusst. Er glaubte sowieso nicht an die alles verzehrende ewige Liebe. Das war etwas für Narren, und ein Narr war er definitiv nicht.
Er hatte allerdings lange nicht mehr an Charles Ellison denken müssen, geschweige denn Gedanken an seine Ehre oder seinen Rachefeldzug verschwendet.
Aber das bedeutete noch lange nicht, dass er sich in seine texanische Prinzessin verliebt hatte.
Er vermied
Weitere Kostenlose Bücher