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Romana Exklusiv 0197

Romana Exklusiv 0197

Titel: Romana Exklusiv 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Jessica Steele , Sue Swift
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sie. „Und Sie? Haben Sie den ganzen Tag gearbeitet?“
    „Leider treten Notfälle fast immer nur am Wochenende auf, wie ich im Laufe der Jahre festgestellt habe.“ Er lächelte so charmant, dass Lysan Herzklopfen bekam.
    „Ist alles wieder in Ordnung?“, fragte sie leise und bemühte sich, die innere Unruhe zu verbergen, die sie in seiner Gegenwart verspürte.
    „Ja, es war keine große Sache“, erwiderte er. In dem Moment erschien Emilia und verkündete, das Essen sei aufgetragen.
    Rasch trank Lysan den Sherry aus. Enrico nahm ihr das leere Glas aus der Hand, stellte es hin und forderte sie auf mitzukommen.
    Schweigend ging Lysan voraus. Sie ärgerte sich schon wieder und war gereizt, obwohl sie selbst nicht genau wusste, warum. Am liebsten hätte sie nie wieder mit ihm geredet. Und nach seiner finsteren Miene zu urteilen, hegte er ähnliche Gefühle.
    Sie aß die Suppe und ließ sich nicht anmerken, dass ihr der Appetit vergangen war. Nach dem Dessert unterhielten sie sich eine Weile höflich und tranken Kaffee.
    Ich muss ihm unbedingt heute noch mitteilen, dass ich morgen sein Haus verlasse, mahnte Lysan sich. Anschließend würde sie ihre Sachen packen. Enrico hätte sicher nichts dagegen, dann konnte er Ondina Alvarez wieder seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenken.
    „Gabina hat den chilenischen Autor erwähnt, der den Nobelpreis bekommen hat“, sagte sie, um sich abzulenken. Es gefiel ihr einfach nicht, sich Enrico mit Ondina vorzustellen.
    „Neftalí Reyes.“
    „Nein, so hieß er nicht.“
    „Vielleicht Pablo Neruda? Das ist sein Künstlername.“
    „Ja, genau. Und außerdem hat Gabina ganz begeistert von den Folkloretänzen berichtet“, redete sie einfach weiter.
    „ La Cueca . Ehe Sie nach England zurückfliegen, müssen Sie sich unbedingt einmal die Show ansehen“, antwortete er.
    Sogleich nutzte sie die Gelegenheit und erklärte freundlich: „Also, Enrico … ich gehe morgen.“ Sie nannte ihn absichtlich beim Vornamen, um ihren Worten die Spitze zu nehmen.
    „Nein!“
    Sie schaute ihn verblüfft an. „Wie bitte?“
    „Sie sind gerade erst hier angekommen!“ Er warf einen finsteren Blick auf den Ring an ihrer linken Hand. „Oder vermissen Sie Ihren Liebhaber so sehr, dass Sie es nicht mehr aushalten?“, fragte er aufgebracht.
    Was bildete er sich eigentlich ein? „Damit hat es nichts zu tun. Ich möchte …“
    „Womit denn sonst?“, unterbrach er sie. „Sie wollten in Chile zweieinhalb Wochen Urlaub machen, und nach gerade mal einer Woche können Sie nicht schnell genug nach England zurückfliegen.“
    „Wer sagt das denn?“, fuhr sie ihn an.
    „Sie haben doch …“ Enrico hielt inne und schien sich wieder zu beruhigen, obwohl es in seinen Augen immer noch ärgerlich aufblitzte, als er hinzufügte: „Haben Sie nicht gesagt, Sie wollten nach Hause?“
    „Nein.“
    „Aber Sie haben erklärt, Sie würden gehen!“
    „Ja, ins Hotel. Natürlich bleibe ich noch in Chile. Es war doch gar nicht geplant, dass ich Ihre Gastfreundschaft in Anspruch nehmen würde“, erwiderte Lysan und fuhr versöhnlicher fort: „Ich bin Ihnen sehr dankbar dafür, dass ich eine Zeit lang in Ihrem wunderschönen Haus inmitten dieser herrlichen Umgebung wohnen durfte, möchte Ihnen jedoch nicht länger zur Last fallen.“
    „In welches Hotel wollen Sie?“, fragte er.
    „Zunächst in das, in dem ich ursprünglich ein Zimmer gebucht hatte.“ Du liebe Zeit, er ist tatsächlich beleidigt, dachte sie, als sie seine verschlossene Miene bemerkte. „Enrico, seien Sie doch vernünftig. Ich möchte Sie nicht beleidigen. Aber ich will mir Chile ansehen, durchs Land fahren und …“
    „Gut, dann werde ich es Ihnen zeigen“, fiel er ihr ins Wort.
    „Also wirklich!“, wehrte sie erschöpft ab.
    „Ja, wirklich! Gleich morgen fahren wir nach Viña del Mar.“
    „Ich kann nicht zulassen, dass Sie …“, begann sie und spürte, dass ihr Entschluss ins Wanken geriet.
    „Was meinen Sie damit, Sie können es nicht zulassen?“
    „Passen Sie mal auf!“ Sie ärgerte sich, weil er so tat, als hätte sie irgendetwas falsch gemacht. „Ich möchte Sie nicht von der Arbeit und Ihren sonstigen Gewohnheiten abhalten.“
    „Habe ich nicht erwähnt, dass ich nur deshalb heute gearbeitet habe, um mir morgen freizunehmen?“
    „Das stimmt nicht! Eben haben Sie noch etwas ganz anderes behauptet!“, erwiderte sie heftig. Und dann wusste sie überhaupt nicht mehr, was los war, denn Enrico wirkte plötzlich gar

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