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Romana Exklusiv 0197

Romana Exklusiv 0197

Titel: Romana Exklusiv 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Jessica Steele , Sue Swift
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sagen.
    „Du liebst mich nicht, stimmt’s?“, fragte er.
    „Nein, nicht als Partner. Aber ich mag dich sehr und wünsche mir, dass wir gute Freunde bleiben. Für eine Ehe reicht es leider nicht.“ Sie war den Tränen nahe.
    „Wenn du jetzt auch noch behauptest, du würdest mich wie einen Bruder lieben, flippe ich aus.“
    „O Noel! Ich kann dich wirklich nicht heiraten, und es tut mir wahnsinnig leid, dich zu verletzen, glaub mir. Aber es geht nicht anders.“ Lysan fühlte sich schuldig.
    Erst jetzt zog sie den Verlobungsring vom Finger. Es wäre nicht fair gewesen, ihn abzulegen, ehe sie mit Noel geredet hatte.
    „Steck ihn wieder an, Lysan“, bat Noel sie sogleich.
    „Nein, Noel, es bringt doch nichts“, erwiderte sie aufrichtig.
    Sekundenlang schaute er sie nachdenklich an. Er kannte sie gut genug und wusste, dass sie ihren Entschluss nicht ändern würde. „Dann behalt ihn wenigstens, ich nehme ihn nicht zurück.“
    Sie konnte den Ring nicht behalten. Er hatte seiner Mutter gehört und musste in der Familie bleiben. Eines Tages würde Noel heiraten, und es war selbstverständlich, dass seine zukünftige Frau diesen Ring tragen würde. Lysan reichte ihm das wertvolle Schmuckstück. „Bitte nimm ihn an dich, Noel.“
    Schließlich tat er es. Eine Zeit lang hielt er den Ring in der Hand und betrachtete ihn. Plötzlich blickte er sie fragend an. „Es gibt doch nicht etwa einen anderen?“
    Es wäre so einfach gewesen, ihn zu belügen und es abzustreiten, denn ihre Liebe zu Enrico würde sowieso unerwidert bleiben. Aber Noel hatte es verdient, die Wahrheit zu erfahren. Lysan drehte sich um und schaute zum Fenster hinaus, ohne etwas wahrzunehmen. Doch auf einmal erregte etwas ihre Aufmerksamkeit. Dort unten auf dem Hotelparkplatz verstaute Enrico sein Gepäck im Kofferraum des Mietwagens.
    „Gibt es einen anderen, Lysan?“, fragte Noel noch einmal.
    Als hätte er gespürt, dass er beobachtet wurde, hob Enrico den Kopf und warf Lysan einen feindseligen Blick zu, wie sie trotz der relativ großen Entfernung erkennen konnte.
    „Das hat mit uns beiden nichts zu tun“, antwortete sie schließlich.
    „Es gibt also jemanden.“
    Wenn ich jetzt vom Fenster zurücktrete, kann Enrico sich denken, dass er mich mit seiner Feindseligkeit verletzt hat, überlegte sie, während er den Kofferraum zuschlug. Der verächtliche Blick, mit dem er sie dann bedachte, sprach Bände. Wahrscheinlich glaubte Enrico, dass sie mit Noel schlafen würde, nachdem er sich am Vorabend gerade noch rechtzeitig besonnen hatte. Er stieg ins Auto und knallte die Tür zu. Dann ließ er den Motor aufheulen und brauste mit hoher Geschwindigkeit davon, als könnte er nicht schnell genug von ihr wegkommen.
    Lysan drehte sich zu Noel um. „Er hat keine Ahnung“, erwiderte sie wahrheitsgemäß.
    „Ist es etwa der Kerl, mit dem du immer ausgegangen bist, ehe wir uns verlobt haben? Paul heißt er, oder?“
    Lysan wusste nicht, wen er meinte. Aber es war auch egal. Sie würde Noel nicht belügen. Enricos Namen würde sie ihm jedoch nicht nennen, denn es war nicht nötig.
    „Nein. Frag bitte nicht weiter“, antwortete sie. Das Thema war für sie beendet. „Soll ich dir beim Auspacken helfen?“
    „Unter den Umständen brauche ich doch gar nichts auszupacken, es lohnt sich nicht.“ Noel war offenbar gekränkt.
    „Typisch!“
    „Was meinst du damit?“
    „Jetzt spielst du den trotzigen kleinen Jungen.“
    „Und du hörst dich so an wie eine Schwester“, beschwerte er sich. „Verdammt, ich habe guten Grund, mürrisch und trotzig zu sein.“ „Noel, ich bin ja selbst traurig. Ich mag dich sehr, aber zum Heiraten reicht es eben nicht.“
    Irgendwie spürte sie, dass Noel ähnlich empfand wie sie und in ihr eher eine Schwester sah. Er blickte sie vorwurfsvoll an und warf dann den Schlüssel in ihre Richtung. Sie fing ihn geschickt auf. „Zur Strafe kannst du jetzt meinen Koffer allein auspacken“, sagte er. Gut so, seine Stimmung bessert sich offenbar schon wieder, dachte sie.
    Sie verbrachten den ganzen Tag in Puerto Varas. Nach dem Dinner spazierten sie am Ufer des Lago Llanquihue entlang, lehnten sich ans Geländer und genossen den herrlichen Anblick. Mit Enrico hat mir das alles viel mehr Freude bereitet, überlegte Lysan. Der Gedanke, Enrico nicht mehr wiederzusehen, bereitete ihr großen Kummer.
    „Es wird mir zu kühl. Gehen wir ins Hotel?“, schlug sie vor, obwohl es draußen noch angenehm warm war.
    „Willst du mir nicht

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