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Romana Exklusiv 0197

Romana Exklusiv 0197

Titel: Romana Exklusiv 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Jessica Steele , Sue Swift
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Santiago zurück“, erwiderte Enrico freundlich. Lysan war am Boden zerstört, als sie es hörte. „Haben Sie noch Zeit, mein Weingut zu besichtigen, ehe Sie nach England zurückfliegen?“
    „Ich bin nur für wenige Tage hier, der Aufwand ist für die kurze Zeit eigentlich viel zu groß. Aber ich wollte Lysan etwas Gesellschaft leisten und am Mittwoch mit ihr nach Hause fliegen.“
    „Okay, vielleicht ein andermal“, antwortete Enrico ruhig. Dann sprach er mit einem der Angestellten an der Rezeption und verkündete anschließend: „Es ist noch ein Zimmer frei.“
    Nachdem er sich von Noel verabschiedet hatte, blickte er Lysan gleichgültig an. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Kein Zweifel, das war das Ende. Sekundenlang sah er ihr in die Augen, ehe er sich schweigend umdrehte und davonging.
    Lysan wandte sich ab, denn sie wollte nicht hinter ihm herschauen. Noel legte ihr den Arm um die Schulter. Sie dachte daran, wie rasch Enrico ihr Herz erobert hatte. Aber es schien ihm wenig auszumachen, sie in den Armen eines anderen zu sehen. Da ihr Vater ihm ihre Ankunft in Chile mitgeteilt hatte, hatte Enrico sich verpflichtet gefühlt, sich um sie zu kümmern und die Verantwortung für sie zu übernehmen, das war alles. Wahrscheinlich hatte er am Vorabend nur deshalb so zornig reagiert, weil er sich beinah etwas genommen hätte, was ihm seiner Meinung nach nicht zustand.
    Nein, darüber will ich mir keine Gedanken machen, es bringt mir sowieso nichts, sagte sie sich plötzlich. Sie war sogar froh, dass sie Enrico erklärt hatte, Noel würde jetzt auf sie aufpassen. Als Enrico gesehen hatte, wie Noel sie umarmte, hatte er zunächst vermutet, ein Fremder würde sie belästigen. Er hatte sie nur aus einem Verantwortungsgefühl heraus beschützen und ihr helfen wollen. Mit Zuneigung oder dergleichen hatte es nichts zu tun, das brauchte sie sich gar nicht einzubilden.
    „Ich fahre in die zweite Etage. Kommst du mit?“, riss Noel sie aus ihren Gedanken, nachdem er die Anmeldeformalitäten an der Rezeption erledigt hatte. Sie stieg mit ihm in den Lift. „Wirklich nett von Enrico Viveros, dass er sich die Zeit genommen hatte, dich herzubringen“, sagte er.
    „Hat er gar nicht. Ich bin mit dem Zug gefahren, Enrico ist später nachgekommen, als …“
    „Deine Mutter hat gemeint, er sei sehr zuverlässig und verantwortungsbewusst.“
    Lysan mochte davon nichts mehr hören und ignorierte seine Bemerkung. Das Thema war für sie beendet.
    Noels Zimmer war sehr gemütlich, ging aber nach hinten hinaus, sodass man vom Fenster aus nicht den schönen Ausblick auf den See genießen konnte, wie Lysan sogleich feststellte.
    „Willst du nicht auspacken?“, fragte sie leicht gereizt. Instinktiv spürte sie, dass Noel etwas auf dem Herzen hatte.
    „Später.“
    „Wie geht es Mum und Dad?“
    „Gut. Sie lassen dich grüßen.“
    „Danke. Und was macht Todd?“
    „Immer dasselbe. Mit seiner neuesten Flamme scheint er es etwas ernster zu meinen“, antwortete Noel. Mit wenigen Schritten stand er vor ihr und umarmte sie. „Liebes, ich möchte nicht länger warten, egal, was deine Mutter dazu sagt.“ Lysan fühlte sich unbehaglich, denn sie wollte nicht von ihm, sondern viel lieber von Enrico umarmt werden. „Lass uns sofort heiraten“, fügte er hinzu und zog sie fester an sich, während er den Kopf neigte, um sie zu küssen.
    Sie konnte es nicht mehr ertragen und löste sich von ihm. „Es … geht nicht, Noel“, erwiderte sie etwas traurig und stellte sich ans Fenster.
    „Was geht nicht?“
    Am liebsten hätte sie geweint. Er war so ein lieber Mensch, und es war ihr gar nicht recht, ihm wehtun zu müssen.
    „Ich kann dich nicht heiraten, Noel.“ Endlich hatte sie es geschafft, obwohl es sie viel Überwindung gekostet hatte.
    „Du kannst mich nicht heiraten?“, wiederholte Noel ungläubig. „Was bedeutet das?“
    „Es tut mir so leid.“ Es klingt wie eine hohle Phrase, aber mit Worten kann ich sowieso nicht ausdrücken, was ich empfinde, dachte sie bedrückt.
    „Verdammt! Seit ich mit dir schlafen wollte und du mich zurückgewiesen hast, habe ich geahnt, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ich habe mir einzureden versucht, dass ich es mir nur einbilde, aber ich bin die Zweifel nicht losgeworden. Deshalb bin ich dir nachgereist. Ich musste unbedingt mit dir reden.“
    „O Noel!“ Ihre Stimme klang traurig. „Du bist so ein netter Mensch. Aber …“ Lysan verstummte, denn es gab eigentlich nichts mehr zu

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