Romana Exklusiv 0197
die jeden Moment aufgehen musste.
„Sie ist ein Topmodel, Dad, und kommt direkt von einem Fototermin. Garantiert hat sie einen ganzen Berg toller Sachen mit.“
„Leute, die viel reisen, bevorzugen leichtes Gepäck. Ich schätze, sie hat nur einen Koffer dabei.“
„Ich wette, du irrst dich.“
„Warten wir’s ab.“
Sein Herz schlug schneller, als die Tür geöffnet und die Ausstiegsstufen heruntergeklappt wurden. Rosalie trat hinaus. Sie trug einen weichen weißen Hut und eine dunkle Sonnenbrille, die es unmöglich machte, ihren Gesichtsausdruck zu deuten. Aber der Rest von ihr sieht erstaunlich jung aus, verletzlich, dachte Adam, und sehr feminin. Die schulterfreie weiße Bauernbluse und der weit schwingende weiße Rock mit schwarzen Punkten mit dem breiten roten Gürtel kleideten sie hervorragend.
„Wow! Das ist total in“, verkündete Cate bewundernd.
Aber keineswegs extravagant oder aufreizend. Dies war eine weichere, umgänglichere Rosalie James. Selbst die dunklen Gläser und der Hut dienten nicht dem Zweck, sich dahinter zu verstecken. Die Hitze und das gleißende Sonnenlicht rechtfertigten diesen Schutz.
Adams Anspannung schwand, und die Vorfreude wuchs. Mit vor Selbstvertrauen federnden Schritten ging er lächelnd auf sie zu, um sie zu begrüßen. Cate beeilte sich, ihm zu folgen.
Nachdem sie aus der Maschine gestiegen war, blieb Rosalie an der Treppe stehen und wartete darauf, dass der Flugbegleiter ihr Gepäck brachte. Ihre schwarze Handtasche war gerade groß genug für die Börse, den Pass, ein wenig Make-up und eine kleine Haarbürste. Als sie zu dem Mann aufblickte, der die Stufen hinunterkletterte, bemerkte Adam, dass sie ihr langes schwarzes Haar im Nacken mit einer roten Spange zusammengefasst hatte.
„Du hattest recht, Dad. Nur ein Koffer, und der ist nicht einmal groß“, stellte Cate fest. „Heißt das, sie will nicht lange bleiben?“
„Man kann immer noch Sachen kaufen, wenn man sie braucht.“ Er weigerte sich, irgendwelche Beschränkungen zu akzeptieren, was Rosalie James betraf.
Sie war hier.
Er war im Vorteil.
Und er würde seine Chance nutzen.
Rosalie war ein Nervenbündel. Während des Flugs war sie einigermaßen ruhig gewesen, da ihre Entscheidung gefallen war, herzukommen und sich überraschen zu lassen, was zwischen Adam Cazell und ihr sich entwickeln mochte. Sie hatte keine Ahnung, ob es gut für sie sein würde oder nicht, aber sie hoffte, es würde wenigstens die Qual der Ungewissheit beenden. Doch in dem Moment, als sie aus der Maschine gekommen war und ihn gesehen hatte, war ihr Mut unter der überwältigenden körperlichen Ausstrahlung dieses Mannes dahingeschmolzen.
Er verströmte zu viel Kraft.
Es war nicht sicher.
Wie sollte sie dieses … Experiment unter Kotrolle halten?
Würde sie sich danach frei fühlen und unbekümmert abreisen können?
Sie riss ihren Blick von Adam los und richtete ihn auf seine Tochter – ihre Rettungsleine bei Problemen, falls sie unfähig sein sollte, Rebels Rat zu befolgen und sich Adam Cazell als Frau zu offenbaren. Cate anzuschauen linderte die Panik in ihrem Herzen.
Der Teenager trug ein reizendes Outfit, bestehend aus einer Caprihose und einem weißen nabelfreien Top, das mit Kirschen bedruckt war, dazu hatte sie sich einen passenden roten Hut über die kurzen dunklen Locken gestülpt. Ihr strahlendes Lächeln zeigte, wie sehr sie sich über Rosalies Besuch und weibliche Gesellschaft freute.
Der Flugbegleiter brachte den Koffer, den sie vor Tagen neu gepackt hatte, für den Fall, dass sie sich doch noch entschließen sollte, Adams Einladung anzunehmen. Er enthielt genug Garderobe für eine Woche auf einer Karibikinsel, aber plötzlich schien eine Woche endlos lang. Unzählige „Was-ist-wenn“-Fragen gingen ihr durch den Kopf, als sie dem Mann für seine Dienste dankte und sich unter Aufbietung all ihrer Selbstbeherrschung lächelnd zu Adam umdrehte. Immerhin war sie aus freien Stücken hier.
„Willkommen auf Tortola.“
Seine tiefe Stimme jagte ihr einen wohligen Schauer über den Rücken. Die silbergrauen Augen leuchteten vor Freude, als sie seine Hand ergriff und sagte: „Danke. Aus der Luft sieht die Insel atemberaubend schön aus.“
„Unsere Bucht ist besonders hübsch“, warf Cate ein. „Das Wasser ist smaragdgrün, und man kann es direkt von Dads Villa aus erreichen.“
„Klingt himmlisch!“ Rosalie war froh, dass Adam ihre Finger losließ, sodass sie die Hand seiner Tochter schütteln
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