Romana Exklusiv 0197
Rechtsverkehr konstruiert waren. Dann wies er sie auf die bandagierten Touristen hin, die man mitunter beim Einkaufsbummel in der Stadt beobachten konnte. Es handelte sich hierbei um Patienten einer exklusiven Klinik auf der Insel, die sich auf diskrete Faceliftings spezialisiert hatte.
Die Zeit verging wie im Flug, bis Cate bereit zum Aufbruch war. Die Heimfahrt zur Villa schien allzu kurz. Der familiäre Teil der Nacht war vorbei, als Cate erklärte, völlig erschöpft zu sein und gleich ins Bett zu wollen. Rosalie blieb mit Adam allein zurück und dachte beklommen daran, wie sie die letzten Nächte verbracht hatte. Einerseits sehnte sie sich verzweifelt nach der Intimität, andererseits scheute sie davor zurück, nachdem sie vorhin die Beziehung beendet hatte.
Adam hielt wieder ihre Hand, diesmal wirkte die Geste jedoch eher freundschaftlich als erotisch.
Vielleicht hatte sie sein Verlangen nach ihr getötet, indem sie ihm die Schrecken ihrer Kindheit geschildert hatte. Oder vielleicht spürte er auch, dass sie sich innerlich von ihm entfernt hatte. Sie befreite ihre Finger aus seinem Griff, um in ihr Zimmer zu flüchten und eine weitere Diskussion zu vermeiden.
Er wandte sich ihr zu, ergriff erneut ihre Hand und die andere dazu und legte sich die Handflächen auf die Brust. Dort hielt er sie fest und zwang sie, die Wärme seines Körpers und das Klopfen seines Herzens zu fühlen. „Rosalie …“
Gequält sah sie ihn an. Das Begehren in seinem Blick und sein bittender Tonfall waren unmissverständlich.
„Würdest du diese Nacht mit mir … Würdest du mir diese Nacht schenken?“
In den vorigen Nächten war sie regelmäßig in ihr Zimmer zurückgekehrt, weil er nicht den Eindruck gewinnen sollte, es handele sich um eine dauerhafte Affäre, und weil sie Zeit für sich gebraucht hatte. Aber nun war es vorbei. Wenn sie jetzt bei ihm bliebe, wäre es nicht unaufrichtig oder irreführend. Außerdem wünschte sie sich eine letzte schöne Erinnerung, die sie mitnehmen konnte.
„Ja, Adam“, flüsterte sie zärtlich.
Er schloss sie in die Arme. Sie schob die Finger durch sein dichtes Haar und genoss es, ihn zu berühren. Ihre Lippen trafen sich zu einem Kuss, der jegliche Traurigkeit verdrängte und dem Zauber, mit diesem Mann zusammen zu sein, neues Leben einhauchte.
Arm in Arm gingen sie in seine Suite, wo sie einander langsam entkleideten und die erotischen Wonnen des Gebens und Nehmens auskosteten.
„Diesmal ist es kein Sex, Rosalie“, raunte Adam, während er ihre Nase, Schläfen und Lider küsste. „Diesmal ist es ein Liebesakt.“
Sie erkannte die Wahrheit, als er von ihrem Mund Besitz ergriff und sich ihr Körper ihm instinktiv entgegendrängte. Sie mochte Adam Cazell nicht nur, sondern liebte alles an ihm und wollte, dass er es spürte und merkte, dass er nicht nur eine „Erfahrung“ für sie war.
Dies war ihr Abschiedsgeschenk für ihn, und sie gab vorbehaltlos – mit ihrem Körper, ihrem Herzen und ihrer Seele.
Als er in sie eingedrungen war, hielt er inne, damit sie beide die Vereinigung genießen konnten.
Rosalie schaute ihm tief in die Augen. „Du wirst immer ein Teil von mir sein, Adam.“
„Und du von mir“, erwiderte er.
Diese Wahrheit nahm sie mit sich, als sie am nächsten Tag von Tortola abflog. Sie tröstete sie in den folgenden Tagen, Wochen und Monaten. Egal, wie beschäftigt sie auch war, egal, wie engagiert sie sich um bedürftige Kinder, kümmerte …
Sie konnte Adam Cazell nicht vergessen.
11. KAPITEL
Rosalie war gerade in das Apartment in Mayfair zurückgekehrt und räumte die Spiele ein, die sie gekauft hatte, als das Telefon läutete. Es waren allesamt Spiele, die sie bei Adam und Cate auf Tortola kennengelernt hatte, und da sie demnächst eine Reise nach Kambodscha plante, hatte sie gedacht, die Kinder dort würden sich über ein paar neue Sachen freuen.
„Rosalie James“, meldete sie sich am Apparat. Ihre Gedanken kreisten um die traumhaften Nachmittage auf der Veranda und den Spaß, den sie bei den Brettspielen gehabt hatten. Cate hatte mit ihrem Vater verbissen um den Sieg gekämpft und zugleich Rosalie, die die Regeln nicht so gut kannte, liebevoll geholfen.
„Hier ist Rebel. Ich habe dich seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen.“
Nicht seit dem Tag, als Rosalie Adam auf Davenport Hall begegnet war.
„Ich war selten hier“, entschuldigte Rosalie sich.
„Komm doch morgen zum Lunch. Es ist der letzte Tag von Celestes Ferien, und sie würde dich
Weitere Kostenlose Bücher