Romana Exklusiv 0197
auch gern wiedersehen.“
Celeste war Cates beste Freundin. War dies ein Trick, um ein erneutes Treffen zu arrangieren? Rosalie erinnerte sich daran, wie ihre Schwester sie gedrängt hatte, die Bekanntschaft mit den Cazells zu vertiefen.
„Hat Celeste jemanden mit nach Hause gebracht?“, erkundigte sie sich vorsichtig.
„Nein. Wir sind ganz unter uns. Ich würde dir keine anderen Gäste zumuten“, fügte Rebel eingedenk Rosalies Menschenscheu hinzu. „Okay?“
„Okay. Es wäre nett, die Jungen wiederzusehen.“
„Ich schicke dir den Rolls vorbei. Neun Uhr?“
„Fein.“
Ein Familientag … Versonnen legte Rosalie den Hörer auf.
Sie war immer gern auf Davenport Hall gewesen, und es wäre albern, auf Besuche dort zu verzichten, weil sie die Umgebung unweigerlich an das erinnern würde, was sie zurückgewiesen hatte. Es gab ohnehin unzählige Souvenirs, sogar die Spiele, die sie gekauft hatte, gehörten dazu.
In mehreren Telefonaten seit Rosalies Rückkehr von Tortola hatte Rebel Adam nur einmal erwähnt und sich beiläufig erkundigt, ob er lästig gefallen sei, nachdem sie ihm die Nummer des Apartments verraten hatte. Rosalie hatte ihrer Schwester versichert, dass er sich wie ein Gentleman benommen und sich ihr nicht aufgedrängt hätte. Sie hatte sich sogar entschuldigt, weil sie Rebels Urteil über ihn angezweifelt hatte. Bei ihm war sie in der Tat sicher gewesen.
Es waren keine Klatschgeschichten über sie veröffentlicht worden. Adam hatte nicht versucht, sie von ihrer Entscheidung abzubringen. Er hatte weder Kontakt mit ihr aufgenommen noch zufällige Treffen herbeigeführt. Vor ihrer Abreise hatte er ihr lediglich eine seiner Visitenkarten in die Hand gedrückt, für den Fall, dass sie ihn je anrufen wollte – egal, aus welchen Gründen.
Es bestand allerdings die Möglichkeit, dass Cate Celeste von Rosalies Besuch auf Tortola erzählt hatte, und falls Rebel darüber informiert war …Würde sie die Verabredung zum Lunch dazu nutzen, Näheres zu erfahren?
Rosalie atmete tief durch. Was, wenn das Thema Adam angeschnitten wurde? Sie könnte es schnell abwenden, und Rebel würde nicht riskieren, sich auf gefährliches Terrain vorzuwagen.
Wie sich jedoch herausstellte, erwähnten weder Celeste noch Rebel die Cazells. Rosalie wurde auf Davenport Hall herzlich begrüßt. Alle freuten sich, sie zu sehen. Geoffrey und Malcolm verlangten sofort, dass sie mit ihnen spielte, und schleppten sie nach einem gemütlichen Morgentee in den Kinderflügel, wo Daddy eine prachtvolle Autorennbahn aufgebaut hatte.
Beim Lunch bestürmte Celeste sie mit Fragen über die neuesten Modetrends für den nächsten Winter.
Rosalie wurde unwillkürlich an Cates Schlankheitswahn erinnert. Sie hoffte inständig, dass Adams Tochter inzwischen eine ausgewogenere Diät befolgte. Ihr fiel auf, dass Celeste sich zum Dessert ein großes Stück Käsekuchen mit Erdbeeren gönnte – allerdings hatte ihre Adoptivnichte in Rebel eine äußerst vernünftige Mutter, die ihren Kindern keine Flausen gestattete.
„Wie geht es deiner Freundin Cate Cazell?“ Die Frage war heraus, ehe Rosalie es verhindern konnte.
„Cate? Fabelhaft! Sie hat bei unserem letzten Hockeyturnier das Siegtor geschossen“, erklärte Celeste begeistert.
„Wie schön für sie.“ Die Erkenntnis, dass sie offenbar in kein Wespennest gestochen hatte, ermutigte sie, ihre Neugier zu befriedigen. „Als ich sie am Anfang der Sommerferien hier traf, hatte ich das Gefühl, sie wäre mit sich selbst nicht recht glücklich“, begann sie vorsichtig.
Celeste zuckte die Schultern. „Cate fand, dass ihre Eltern sich nicht genug um sie kümmern würden. Das scheint sich mittlerweile gelegt zu haben.“
„Das freut mich. Hat sie diese Ferien auch mit ihrem Vater verbracht?“
„Nein, er ist in Hongkong. Aber sie hatte viele Pläne mit ihrer Mutter und ist zu ihr nach London gefahren.“
„Gut.“
Celeste wandte sich an Hugh und erkundigte sich, wann er sie nach Roedean zurückbringen wolle. Rosalie schalt sich im Stillen, weil sie sich noch immer den Cazells verbunden fühlte. Adam war am anderen Ende der Welt und ging seinen Geschäften nach. Cate hatte eine Mutter, die den Bedürfnissen ihrer Tochter jetzt offenbar mehr Beachtung schenkte. Die Rolle, die Rosalie in Adams und Cates Leben gespielt hatte, war vorbei.
Warum, um alles in der Welt, war sie dann so deprimiert? Sie hatte sich entschlossen, allein zu bleiben.
Es war leichter, ihre freiwilligen
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