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Romana Exklusiv 0197

Romana Exklusiv 0197

Titel: Romana Exklusiv 0197 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy , Jessica Steele , Sue Swift
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nicht zu spät zum Frühstück kommen wollte.
    Lysan verließ ihr Zimmer und ging die Treppe hinunter. Als sie den Frühstücksraum betrat, erinnerte sie sich daran, wie erstaunt Noel gewesen war, als sie ihn am Vorabend zurückgestoßen und ihn angefahren hatte: „Mach das nicht noch einmal!“
    „Guten Morgen, ihr beiden“, begrüßte sie ihren Vater und ihren Bruder Todd. Marjorie, ihre Mutter, schlief noch, sie stand nie so früh auf.
    Ihr Vater sah gerade die Post durch. „Guten Morgen, mein Kleines“, antwortete er geistesabwesend.
    Todd hatte sich hinter der Zeitung versteckt und murmelte etwas vor sich hin, während Lysan sich hinsetzte und immer noch über das Problem nachdachte, mit dem sie sich herumschlug, seit Noel sich am vergangenen Abend verabschiedet hatte. Freundlich sagte sie Mrs. Mason, der Haushälterin, guten Morgen, als diese den Toast hereinbrachte.
    Plötzlich verspürte Lysan den dringenden Wunsch, für einige Tage wegzufahren, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Sie hatte schon lange keinen richtigen Urlaub mehr gemacht. Jetzt, fünf Wochen vor Weihnachten, würde man in der Firma für einige Zeit auf ihre Mitarbeit verzichten können. Aber da auch Noel bereits die Absicht geäußert hatte, bald Ferien zu machen, würde er bestimmt vorschlagen, sie zu begleiten.
    „Fährst du mit Noel, oder kommst du mit uns?“, fragte Todd und legte die Zeitung auf den Tisch.
    Es war zur Gewohnheit geworden, dass Noel sie morgens abholte und mit nach London nahm. Doch an diesem Morgen hatte Lysan keine Lust, ihn zu sehen.
    „Danke, Todd, ich fahre mit meinen Wagen“, antwortete sie. „Ich habe heute Nachmittag einen Termin beim Friseur. Es kann spät werden.“
    „Wie du willst. Bist du fertig, Dad?“
    Die beiden verabschiedeten sich und verschwanden. Du liebe Zeit, jetzt muss ich heute wirklich noch zum Friseur, obwohl ich es gar nicht vorhatte, überlegte Lysan, während sie aufstand und in die Diele ging.
    „Mrs. Mason, würden Sie bitte Noel sagen, dass ich schon weg bin?“, bat sie die Haushälterin, die schon viele Jahre bei ihnen war.
    „Ja, natürlich.“
    Lysan bedankte sich lächelnd und eilte zu ihrem Auto. Ihr Gewissen regte sich, weil sie Noel nicht telefonisch mitgeteilt hatte, dass er sie nicht abzuholen brauchte. Aber dann hätte sie irgendwelche Erklärungen erfinden und ihn belügen müssen. Sie beruhigte sich damit, dass er am Vorabend nicht erwähnt hatte, ob er vorbeikommen würde. Sie hatten überhaupt nicht mehr viel geredet, nachdem sie seine Zärtlichkeiten so schroff zurückgewiesen hatte.
    Lysan war froh, dass sie den ganzen Tag viel zu tun hatte. Trotzdem fand sie noch Zeit, rasch zum Friseur zu gehen und sich das schulterlange aschblonde Haar einen Zentimeter kürzen zu lassen.
    Eigentlich hatte sie damit gerechnet, einen Anruf von Noel zu erhalten. Er meldete sich jedoch nicht, woraus sie schloss, dass er beleidigt war. Sie wusste, dass er am Abend noch eine geschäftliche Besprechung hatte, und war erleichtert, ihm nicht begegnen zu müssen.
    Auf der Fahrt nach Hause war ihr unbehaglich zumute. Sie verstand immer noch nicht, warum sie beinah starr vor Entsetzen gewesen war, als ihr Verlobter sie ungestümer als sonst umarmt hatte.
    Erst beim Dinner entspannte sie sich wieder etwas, als ihr Vater mit ihrem Bruder über einen Brief sprach, den er aus Chile erhalten hatte.
    „Von Enrico Viveros?“, rief sie sogleich, ohne daran zu denken, dass sie mehr als einen Weinlieferanten in dem Land hatten.
    „Ja. Du hast ihn ja kennengelernt“, antwortete ihr Vater. „Er hat sich noch einmal für das Dinner in London bedankt, zu dem wir ihn eingeladen hatten. Du erinnerst dich sicher noch daran, oder?“
    Und ob sie sich daran erinnerte! Den großen, charmanten und attraktiven Chilenen, den sie auf Mitte dreißig schätzte, würde sie so schnell nicht vergessen. Sie hatte sogar geglaubt, er würde sich für sie interessieren. Doch nachdem ihr Vater ihren Verlobten erwähnt hatte, hatte Enrico Viveros sich ihr gegenüber sehr distanziert verhalten.
    „Sind Sie offiziell verlobt?“, hatte er gefragt.
    „Ja, mit Ring“, hatte Todd an ihrer Stelle erwidert, ihre linke Hand hochgehoben und auf den goldenen Ring mit dem Rubin gewiesen.
    Während Todd ihn in ein Gespräch verwickelt hatte, hatte Lysan bemerkt, dass Enrico Viveros ihr immer wieder einen Blick zuwarf, ohne jedoch mehr Worte mit ihr zu wechseln, als es die Höflichkeit erforderte. Trotzdem war sie sich

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