Romana Exklusiv 0197
Rebel war damit zufrieden, mit mir ein Heim zu gründen.“
„Wir müssen kein festes Domizil haben. Für uns ist das nicht wichtig. Es genügt, zu wissen, dass wir beim anderen zu Hause sind. Immer.“
Hugh sah ihn interessiert an.
„Fast das Gleiche hat Rebel gesagt. Seit sie euch beide bei deinem ersten Besuch auf Davenport Hall zusammen gesehen hat, redet sie davon, dass du der Richtige für Rosalie bist. Deshalb hat sie dir auch die Telefonnummer in Mayfair gegeben.“
„Ach ja?“
Schmunzelnd erinnerte Adam sich, dass er sich eingebildet hatte, diesbezüglich manipuliert zu haben. „Deine Frau ist ziemlich clever.“
„Hm … War früher ein echtes Verkaufsgenie. Hat ihr Bestes getan, dich Rosalie schmackhaft zu machen, aber insgeheim hat sie geglaubt, dass die Festung nicht zu erobern sei. Es war eine große Überraschung, als sie herausfand, dass Rosalie sich dir geöffnet hat.“
Die Festung … eine faszinierende Formulierung.
Sie hatte sich ihm geöffnet. Die Liebe hatte ihm den Weg geebnet und Rosalie das Gefühl vermittelt, bei ihm sicher zu sein. Adam schwor sich, ihr nie einen Grund zu geben, an seiner Liebe zu zweifeln. Er wollte, dass Rosalie sich für den Rest ihres Lebens bei ihm sicher fühlte.
Sie wanderten an der Wasserlinie entlang. Gelegentlich wurden ihre bloßen Füße von den auslaufenden Wellen umspült. Von all ihren Geschwistern fühlte Rosalie sich bei Zachary Lee am wohlsten. Sie hatte ihm vertraut, bevor sie irgendjemandem sonst vertraut hatte.
„Ein herrliches Fleckchen Erde“, meinte er bewundernd.
„Ja. Hier habe ich Adam wirklich kennen- und vertrauen gelernt.“
„Hattest du Angst?“ „Ja und nein. Ich habe den unwiderstehlichen Drang verspürt, mit ihm zusammen zu sein, obwohl die Vorstellung ein wenig Furcht einflößend war. Aber dann wollte ich ihn immer mehr. Bei ihm habe ich mich sicher gefühlt, Zachary.“
„Das habe ich gemerkt.“
Sie lächelten einander an. Die Harmonie zwischen ihnen bedurfte keiner Worte.
„Adam ist in vieler Hinsicht wie du. Groß …“
Ein tiefes Lachen kam aus seiner breiten Brust. „Ich wusste gar nicht, dass du mich unter der Dusche beobachtet hast“, neckte er sie.
Errötend versetzte sie ihm einen spielerischen Schlag. „Ich meinte sein Herz und seine Intelligenz. Allerdings muss ich zugeben, dass ich auch seinen Körper liebe.“
„Gut! Dann ist deine Welt jetzt wieder im Gleichgewicht, Rosalie. Das haben wir dir alle gewünscht.“
„War ich so anormal, Zachary?“, fragte sie stirnrunzelnd.
„Nein, nicht anormal. Nur … unvollkommen. Und jetzt füllt Adam den Platz aus, den du aus deinem Leben verdrängt hattest.“
Verdrängt … Allmählich dämmerte ihr, dass sie genau das getan hatte. Weil sie sich eingebildet hatte, keinen Mann zu brauchen, hatte sie alle von sich ferngehalten.
Erst Adam hatte sowohl die Leidenschaft als auch das Bedürfnis nach Zweisamkeit in ihr geweckt, ihr ihre feminine Seite gezeigt und ihr seine Liebe geschenkt.
Ohne etwas zu verlangen.
Er hatte nur gegeben.
So wie sie Hunderte von Malen Kindern gegeben hatte, die man ausgegrenzt hatte. Sie hatte so gehandelt, weil es notwendig war, und erst als Adam ihr seine Liebe gegeben hatte, war ihr klar geworden, dass auch sie Liebe brauchte – von ihm.
Ein großer Mann … so groß wie ihr Lieblingsbruder Zachary Lee, der sie gerettet hatte. Adam hatte sie ebenfalls gerettet. Vor der Einsamkeit, die sie für die unvermeidliche Folge des von ihr gewählten Lebensweges gehalten hatte. Doch es war nicht so. Adam hatte ihr gezeigt, wie es sein könnte. Wie es jetzt war. Gemeinsam. Alles teilen.
Außer … Plötzlich dachte sie an etwas anderes, das sie auch aus ihrem Leben verdrängt hatte – etwas, wonach Adam sie in ihrer ersten Nacht auf Tortola gefragt hatte. Ein eigenes Kind. Sie hatte diese Möglichkeit stets weit von sich gewiesen, aber nun … Kein Kind nur für sie, sondern eines, das aus der Liebe füreinander entsprang. Auch sein Kind.
Rosalie lächelte.
Beständigkeit.
Wie Rebel gesagt hatte, konnte die Welt nur besser werden, wenn man Nächstenliebe und Hilfsbereitschaft weitergab.
„War das ein privates Lächeln, oder lässt du mich daran teilhaben?“, erkundigte Zachary Lee sich scherzhaft.
Sie strahlte ihn glücklich an.
„Es gehört allein Adam. Ich lasse ihn heute Nacht daran teilhaben.“
„Die Hochzeit ist erst morgen“, erinnerte er sie würdevoll.
Rosalie lachte. „Adam wollte es juristisch
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