ROMANA EXKLUSIV Band 0178
ihr und hielt sie ein wenig von sich. „Das ist die Frau, die ich geheiratet habe. Mit dem Schmollen ist jetzt Schluss, oder?“ Er ging einige Schritte zurück und lächelte triumphierend.
Das brachte sie abrupt auf den Boden der Tatsachen zurück. „Ich schmolle nicht, und es war mir ernst, Alex. Ich möchte die Scheidung.“
Herablassend und distanziert zugleich betrachtete er ihr erhitztes Gesicht. „Nein, das willst du nicht. Du willst mich bloß für den bedauerlichen Vorfall heute Nacht bestrafen.“
„Bedauerlich? Das glaube ich nicht. Für mich war es eher ein Glücksfall“, fuhr sie ihn an. „Es hat mir gezeigt, was für einen Gauner ich geheiratet habe.“
„Gauner“, wiederholte Alex ausdruckslos und presste die Lippen zusammen. „Das sagt keiner zu mir. Nicht einmal du, meine schöne Frau“, erklärte er eisig.
„Ich meine es ernst, Alex.“
„Wenn das so ist, muss ich etwas dagegen tun.“ Er umklammerte ihre Arme. „Du wirst dich auf keinen Fall nach weniger als vier Wochen von mir scheiden lassen.“
„Du kannst mich nicht davon abhalten“, entgegnete Lisa, doch sie musste allen Mut zusammennehmen, um ihn ansehen zu können.
„Und ob ich das kann.“ Seine Züge waren wutverzerrt. „Du gehörst mir, und du wirst mir gehören, bis ich mich anders entscheide.“
„Solche Höhlenmenschenpraktiken gab es nur im Mittelalter, Alex. Oder weißt du das noch nicht?“, konterte sie sarkastisch, obwohl sie innerlich zitterte.
„Nein. Ich lasse dich nicht gehen, bevor ich den Grund für dein unverschämtes Verhalten kenne. Für wen hältst du mich eigentlich?“
Alex ließ sie los und wich einige Schritte zurück, betrachtete sie aber weiterhin aus zusammengekniffenen Augen. „Dein plötzliches Bedürfnis, wieder allein zu sein, hängt nicht nur mit dem Vorfall heute Nacht zusammen. Die Frau, mit der ich die letzten Wochen verbracht habe, hätte darüber gelacht. Nein, es steckt mehr dahinter.“
„Ich weiß nicht, wovon du redest.“ Sie merkte selbst, dass es nicht überzeugend klang.
Er zog spöttisch eine Augenbraue hoch. „Oh, ich glaube, das weißt du. Aber wenn du glaubst, ich würde mich von einer halben Million Pfund trennen, nachdem ich nicht einmal einen Monat das Bett mit dir geteilt habe, dann vergiss es. So gut bist du nun auch wieder nicht.“ Dann wandte er sich ab, nahm ein Jackett aus dem Schrank und zog es an.
Hektische Röte überzog ihre Wangen. An den Ehevertrag hatte sie überhaupt nicht mehr gedacht. „Das ist wirklich lächerlich.“
Langsam wandte Alex sich um. „Nicht lächerlicher als dein Wunsch nach einer Scheidung“, erklärte er höhnisch. „Ich möchte die Wahrheit wissen, und ich werde sie erfahren. Aber das hier ist nicht der richtige Ort für ein ernstes Gespräch.“ Er umfasste ihren Arm und zog sie ins Wohnzimmer. Lisa war zu verblüfft, um sich dagegen zu wehren.
Er besaß tatsächlich die Frechheit, anzudeuten, sie wäre nur hinter seinem Geld her! Dann wurde ihr allerdings klar, dass er sie lediglich in die Defensive drängen wollte. Aber das würde nicht funktionieren. Als er sie auf das Ledersofa verfrachtete, blickte sie aus zusammengekniffenen Augen zu ihm auf. „Denk doch, was du willst, es ändert nichts an meinem Entschluss. Ich reise heute ab.“
Alex warf einen Blick auf seine Armbanduhr und sah dann sie an. „Ich habe eine Besprechung am frühen Morgen und wenig Zeit.“
„Sobald du gehst, gehe ich auch“, versicherte Lisa.
„Du liebst deine Stieffamilie. Das weiß ich.“ Ein grausames Lächeln umspielte seine sinnlichen Lippen. „Entweder du bleibst hier, oder ich ruiniere sie.“
Verwirrt blickte sie ihn an. „Warum solltest du das tun?“ Soweit sie wusste, steckte Nigel mit ihm unter einer Decke, und ihr war es egal, ob Nigel eine Bauchlandung machte. Aber sie liebte Harold, und Alex konnte die Firma in den Ruin treiben, wenn er erfuhr, dass sie nicht mehr die Aktienmehrheit besaß.
„Weil ich keine Zeit mehr habe, mich zu streiten, meine Süße.“
Lisa brauchte einen Moment, um die Bedeutung seiner Worte zu erfassen. Er hatte keine Zeit. Und deswegen drohte er damit, Nigel und Harold zu ruinieren. Selbst nachdem sie erfahren hatte, dass Alex sie hintergangen hatte, hätte sie ihm so etwas nicht zugetraut. Doch nun, da sie ihm in die Augen sah, wurde ihr klar, dass er es nicht nur ernst meinte, sondern durchaus dazu fähig war. Er hatte kein Gewissen.
„Habe ich mich klar ausgedrückt?“, fragte
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