ROMANA EXKLUSIV Band 0178
unschuldig bist und keine Ahnung hast, wie Frauen sein können. Also, verzeihst du mir?“
Der Klang seiner tiefen Stimme ging ihr durch und durch, und sie hörte sich antworten: „Ja, Entschuldigung angenommen.“ In dem Moment hätte sie Alex sogar einen Mord verziehen.
Er schmiegte sich an sie, neigte den Kopf und küsste sie zärtlich und besitzergreifend zugleich auf die leicht geöffneten Lippen. „Danke, Lisa“, sagte er rau. Dann löste er sich von ihr und ging einen Schritt zurück.
Erst jetzt fiel ihr wieder ein, wo sie war und was sie machte. „Eigentlich muss ich mich bei dir bedanken“, erklärte sie schnell. „Der Computer ist toll. Es war sehr nett von dir, ihn mir zu kaufen, aber es wäre wirklich nicht nötig gewesen.“
„Das reicht, Schatz.“ Er lächelte und deutete mit einem Nicken auf die Tür gegenüber. „Nach dir.“
Ihre nervöse Anspannung verflog, und nachdem Lisa einmal tief durchgeatmet hatte, betrat sie das Ankleidezimmer und legte die Sachen wieder in den Schrank. Alex hatte es mit seiner Entschuldigung ernst gemeint, doch es änderte nichts an der Tatsache, dass er sie hintergehen wollte, indem er mit Nigel Geschäfte machte. Vielleicht ist das der Unterschied zwischen Männern und Frauen, dachte sie traurig. Männer können Geschäftliches und Privates strikt voneinander trennen.
Sie konnte es leider nicht. Und sie würde sich niemals damit einverstanden erklären, dass die Fabrik abgerissen wurde. Lawson’s war das Vermächtnis ihrer Eltern. Möglicherweise war sie deswegen keine gute Geschäftsfrau, aber das war ihr egal. Es musste Wichtigeres im Leben geben als Geld. Ihr Mann schien allerdings nicht der Meinung zu sein.
Widerstrebend betrat Lisa das Schlafzimmer. Als sie im angrenzenden Bad das Wasser in der Dusche laufen hörte, seufzte sie erleichtert auf. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr und stellte fest, dass es fünf war. Also hatte sie noch Zeit für eine Tasse Tee, bevor sie sich für den Abend zurechtmachen musste.
„Schenk mir auch eine Tasse ein“, ließ Alex sich vernehmen, und vor Schreck hätte Lisa fast die Teekanne fallen lassen. Frisch geduscht und rasiert und nur mit Jeans bekleidet, betrat er die Küche.
„Ich dachte, du trinkst keinen Tee“, erwiderte sie leise.
Er zog einen Stuhl ihr gegenüber hervor und setzte sich. „Wenn du Tee trinkst, trinke ich auch. In der Ehe macht man vieles gemeinsam“, erklärte er mit einem spöttischen Unterton, als er die Tasse entgegennahm, die sie ihm eingeschenkt hatte.
„Ja, da hast du wohl recht.“
„Und deswegen dachte ich, wir könnten morgen zusammen aufs Land fahren. Bevor wir in die Flitterwochen gefahren sind, habe ich meine Mitarbeiter beauftragt, sich mit einigen Immobilienmaklern in Verbindung zu setzen, und sie haben einige nette Anwesen gefunden.“
„Anwesen? Häuser, meinst du.“
„Ja, natürlich.“ Nachdem er sich kurz in der Küche umgeblickt hatte, sah er sie wieder an. „Vorerst reicht das Penthouse, aber auf lange Sicht brauchen wir ein richtiges Haus. Und du fühlst dich auf dem Land sicher wohler.“
Lisa trank einen Schluck Tee, denn sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie hatte immer in dem großen Haus am Stadtrand von Stratford-upon-Avon gelebt und musste ihm recht geben. Sie wohnte lieber auf dem Land. Aber was war mit ihm? Auch wenn er kein Mitglied des Jet-Set war wie sein Vater, konnte sie ihn sich schlecht als Gutsherrn vorstellen. „Hast du eigentlich ein richtiges Zuhause?“, hörte sie sich fragen. „Ich meine, abgesehen von dem Penthouse.“
Seine dunkelbraunen Augen funkelten amüsiert. „Ich muss zugeben, dass ich noch bei meiner Mutter wohne. Mein offizieller Wohnsitz ist die Villa auf Kos. Dort liegt auch die Yacht vor Anker, und wann immer ich Zeit habe, bin ich dort. Ansonsten wohne ich in Firmenapartments oder im Hotel.“
„Natürlich!“, rief sie. „Ich hätte mir denken können, dass die Villa, in der wir übernachtet haben, dir gehört.“ Ihr war aufgefallen, dass die Suite, in der Alex und sie übernachtet hatten, sehr gemütlich war. An den Wänden hatten vorwiegend Fotos von Booten – ein Hobby von ihm – gehangen, und in den Regalen hatten einige Segelpokale mit seinem Namen gestanden. Sie sah ihm in die Augen, und einen Moment lang dachten sie beide an jene leidenschaftliche Nacht.
„Ja“, bestätigte Alex und ließ den Blick zu ihren Brüsten schweifen, bevor er ihr wieder ins Gesicht sah. Ein Lächeln
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