ROMANA EXKLUSIV Band 0178
umspielte seine Lippen. „Aber jetzt bin ich wohl alt genug, um ein eigenes Haus zu besitzen, findest du nicht?“
„Wir werden sehen.“ Es war die einzige Antwort, die Lisa einfiel. Sie schob ihren Stuhl zurück und stand auf. „Ich ziehe mich jetzt um. Wann treffen wir uns mit deinem Vater?“
Alex hatte gemerkt, dass sie ihm ausgewichen war, und es gefiel ihm nicht, denn er kniff unmerklich die Augen zusammen. Er erhob sich ebenfalls. „Um sieben oder halb acht. Ich muss noch einige Anrufe in meinem Arbeitszimmer machen. Es dauert nicht lange.“
Das angrenzende Bad war fast genauso groß wie sein Schlafzimmer und sehr stilvoll. Es war mit Marmor gefliest, und außer der geräumigen Dusche gab es einen runden Whirlpool. Alex’ Duft lag noch in der Luft, und Lisa hielt unwillkürlich den Atem an.
Diesmal brauchte sie nur fünf Minuten, um zu duschen. Sie wickelte sich ein Handtuch um und ging ins Ankleidezimmer, um frische Unterwäsche anzuziehen.
Anschließend setzte sie sich an den Frisiertisch und steckte sich das Haar hoch. Damit die Frisur nicht so streng wirkte, zupfte sie an den Seiten und im Nacken einige Strähnen heraus. Nachdem sie sich geschminkt hatte, ging sie zum Schrank und nahm das blaue Kleid heraus, das sie für die Dinnerparty mitgebracht hatte. Bestürzt betrachtete sie es.
Als sie es in Stratford in einer Boutique gekauft hatte, war sie davon begeistert gewesen. Jetzt fand sie es zu verführerisch. Allerdings hatte sie nichts anderes dabei. Sie musste es also tragen, wenn sie Alex’ Vater nicht in einer Hose oder in einem Kostüm gegenübertreten wollte.
Lisa schlüpfte in das Kleid und zog den Reißverschluss an der Seite hoch. Es war eng anliegend und kurz. Das Oberteil war mit Schalen gefüttert und genau wie der Saum mit Perlen bestickt. Nachdem sie die dazu passenden hochhackigen Pumps angezogen hatte, legte sie eine Perlenkette und Perlenohrstecker an, sprühte ihr Lieblingsparfüm auf und betrachtete sich im Spiegel.
„Das ist ein Kleid!“
Beim Klang von Alex’ Stimme drehte Lisa sich um. Alex hatte sich immer noch nicht umgezogen und musterte sie anerkennend, wobei er den Blick eine Weile auf ihren langen Beinen ruhen ließ. Als er ihr wieder ins Gesicht sah, waren seine Augen dunkel vor Verlangen.
„Vielleicht sollten wir das Abendessen vergessen“, bemerkte er leise und kam in eindeutiger Absicht auf sie zu.
„Du solltest dich lieber anziehen, sonst kommen wir zu spät.“ Sie wollte an ihm vorbeigehen, doch er hielt sie zurück, indem er ihren Arm umfasste.
„Du hast recht. Ich wurde am Telefon aufgehalten. Sei so gut und mix mir einen Whisky Soda. Ich glaube, heute Abend brauche ich einen.“
„Und was ist mit Fahren?“, fragte sie leise.
„Bert fährt uns hin, und zurück nehmen wir ein Taxi, damit der alte Junge nicht so lange wach bleiben muss.“
Wenige Minuten später betrat Lisa das Schlafzimmer, ein Whiskyglas in der Hand. Alex zog gerade sein Smokingjackett an und drehte sich um, als er sie hereinkommen hörte.
„Danke, Lisa.“ Er kam zu ihr und nahm ihr das Glas ab. Dabei streifte er ihre Hand, und sie verspürte ein heftiges Prickeln. Er sah immer umwerfend aus, aber im Smoking und mit zurückgekämmtem Haar hatte er eine starke Ausstrahlung, wie sie nur wenigen Männern zu Eigen war. Fasziniert beobachtete sie, wie er einen Schluck trank, und merkte erst, dass sie ihn förmlich anstarrte, als er sagte: „Komm, Lisa, wir müssen los.“
Kaum hatte der Wagen vor dem Hotel gehalten, öffnete der Portier die Tür. Lisa atmete einmal tief durch und stieg aus. Ehe sie sich’s versah, war Alex an ihrer Seite und umfasste ihren Ellbogen, um sie hineinzuführen …
5. KAPITEL
Da es draußen hell gewesen war, dauerte es einen Moment, bis ihre Augen sich an das schummrige Licht gewöhnt hatten. Als Lisa ein wenig schwankte, verstärkte Alex den Griff um ihren Arm.
„Ich hoffe, du hast dir nicht auch einen Whisky genehmigt“, sagte er und lächelte sie an.
Ihr Herz krampfte sich zusammen. „Nein“, entgegnete sie scharf, aus Angst vor den Gefühlen, die er so mühelos in ihr weckte. „Obwohl es Grund genug ist, zur Flasche zu greifen, wenn man von seinem eigenen Mann erpresst wird“, fügte sie zuckersüß hinzu.
„Erpresst?“ Er runzelte die Stirn. „Ach, du meinst deine geliebte Stieffamilie. Ich hatte es heute Morgen eilig und habe das Erste gesagt, was mir einfiel.“
„Aber es hat funktioniert“, erwiderte sie leise. „Ich
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