ROMANA EXKLUSIV Band 0178
bei dir.“
Lisa spürte, wie Alex sich ein wenig entspannte.
„Gut“, erwiderte er gewandt. „Wollen wir auf einen Drink verzichten und gleich essen?“
Sie krauste verwundert die Stirn, doch dann begriff sie, worüber die beiden Männer gesprochen hatten. Alex hatte sich vergewissert, dass sein Vater einen Ehevertrag aufgesetzt hatte. Wie traurig … Aber es hat nichts mit mir zu tun, sagte sie sich, während sie mit ihm zum Speisesaal ging und dabei die neugierigen Blicke der anderen Hotelgäste bemerkte, die vermutlich Alex galten.
Das Restaurant war gut besucht, doch Leo hatte einen Tisch reserviert, und der Maître begrüßte ihn wie einen alten Freund. Man führte sie zu einem Tisch, und sofort erschienen ein Ober und kurz darauf der Weinkellner.
Leo wählte den besten Champagner und bestellte gleich ein Gericht für Fiona, ohne sie zu fragen. Alex nahm einen Waldorfsalat als Vorspeise, als Hauptgericht Steak und als Dessert frisches Obst, Lisa entschied sich für Pastete und Forellenfilet. Zumindest hatte er den Anstand besessen, sie zu fragen, was sie essen wollte.
„Dann achten Sie also nicht auf Ihre Linie, Lisa?“, sprach Fiona sie zum ersten Mal direkt an. „Aber Sie sind ja auch nie Model gewesen. Ich muss sehr körperbewusst leben. Alles muss perfekt sein.“ Sie lächelte Leo affektiert an und legte ihm die Hand auf den Arm. „Aber Leo mag mich so.“
Fiona trug ein enges weißes Kleid, das vorn und hinten tief ausgeschnitten war, und Leo starrte ihr mit lüsternem Blick aufs Dekolleté.
„Das glaube ich“, erwiderte Lisa trocken und verkniff sich eine weitere Bemerkung, obwohl Fiona sie gerade beleidigt hatte.
Zum Glück kam in diesem Moment der Weinkellner mit dem Champagner. Nachdem er ihnen eingeschenkt hatte, hob Leo sein Glas zum Toast.
„Auf das frisch vermählte Paar, Alex und Lisa. Und das zukünftige Paar, Fiona und mich.“
Lisa trank einen Schluck und stieß dann mit Leo und Fiona an, die ihr gegenübersaßen.
„Und auf deinen Mann“, sagte Alex neben ihr leise.
Sie drehte sich zu ihm um und stieß mit ihm an. „Natürlich“, erwiderte sie lächelnd, denn die Atmosphäre war bereits angespannt genug.
„Auf meine geliebte Frau.“ Einige Sekunden lang blickte er ihr tief in die Augen, und seine Augen wurden dunkel vor Verlangen. Sie wusste, dass er es mit Absicht machte. Schnell trank sie einen Schluck und wandte sich wieder ab.
Leo Solomos erwies sich überraschenderweise als geistreich und unbeschwert. Er stellte ihr Fragen über ihre Arbeit und ihre Familie und beglückwünschte sie zu ihrem Geschäftssinn. Das Essen schmeckte hervorragend, und allmählich entspannte Lisa sich und amüsierte sich sogar. Doch als Leo ihr zum vierten Mal nachschenken wollte, lehnte sie dankend ab.
Bald hatten sie drei Flaschen Champagner geleert, und Lisa dachte, dass Fiona in Anbetracht der Tatsache, dass sie so auf ihre Linie achtete, eine Menge vertrug. Die Unterhaltung geriet nur ins Stocken, wenn Fiona das Wort ergriff. Sie schien sich genau an jeden Auftrag und an jedes Kleid, das sie je getragen hatte, zu erinnern. Zum Glück brachte Leo sie oft mit einem Kuss zum Schweigen.
Alex spielte die Rolle des perfekten Ehemannes, indem er Lisa ständig aufmunternd zulächelte oder sie leise fragte, ob alles in Ordnung sei. Als das Dessert serviert wurde, musste sie sich eingestehen, dass Leo ein charmanter Mann war. Sein einziger Fehler schien seine Schwäche für jüngere Frauen zu sein.
Sie hatte gerade über eine seiner witzigen Anekdoten gelacht und wollte ihren Obstsalat weiteressen, als ihr etwas klar wurde. Plötzlich war ihr der Appetit vergangen, und sie schob ihren Teller weg.
Alex beugte sich zu ihr herüber. „Was ist los?“, fragte er leise. „Magst du den Obstsalat nicht?“ Er betrachtete sie aufmerksam, und ihr wurde bewusst, dass er viel zu scharfsichtig war.
Sie rang sich ein Lächeln ab. „Nein, er ist lecker, aber ich bin satt.“ Plötzlich war ihr klar geworden, dass Leo nicht nur sein Vater, sondern auch sein Geschäftspartner war. Falls Alex ihre Firma übernehmen wollte, musste Leo also davon wissen. Seine Interesse an ihr war nur geheuchelt …
„Bist du sicher?“ Alex umfasste ihr Kinn und zwang sie, ihn anzusehen. „Du fühlst dich nicht wohl, das hatte ich ganz vergessen“, fügte er rau hinzu und strich ihr mit einem Finger über den Hals. „Wenn du willst, können wir gehen. Es würde uns beiden guttun, mal früh ins Bett zu
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