ROMANA EXKLUSIV Band 0178
dass er mit der jetzigen Situation vollauf zufrieden schien, verwirrte sie noch mehr.
Lisa seufzte über ihre eigene Dummheit und blickte auf ihre Armbanduhr. Es war fast neun, Zeit, etwas zu Abend zu essen. Mrs. Blaydon und Bert waren nach London gefahren, um Freunde zu besuchen, und übernachteten dort. Alex war geschäftlich nach Singapur geflogen und würde erst am nächsten Tag, Freitag, zurückkommen. Lisa konnte es kaum erwarten, denn sie vermisste ihn schrecklich.
Lisa nahm das Blatt mit der E-Mail von Jed aus dem Drucker. Darauf stand die Adresse des Hotels in London, in dem er am übernächsten Wochenende wohnen würde. Zusammen mit einigen ehemaligen Kommilitonen machte er eine Europareise nach London, Paris, Madrid und Rom. Sie hatte sich für Samstagnachmittag mit ihm verabredet und freute sich auf das erste Treffen mit ihm.
„Ich habe mir schon gedacht, dass du hier bist“, ließ sich plötzlich Alex’ tiefe, melodische Stimme vernehmen.
Lisa wirbelte auf dem Drehstuhl herum und ließ dabei das Blatt mit der Adresse auf den Schreibtisch fallen. „Ich hatte dich erst morgen zurückerwartet.“ Lächelnd betrachtete sie Alex. Er lehnte am Türrahmen. Sein Haar war zerzaust, und er hatte das Jackett ausgezogen, die Krawatte gelockert und die Hemdsärmel hochgekrempelt. Er sah richtig verwegen und unglaublich verführerisch aus …
„Ja …“ Als er auf sie zukam, stand sie auf. Sie wünschte, sie hätte etwas Schickeres angezogen, denn sie trug nur ein blaues T-Shirt und alte weiße Shorts. „Ich habe meine Reise verkürzt, weil ich dich so vermisst habe.“ Er musterte sie mit so unverhohlenem Verlangen, dass ihr Herz sofort schneller klopfte. Dann umfasste er ihre Schultern. „Hast du mich auch vermisst?“
„Natürlich“, gestand sie. Wenn er nur wüsste, wie sehr, fügte sie im Stillen hinzu. Bevor sie ihn umarmen konnte, neigte er den Kopf und presste die Lippen auf ihre, um sie leidenschaftlich zu küssen.
„Das habe ich gebraucht“, sagte er einige Minuten später rau, während er sie immer noch in den Armen hielt. „Der Flug war wahnsinnig anstrengend. Jetzt brauche ich eine Dusche.“
Lisa betrachtete sein Gesicht. Er sah sehr müde aus, und ihr Herz floss vor Liebe über. Sie faltete die Hände in seinem Nacken und barg das Gesicht an seinem Hals.
„Das glaube ich auch“, bemerkte sie und rümpfte demonstrativ die Nase.
„Dafür wirst du bezahlen“, erwiderte er lächelnd. Kurzerhand hob er sie hoch und verließ mit ihr das Arbeitszimmer.
Später, nachdem sie geduscht hatten, zogen sie lediglich Bademäntel über. Lisa machte schnell einen Salat und Rührei, und dazu tranken sie ein Glas Chablis.
Lisa saß neben Alex auf einem der beiden bequemen Sofas im Wintergarten und blickte, den Kopf an seine Schulter gelehnt, auf den Garten und die Bäume dahinter.
„Gefällt dir das Haus?“, erkundigte er sich lässig.
Sie lachte leise. „Ja, sehr sogar. Und ich weiß auch, dass du es so oder so kaufen wolltest, denn Tina hat mir erzählt, dass du es dir in der Woche vor unserer Hochzeit angesehen hast.“ Am Montag hatte sie mit Tina im Pub zu Mittag gegessen und dabei eine Menge über Alex erfahren.
„Dafür, dass sie so zierlich ist, hat Tina ja eine große Klappe“, bemerkte er trocken.
„Außerdem hat sie mir erzählt, dass du immer, wenn du in England bist, am Samstagnachmittag mit Jake Golf spielst und der Golfclub, in dem ihr seid, nur zwei Meilen von hier entfernt ist.“
„Na gut, du bist mir auf die Schliche gekommen. Als Entschädigung mache ich morgen einen Einkaufsbummel mit dir.“
„Ich kann leider nicht.“ Sie blickte zu ihm auf. „Ich habe morgen einen Termin mit einem gewissen Mr. Bob Burnett. Er ist Töpfer und hat seine Sachen bisher an einige private Galerien verkauft. Nun möchte er expandieren, indem er das leere Gebäude von uns mietet und direkt verkauft.“
„Was weißt du über ihn?“ Alex schob die Hand in den Ausschnitt ihres Bademantels und streichelte ihre Brust.
Lisa schluckte mühsam, denn ihr Puls beschleunigte sich sofort. „Nicht viel. Ich habe nur die Informationen, die Mary mir heute gefaxt hat – eine Kopie seiner Bewerbung und eine kurze Beschreibung seines Vorhabens. Das Fax liegt auf meinem Schreibtisch. Ich hole es, dann kannst du mir sagen, was du davon hältst.“
„Nein, ich gehe.“ Er stand auf und küsste sie aufs Haar. „Du arbeitest zu viel, und ich möchte, dass du nachher ausgeruht bist.“ Seine
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