ROMANA EXKLUSIV Band 0178
Empörung um. Seine verflixte Familie sollte doch endlich aufhören zu versuchen, sie auseinanderzubringen.
„Eine wirklich nette Geschichte, Cosetta“, sagte sie und blitzte ihre Schwägerin verächtlich an. „Vom Inhalt her ausgesprochen beleidigend, aber sie erinnert ein klein wenig zu sehr an eine Seifenoper, als dass jemand mit Verstand sie glauben könnte!“
„Annabel hat gesagt , dass Peter Damianos Sohn sei!“, erwiderte Cosetta schrill.
Damianos entrüsteter Protest hatte Nuncio erst einmal stumm gemacht und ihn ganz blass werden lassen. „Seit Damianos Rückkehr“, begann er jetzt mit unsicher klingender Stimme, „hat Annabel uns ständig aufgefordert, uns um unsere Angelegenheiten zu kümmern und nichts von der ganzen Sache zu erzählen, Cosetta. Ich habe dir schon gesagt, dass mir nicht wohl dabei ist, wie sie sich verhält …“
„Das war doch nur, weil sie wollte, dass Damiano sich frei zwischen ihr und Eden entscheiden kann. Annabel würde mich niemals anlügen!“
„Du vergisst anscheinend, dass dein Bruder diese Wahl schon getroffen hat. Er hat mich geheiratet. Es ist längst überfällig, dass seine Familie das endlich akzeptiert, und wenn ihr das nicht könnt, lasst uns gefälligst in Ruhe.“
„Ich hätte es nicht besser ausdrücken können“, stellte Damiano unverblümt fest und zog Eden noch etwas näher zu sich heran. „Es ist zwar bedauerlich“, fuhr er fort, während er den Blick über seine Geschwister und Tina gleiten ließ, „aber ihr drei verdient Annabel. Tatsächlich hätte sie kein netteres Trio ausnehmen können. Ich kann es kaum fassen, wie dumm ihr wart …“
„Ausnehmen? Dumm?“, wiederholte Cosetta ungläubig. „Wie kannst du so etwas sagen?“
„Annabel hat mit ihrem rührenden Geständnis gewartet, bis Eden aus dem Haus getrieben worden war, und dachte, ich wäre tot … Richtig?“, fragte Damiano gelangweilt.
„Ja“, bestätigte Nuncio zögernd.
„Dann hat sie euch erzählt, sie sei von mir schwanger. Habt ihr das einfach so akzeptiert, ohne es genauer zu ergründen?“ Kritisch sah er von einem zum anderen. „Offenbar ja. Das Kind war also von mir, weil sie das gesagt hat. Obwohl ich verheiratet bin …“
„Annabel hat gesagt, du habest vorgehabt, dich scheiden zu lassen“, erklärte Nuncio kleinlaut.
„Annabel hat gesagt“ , wiederholte Damiano wütend und verächtlich. „Der Bankrott ihres Vaters muss eine böse Überraschung für sie gewesen sein, denn sie hat einen kostspieligen Geschmack. Warst du nicht fähig, Nuncio, zwei und zwei zusammenzuzählen? Hast du den Braten nicht gerochen? Wie viel Geld hast du ihr über die Jahre gegeben?“
„Ich kann es nicht fassen, dass sie das alles erfunden hat, nur um Geld von uns zu bekommen! Wie konnte sie mir das nur antun?“, schluchzte Cosetta und ging hinüber zu den Fenstern.
„Du hast sie benutzt, um mir zuzusetzen, Cosetta“, erinnerte Eden sie mitleidig. „Und sie hat dich benutzt, um in Damianos Nähe zu bleiben.“
„Autsch …“, sagte Damiano stöhnend.
Nuncio blickte seinen Bruder zerknirscht an. „Ich habe nur versucht, in deinem Interesse zu handeln, als ich Annabel ausgeholfen habe …“
„Wie? Indem du meine Frau gedemütigt und verletzt hast, als sie am verwundbarsten war? Wie, bitte, hast du da in meinem Interesse gehandelt?“, fragte Damiano in so vernichtendem Ton, dass Nuncio unwillkürlich zusammenzuckte.
„Entschuldige“, meldete sich Tina in ihrer typisch bedächtigen Weise zu Wort, „aber es ist wirklich nicht fair, Nuncio einen Vorwurf zu machen. Wir haben das eigentlich nicht ansprechen wollen, aber Eden hatte ein Verhältnis mit einem anderen Mann, und das hat uns alle ziemlich bestürzt.“
Was für eine Unverfrorenheit, dachte Eden erbost und spürte, wie Damiano sich vor Wut verspannte. „Tina …“, begann er, verstummte dann aber, als Cosetta sich umdrehte, auf die Schwägerin zustürzte und ihr einen Satz Fotos in den Schoß warf.
„Du verlogene, hinterhältige kleine Schlange! Du hattest das Verhältnis mit Mark Anstey!“
Entsetzt starrte Eden auf die Bilder und erinnerte sich, dass sie sie vorhin auf einer der Fensterbänke hatte liegen lassen. Und während Nuncio plötzlich die Hand nach den Fotos ausstreckte und sie entgeistert betrachtete, beschimpfte Cosetta ihre einstige Verbündete weiter.
„Tragt euren Streit woanders aus“, forderte Damiano seine Angehörigen unmissverständlich auf und öffnete die Wohnzimmertür.
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