ROMANA EXKLUSIV Band 0178
„Raus mit euch!“
Es herrschte atemlose Stille.
„Ich kann auch nachhelfen“, warnte er sie.
Stumm verließen die drei den Raum. Aber noch bevor sich die Haustür hinter ihnen schloss, feindeten sie sich aufs Neue an.
„Sie werden nie wieder einen Fuß in unser Haus setzen“, schwor Damiano leidenschaftlich. „Wann hat sich denn meine kleine Schwester zu einer Xanthippe entwickelt?“
Eden seufzte, schmiegte sich an seine breite Brust und fühlte sich wunderbar geborgen, als er zärtlich die Arme um sie legte. „Ich schätze, das ist eine Folge ihrer Freundschaft mit Annabel. Deine Ex ist um einiges älter und hat sie stark beeinflusst … Es ist mir schrecklich peinlich, dass ich diese Fotos offen liegen gelassen habe, wo jeder sie sehen konnte.“
„Ich hatte sie schon lange bemerkt, bevor Cosetta sie entdeckte, und mir gewünscht, dass Nuncio zum Fenster gehen und sie erblicken würde“, erwiderte er grimmig. „Tina war für Cosetta auch nicht die beste Gesellschaft …“
„Aber was ist mit Nuncio? Er sah so niedergeschlagen aus?“
„Er ist mit Tina nicht glücklich. Aber die beiden sollen ihre Probleme unter sich ausmachen. Nach dieser empörenden Geschichte mit Annabel habe ich kein Mitleid mehr für sie übrig. Ich habe mich ehrlich gefragt, ob Nuncio und Cosetta noch bei Vernunft sind …“
„Aber du wirst bemerkt haben, dass ich dir voll und ganz vertraut habe“, stellte sie mit einer Liebenswürdigkeit fest, in der ein Stachel steckte.
Und während sich Damiano vor Verlegenheit ein wenig wand, klopfte es an der Wohnzimmertür. Die Haushälterin kam herein und begann etwas zu sagen, verstummte dann aber, als sich eine rothaarige Frau an ihr vorbei in den Raum drängte.
Überrascht blickte Eden Annabel an. So hatte sie Damianos Exverlobte noch nie gesehen. Sie trug kein Make-up, hatte geschwollene Augen, und in ihrem immer noch hübschen Gesicht spiegelte sich Verzweiflung.
„Bitte, Damiano, lass mich dir alles erklären!“
„Könntest du dich vielleicht kurz fassen?“
„Mir ist der Wagen deiner Geschwister entgegengekommen“, stieß sie hastig hervor. „Ich hatte gehofft, vor ihnen hier zu sein, um alles zu erklären. Mir ist klar, dass Nuncio und Cosetta dir die Geschichte erzählt haben, die ich mir ausgedacht habe …“
„Kinder denken sich Geschichten aus. Erwachsene lügen.“ Verächtlich blickte er sie an. „Und wenn Erwachsene in betrügerischer Absicht lügen, ist das noch gravierender. Lass uns also nicht so tun, als hättest du irgendein harmloses Märchen erzählt …“
Annabel wurde blass. „Ich dachte nicht, dass irgendjemand dadurch verletzt werden würde …“
„Das war dir egal “, warf Eden hilflos ein. „Vorzugeben, dass du ein Kind von meinem Mann erwartest … Tiefer kann eine Frau kaum sinken.“
„Wie viele andere Menschen leben noch in dem Irrglauben?“, erkundigte sich Damiano grimmig. Diesen Aspekt hatte er bis jetzt noch nicht bedacht.
„Nur deine Familie“, antwortete Annabel hastig. „Es war ein großes Geheimnis …“
„Hoffentlich, sonst treffen wir uns vor Gericht. Wenn auch nur die geringste Andeutung in der Presse erscheint, ruf deinen Anwalt an, denn du wirst ihn dann brauchen.“
Annabel sah ihn entsetzt an und senkte den Blick.
„Glaubt dein Sohn, dass Damiano sein Vater sei?“
„Nein. Du machst dir wirklich zu viele Gedanken“, antwortete Annabel mit leicht bebender Stimme. „Es war falsch und dumm von mir, aber ich war finanziell so sehr in Verlegenheit, dass ich noch nicht einmal meine Miete zahlen konnte. Ist dir nicht klar, durch welche Hölle ich in den letzten vier Wochen gegangen bin, seit Damiano wieder zurück ist?“
Diese Frage verschlug Eden die Sprache. Aber sie hätte ohnehin nicht gewagt, etwas zu sagen, und presste vorsichtshalber die Lippen aufeinander.
„Ich konnte einfach nicht glauben, dass du wie von den Toten auferstanden und zurückgekommen bist“, wandte sich Annabel vorwurfsvoll an Damiano. „Meinst du, ich hätte gelogen, wenn ich gewusst hätte, dass das geschehen könnte? Ich musste mich in die Villa eines Freundes in die Türkei zurückziehen und wusste nicht, wie ich mich aus dieser ganzen misslichen Lage befreien sollte, in der ich mich befand. Und Cosetta hat mich wieder und wieder angerufen und aufgefordert, zu dir nach Italien zu fliegen. Aber du warst der letzte Mensch, dem ich begegnen wollte!“
„Du hast wirklich eine schlimme Zeit hinter dir“, erwiderte
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