ROMANA EXKLUSIV BAND 231
immer schon so gern gemocht.
„Ich war nicht gut in Form“, erwiderte sie. „Vermutlich war die Reise anstrengender, als ich gedacht hatte. Am besten, wir sprechen nicht mehr drüber.“
„Gut. Sind wir wieder Freunde?“
Sie hielt seinem Blick stand, dann erklärte sie leise:
„Ja, Freunde.“
Er ging auf sie zu, und einen Augenblick lang glaubte Elizabeth, dass er sie küssen würde, doch berührte er dabei nur ganz leicht ihre Wange.
„Ich denke, das wird viele Dinge einfacher machen“, sagte er sanft.
„Du meinst die Werft?“ Sie brauchte jetzt Klarheit, auch wenn sie schon ahnte, worauf er angespielt hatte.
„Ja.“
In der Eingangshalle klingelte das Telefon. Jay zögerte einen kurzen Augenblick, dann erklärte er:
„Vielleicht sollte ich mal nachsehen, wer zu so früher Stunde anruft.“
Elizabeth strich sich unruhig durchs Haar. Sie sehnte sich unendlich danach, von Jay in die Arme gezogen und geküsst zu werden. Rasch nahm sie einen Schluck Kaffee und versuchte, sich auf andere Gedanken zu bringen.
„Es war einer der Lieferanten, der behauptet, dass sie heute wirklich die bestellten Schiffsteile liefern“, erklärte Jay, als er zurückkam. „Aber ich bin erst sicher, wenn ich das mit eigenen Augen sehe.“
„Wenn sie so früh anrufen, meinen sie es wohl ernst.“
„Hoffentlich. Am besten fahre ich in die Firma. Kommst du gleich mit, oder fährst du später hinüber? Dein Wagen steht in der Garage.“
„Ich komme jetzt gleich mit.“
„Gut, aber wir müssen in etwa zwanzig Minuten los.“
Elizabeth eilte in ihr Zimmer. Sie hatte nicht viel Zeit darüber nachzudenken, was sie anziehen sollte, deshalb nahm sie das erstbeste Kleid, das ihr in die Hände fiel. Es war ein blaues Sommerkleid, das bis zu den Knien ging. Als sie neben Jay in dem Jeep saß und zur Werft fuhr, bemerkte Beth, wie er ihre langen Beine anschaute, und fragte sich, ob sie nicht besser eine Hose angezogen hätte.
„Ich sollte mich wirklich ein wenig in die Sonne legen, meine Haut ist ja ganz bleich geworden“, stellte sie fest.
„Mir gefällst du, so, wie du bist. Und deine Beine fand ich schon immer besonders reizend.“
„Jay, du solltest nicht solche Bemerkungen machen.“
„An dem Tag, an dem ich damit aufhöre, bin ich tot.“
„Du warst eben immer schon ein temperamentvoller Mann.“
Jay kam nicht dazu, etwas zu antworten, da er sich auf den Verkehr konzentrieren musste. Auch wenn es nicht viele Autos gab, konnten die gewundenen Straßen der Insel doch gefährlich sein. Wenig später erreichten sie die Werft.
Das letzte Mal als Elizabeth den Betrieb gesehen hatte, bestand er aus einem flachen Gebäude und einer Halle, von der aus man die Jachten ins Wasser lassen konnte. Ihr Vater hatte um die dreißig Menschen beschäftigt. Jetzt kam Elizabeth nicht aus dem Staunen heraus. Die Firma war zu einem modernen Komplex geworden. Ein neues Bürogebäude aus Glas und Stahl war errichtet worden, dazu gab es zwei neue Hallen und einen kleinen Hafen mit mehreren Jachten.
„Was hältst du davon, Partner?“, fragte Jay stolz.
„Das sieht großartig aus“, stieß Beth hervor. „Ich hatte ja keine Ahnung davon, dass du die Firma so ausgebaut hast.“
„Du hättest die Berichte, die ich dir geschickt habe, gründlicher lesen sollen. Hast du überhaupt einmal einen Blick darauf geworfen?“
„Natürlich.“
Er schaute sie ungläubig an.
Elizabeth erinnerte sich an die Unterlagen, die sie regelmäßig erhalten hatte. Sie hatte sie nur rasch überflogen, da sie auf der Suche nach einer persönlichen Note oder einer handschriftlichen Nachricht gewesen war, doch hatte es sich um Zahlen und Fakten aus der Firma gehandelt, um mehr nicht.
„Ich hatte einige Unterschriften von dir gebraucht, aber du hast nie reagiert. Deswegen bin ich ja auch nach London gekommen.“
„Nun gut, vielleicht hätte ich die Papiere genauer studieren sollen, aber ich habe dir vertraut, Jay.“
„Wirklich?“
„Ja, sicher. Dad hat immer gesagt, dass du ein hervorragender Manager seiest. Er hatte volles Vertrauen in dich, warum sollte ich etwas daran ändern?“
„Vielen Dank für das Kompliment!“, erwiderte er mit leichter Ironie in der Stimme. „Komm, ich zeige dir die Firma!“
Sie gingen durch die Hallen, in denen mehrere Jachten auf Docks lagen oder neu gebaut wurden. Elizabeth schaute sich immer wieder um. Würden sie nicht bald auf Lisa treffen? Auf einmal fühlte sie sich sehr unwohl in ihrer
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