ROMANA EXKLUSIV BAND 231
Haut.
„Wie du sehen kannst, habe ich in neueste Technologie investiert. Das war nötig, um gegen die Konkurrenz zu bestehen. Wir haben jetzt auch das Vierfache an Mitarbeitern im Vergleich zu früher.“
„Ich kann niemanden sehen, den ich noch kenne“, bemerkte Elizabeth.
„Ein oder zwei Männer sind noch geblieben.“
Der Lärm nahm zu, da die Leute sich an die Arbeit machten.
„Lass uns ins Büro gehen“, sagte Jay, „dort ist es ruhiger.“
Er öffnete die Tür, die zu dem Bürogebäude führte.
„Alles hier hat sich geändert“, fuhr er fort. „Nur mein Büro nicht. Ich fand es nicht nötig, dafür Geld auszugeben.“
Als sie den Gang zu seinem Büro betraten, erzitterte Elizabeth, da die Erinnerung an den Abend, als sie ihn mit Lisa überrascht hatte, beinah übermächtig wurde. Es hatte sich wirklich nichts geändert seitdem.
„Guten Morgen, Jay! Du hast zwei Anrufe von Ben Riding gehabt. Ich habe ihm gesagt, dass du heute Morgen zurückrufst.“
Die weibliche Stimme hatte einen angenehmen Tonfall. Elizabeth musterte die Sekretärin. Sie war blond und sah hinreißend aus, aber es war nicht Lisa. Beth hatte das Gefühl, dass ihr eine zentnerschwere Last von den Schultern fiel.
„Danke, Caroline!“, antwortete Jay. „Darf ich dir meine Frau vorstellen? Elizabeth, Caroline, meine Sekretärin.“
Caroline und Elizabeth begrüßten sich freundlich, dann betraten sie sein Büro. Elizabeth fühlte sich viel besser. Er hatte sie als seine Frau vorgestellt. Waren das nur leere Worte, oder steckte mehr dahinter?
Sie stellte erstaunt fest, dass Jay weiterhin an dem schweren Schreibtisch arbeitete, von dem aus schon ihr Vater die Firma geleitet hatte. Ein Foto von ihm stand in einer Ecke. Daneben stand jetzt ein Computer, den es früher nicht gegeben hatte. Und von den Fenstern aus hatte man einen weiten Blick über das Firmengelände, das mindestens doppelt so groß wie zu Zeiten von Beths Vater war.
„Welchen Eindruck hast du?“, fragte Jay neugierig.
„Ich bin überwältigt.“
„Der Betrieb wird noch leistungsfähiger, wenn die Bank uns bei weiteren Investitionen hilft. Zurzeit muss ich Bestellungen ablehnen, da wir nicht genug Platz zum Aufnehmen der Schiffe haben.“
Caroline klopfte an der Tür, trat dann ein und sagte:
„Die Lieferung, die wir schon gestern erwartet haben, ist eingetroffen. Schaust du dir das persönlich an?“
„Ich komme gleich.“ Dann warf er Beth einen Blick zu. „Es wird nicht lange dauern. Wenn du solange einen Kaffee trinken möchtest, bediene dich!“ Er zeigte auf die Thermoskanne, die auf einem Nebentisch stand.
Als die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, schaute sich Elizabeth sorgfältiger um. Beinah hatte sie das Gefühl, dass ihr Vater hier noch anwesend war. Wenn er gesehen hätte, wie sich die Firma entwickelt hatte, wäre er sehr stolz auf Jay gewesen. Doch war es wirklich eine gute Idee gewesen, sie per Testament zur Hochzeit zu zwingen?
Elizabeth seufzte auf. Sie wusste mit Bestimmtheit, dass ihr Vater es nur gut gemeint hatte, doch hatte das ihr Leben nicht gerade einfacher gemacht. Nachdenklich nahm sie sich einen Kaffee und trat ans Fenster. Es war schon erstaunlich, was Jay aus dem Betrieb gemacht hatte. Als sie hörte, wie die Bürotür geöffnet wurde, drehte sie sich um.
Doch es war nicht Jay, es war Lisa.
Einen Augenblick lang waren die beiden Frauen so überrascht, dass sie gar nicht wussten, was sie sagen sollten. Dann erklärte Elizabeth kühl:
„Hallo, Lisa!“
„Hallo!“ Auch Lisa lächelte nicht. Sie hatte eine leicht gebräunte, samtweiche Haut, das lange blonde Haar umspielte ihr zartes Gesicht. Sie trug einen kurzen Rock und eine Bluse, die ein wenig zu weit geöffnet war.
„Jay hat mir gar nicht gesagt, dass Sie heute kommen“, fuhr sie fort und legte einige Akten auf den Schreibtisch.
„Warum hätte er das tun sollen?“
Lisa lächelte leicht und wechselte das Thema.
„Was sagen Sie zu dem Betrieb? Wir haben ihn mächtig ausgebaut, finden Sie nicht auch?“
„Jay hat sicher sehr hart daran gearbeitet.“
„Der Ärmste war ja zuweilen Tag und Nacht hier. Dazu kam noch das Problem mit Ihnen. Ich habe ihm geraten, nach London zu reisen, da Sie nie geantwortet haben.“
„Das geht nur Jay und mich etwas an“, erwiderte Elizabeth eisig und sah, wie wenig Lisa diese Bemerkung gefiel. Diese versuchte abzulenken.
„Wie ist das Leben in London? Jay hat mir erzählt, dass Sie dort Karriere
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