ROMANA EXKLUSIV BAND 231
es etwas gibt, was ich dir sagen müsste, würde ich es tun“, stieß sie mühsam hervor. „Und jetzt entschuldige mich bitte!“
8. KAPITEL
Elizabeth wachte am nächsten Morgen um halb sechs auf und starrte in die Dunkelheit. An Schlaf war nicht mehr zu denken. Sie fragte sich, warum sie so früh schon hellwach war, bis ihr klar wurde, dass es in London bereits halb elf war.
Sie dachte an die Arbeit. Wie würde Colin wohl mit der Verantwortung fertig werden? Dann aber kehrten ihre Gedanken wieder zu Jay und ihrer Unterhaltung am Vorabend zurück. Endlich schwang sich Elizabeth aus dem Bett und warf sich einen Bademantel über. Da sie ohnehin keinen Schlaf mehr fand, konnte sie auch ebenso gut nach unten gehen und sich einen Kaffee machen.
Das Haus lag noch im Dunkeln, am Horizont waren die ersten schwachen Sonnenstrahlen zu sehen. Beth nahm ein Glas Wasser und ging hinaus auf die Veranda, um das Naturschauspiel der aufgehenden Sonne zu bewundern.
Als Jay eine Stunde später auf die Veranda kam, traf er auf Beth, die sich tief in einen Sessel gekuschelt hatte und eingeschlafen war. Der Morgenmantel war ein wenig auseinandergerutscht und ließ das seidene Nachthemd sehen.
Einen Augenblick lang betrachtete Jay sie still. Er musste daran denken, wie es gewesen war, als sie noch das gleiche Schlafzimmer gehabt hatten. Nachdem sie sich geliebt hatten, hatte Beth manchmal so erschöpft und glücklich dagelegen, dass er sie beobachten konnte wie jetzt hier draußen am frühen Morgen.
Er verspürte unendliche Sehnsucht danach, wieder mit ihr ins Bett zu gehen. Auf einmal aber schlug sie die Augen auf und schaute ihn an.
„Guten Morgen!“, sagte er lächelnd. „War es nicht bequem genug im Bett?“
Sie blickte sich um, als wüsste sie selbst nicht, wie sie hierhergekommen war. Dann murmelte sie verschlafen:
„Ich hatte das Gefühl, hellwach zu sein. Aber da habe ich mich wohl getäuscht.“ Sie setzte sich auf und zog den Morgenmantel fest um die Hüften. Jay war schon angezogen und trug Jeans und ein hellblaues T-Shirt.
„Wie spät ist es denn?“, fragte sie.
„Kurz vor sieben. Wie wäre es mit einem Frühstück? Ich wollte gerade Kaffee machen. Wenn du möchtest, gibt es auch ein Ei und Schinken dazu.“
„Nein, danke! Ein Kaffee reicht mir. Ich gehe mich nur schnell anziehen.“
„Du gefällst mir so auch sehr gut“, erwiderte er lachend.
Der erotische Unterton in seiner Stimme ließ sie erschauern.
„Wir sind ganz allein hier, May ist bei sich zu Hause und wird nicht vor Mittag kommen“, fuhr Jay fort.
Dabei machte er einige Schritte auf sie zu. Als hätte er es sich im letzten Moment anders überlegt, drehte er sich plötzlich um und ging in die Küche. Elizabeth atmete erleichtert auf. Sie schlief immer noch halb, deshalb war sie wohl so empfänglich für dieses erotische Spielchen. Doch dem sollte sie rasch ein Ende setzen.
„Wie hast du geschlafen?“, fragte Jay, als sie die Küche betrat.
„Gut. Außer dass ich so früh aufgewacht bin.“
„Du bist ja jetzt noch nicht einmal richtig wach“, bemerkte er lächelnd. „Komm, trink einen Kaffee, das wird dir guttun!“
Der Kaffee duftete herrlich, dazu gab es frisches Brot mit Konfitüre.
„Möchtest du ein Croissant dazu?“, fragte er.
„Gute Idee.“
Er nahm eine Tüte Croissants aus dem Schrank und legte sie in den Ofen, um sie aufzubacken. Elizabeth blickte träumerisch auf die idyllische Landschaft, die das Haus umgab. In London hasteten die Menschen jetzt zur Arbeit. Sicherlich war es lausig kalt, und vielleicht regnete es sogar.
Es war wirklich schön, wieder auf Jamaika zu sein. Erneut kündigte sich ein warmer Sommertag an. Beth entspannte sich ein wenig. Auf einmal kam es ihr ganz normal vor, hier mit Jay beim Frühstück in der Küche zu sitzen.
„Es wird wieder heiß werden“, bemerkte sie.
„Ja. Jetzt ist es noch angenehm, aber das ist bald vorbei. Möchtest du ein paar Runden im Swimmingpool drehen, bevor wir zur Werft fahren?“
„Nein, vielleicht später.“
Sie nahm einen Schluck Kaffee. Er schmeckte hervorragend.
„Dein Aufenthalt hat gestern Abend nicht gerade sehr angenehm für dich begonnen“, sagte er unvermittelt. „Das tut mir leid. Ich hätte dich nicht nach John fragen sollen.“
Bei dieser Bemerkung beobachtete Jay Elizabeth genau. Wieder fiel ihm auf, wie reizvoll ihre Gesichtszüge waren. Die hohen Backenknochen, die fein geschwungenen Lippen, die langen Wimpern, das alles hatte er
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