Romana Exklusiv Band 240
Ohne Kompromisse. Warum begnügte er sich jetzt damit, mit ihr einen harmlosen Kaffee zu trinken? Seit sie ihn geohrfeigt hatte, war es nicht mehr so wie vorher zwischen ihnen, er ging sogar auf sie ein. Merkwürdigerweise gab ihr gerade dies das Gefühl, noch mehr auf der Hut vor ihm sein zu müssen als vorher.
„Mit oder ohne Zucker?“, fragte sie jetzt und stellte noch einen Teller mit selbst gebackenen Keksen auf das Tablett.
„Mit Zucker natürlich! Süß wie die Liebe!“
Liebe!
Das Wort ließ sie wieder schneller atmen. Es ernüchterte sie aber auch – bestimmt war es nur wieder eine Masche von ihm. Auf die würde sie nicht hereinfallen. Selbst wenn er ein notorischer Herzensbrecher war – bei ihr würde er auf Granit beißen!
Warum aber hatte sie sein Angebot abgelehnt, den Vertrag mit Formidable aufzulösen? Was wollte sie damit beweisen? Dass sie ihm widerstehen konnte? Oder wollte sie zur Abwechslung mal ihn nach ihren Regeln spielen lassen?
Immer noch ganz in Gedanken, ging sie mit dem Tablett ins Wohnzimmer und bekam gleich Herzklopfen, als sie Pasquale vor ihren Ölbildern stehen sah. Aufmerksam, interessiert, prüfend – auch andere Freunde und Bekannte hatten ihre Werke schon auf ähnliche Weise betrachtet. Doch als Pasquale sich in diesem Moment zu ihr umdrehte, wieder mit diesem verstörenden Flackern in seinen Augen, wurde ihr der eigentliche Grund klar, warum ihr Puls schneller schlug.
Er will doch nur einen harmlosen Kaffee mit dir trinken!
Deshalb stellte sie jetzt auch das Tablett auf den kleinen runden Tisch neben ihrem Sofa. Dann bat sie Pasquale, sich wieder zu setzen, und nahm ihm gegenüber auf einem Sessel Platz.
Pasquale wirkte zufrieden. Verstohlen beobachtete sie ihn, wie er lässig auf ihrem Sofa saß und mit der ganzen Situation überhaupt keine Probleme zu haben schien. Im Gegensatz zu ihr.
„Der Espresso schmeckt übrigens ausgezeichnet“, stellte er fest, als könne er es selbst nicht glauben.
„Dachtest du vielleicht, Engländer könnten nur Tee kochen?“ Sie lachte unbekümmert.
„Ich gebe zu, dieses Vorurteil hatte ich, ja.“ Er grinste entschuldigend.
„Das ist schon das zweite Mal heute Abend, dass du einen Fehler zugibst“, trumpfte sie auf.
Er lächelte amüsiert. „Das muss an deinem guten Einfluss liegen.“
Suki musste zugeben, dass er höflich war und dass sie sich gern mit ihm unterhielt.
Pass auf! Er ist nicht der Mann deiner Träume, auch wenn er so gut aussieht. Du weißt doch, was er eigentlich vorhat!
Schnell griff sie den Teller mit den Keksen. „Magst du einen?“
„Danke.“ Er suchte sich einen aus und probierte ihn. „Hm, lecker. Sag mir nicht, die hast du selbst gebacken.“
„Doch. Was dagegen?“, fragte sie und zog eine Augenbraue hoch.
„Wo denkst du hin. Ich hätte es dir nur nicht zugetraut.“
„Und wieso nicht?“
Wieder sah er sie mit diesem undefinierbaren Ausdruck an. „Du hast offenbar auch in deine Wohnung eine Menge Arbeit hineingesteckt.“ Er blickte sich anerkennend um.
Viel Liebe zum Detail und warme Farben waren schon immer ihr Stil gewesen. Und obwohl es auf den ersten Blick nicht so schien, passte doch alles zusammen: ihre Wohnung, ihre Bilder und die Souvenirs und farbenfrohen Kissen, die sie von ihren Reisen mitgebracht hatte.
„Das war aber keine Antwort auf meine Frage.“
Er zuckte die Achseln. „Ich hätte einfach nicht gedacht, dass du so … häuslich bist.“
„Was soll das denn heißen?“
„Na, die meisten Lofts sind funktional und irgendwie kühl eingerichtet. Hier aber habe ich mich gleich wohlgefühlt. Es ist sehr gemütlich bei dir. Und das hatte ich eigentlich nicht erwartet.“
„Ach ja?“, fragte sie weiter. „Und warum nicht?“
Er überlegte kurz. „Weil … Frauen wie du meist nicht viel Wert auf ein Zuhause legen. Für euch ist doch Unabhängigkeit und Karriere wichtiger.“
„Und das bin ich in deinen Augen – eine unabhängige Karrierefrau, oder wie?“ Sie runzelte die Stirn.
„Ja, dafür halte ich dich.“ Er beugte sich zu ihr hinüber. „Oder liege ich da falsch?“
Natürlich stimmte es irgendwie. Zu behaupten, sie wäre es nicht, war so, als würde sie als Model abstreiten, jemals absichtlich in eine Kamera gelächelt zu haben. Trotzdem gefiel ihr die Art nicht, wie Pasquale es betonte. Und das musste sie ihm sagen.
„Typisch Mann“, empörte sie sich deshalb auch, „glaubst du etwa, nur eine Hausfrau kann backen und eine Wohnung
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