Romana Extra Band 2
erwiderte er hastig.
„Wie viel …“
„Ich möchte jetzt nicht mit dir streiten. Steig einfach ein, okay?“
Auf dem Rückweg versuchte Charlene, sich in eine Empörung hineinzusteigern, aber es wollte ihr nicht gelingen. Das Gefühl, beschützt zu werden, war wie Magie für sie. Sogar ihr Kummer über Lee verblasste dagegen.
Im Hotel näherten sich die Festivitäten langsam ihrem Ende. Die meisten Gäste waren schon nach Hause gegangen. Travis begleitete Charlene auf ihre Suite.
Sie war unglaublich luxuriös eingerichtet. Das Beste daran war der umwerfende Blick auf den Sunset Boulevard. Charlene konnte gar nicht fassen, dass sie in diesem Palast gelandet war. Aber sie wusste, dass Widerstand zwecklos gewesen wäre. Travis schien genau zu wissen, was er tat.
Was Lee anging, so wurde ihr langsam klar, dass sie sich nichts vormachen durfte. Er hatte sie nicht vermisst, und er wollte sie hier nicht haben. Sein ganzes Verhalten machte das unmissverständlich klar. Stattdessen umgab er sich mit Leuten, von denen er sich einen Vorteil für seine Karriere erhoffte, wie zum Beispiel Penny.
Doch nun hatte Charlene durch Travis einen unerwarteten Trumpf in der Hand. Er war der eigentliche Star der Show, und er hatte sie davor bewahrt, sich total zu blamieren.
Travis sah sie fragend an. Er schien zu erraten, was ihr durch den Kopf ging.
„Sag mal, hängst du eigentlich immer noch an ihm?“, fragte er behutsam. „Willst du ihn wirklich?“
Charlene stieß einen tiefen Seufzer aus. „Also, um ehrlich zu sein … jetzt sehe ich ihn schon mit neuen Augen. Aber … nun ja, da gibt es noch etwas, das …“
Fürsorglich legte er ihr die Hand auf die Schulter. „Heraus damit: Bist du schwanger?“
Sie sah ihn an, ihr kummervoller Blick traf ihn mitten ins Herz.
„Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht genau“, stieß sie hervor. „Als meine Periode nicht kam, habe ich einen Schwangerschaftstest gemacht, der positiv war. Aber um ganz sicherzugehen, habe ich einen zweiten Test gemacht, und der war negativ. Vielleicht hätte ich noch ein bisschen warten sollen, bis ich hierher kam. Aber ich war so glücklich, und ich habe natürlich gedacht, er würde sich auch freuen.“
Sie biss sich auf die Lippen und brach ab. Travis verschwendete keine weiteren Worte mehr. Stattdessen schloss er sie in die Arme und drückte sie.
„Eine Freundin von mir ist Gynäkologin“, sagte er. „Sie kann dir bestimmt helfen. Dann wissen wir definitiv, ob du schwanger bist oder nicht. Aber jetzt solltest du dich ein bisschen ausruhen. Es war schließlich ein langer Tag. Ich rufe dich morgen früh an.“
Er küsste sie liebevoll auf die Wange und verschwand.
Charlene ging zu Bett, konnte aber nicht schlafen. Immer wieder gingen ihr die Ereignisse des Tages durch den Kopf und ließen ihr keine Ruhe. Dann klopfte es plötzlich an der Tür.
Sie warf sich einen Morgenmantel über und öffnete. Sie ging davon aus, dass es Travis sei, der noch etwas zu besprechen hatte.
Aber es war Lee. Er wirkte ziemlich nervös.
„Bist du allein?“, fragte er als Erstes.
„Ja, natürlich“, erwiderte Charlene und trat zur Seite. „Was dachtest du denn?“
„Ich dachte, er … er wäre vielleicht bei dir.“
„Er?“
„Travis. Es heißt ja, er lässt sich nie eine Chance entgehen.“
„Nun, in diesem Fall liegst du falsch“, sagte sie wütend. „Ich bin nach Los Angeles geflogen, um dich zu treffen. Für mich ist unsere Beziehung nicht zu Ende. Im Gegenteil, ich habe noch einiges mit dir zu klären.“
Er sah sie unsicher an.
„Ach ja, was denn?“
Charlene holte tief Luft. „Falls du es schon vergessen haben solltest – wir haben miteinander geschlafen, und manchmal hat das eben Konsequenzen.“
Das nackte Entsetzen in seinem Blick verriet ihr mehr über ihn als viele Worte.
„Willst du damit behaupten … soll das heißen, dass du … bist du sicher?“
„Nein, ich bin mir nicht ganz sicher.“
Lee atmete erleichtert auf. „Gott sei Dank! Dann kommt ja vielleicht doch noch alles in Ordnung.“
„Was meinst du damit?“
„Charlene, ich schwöre dir, ich wollte dich nicht in der Patsche sitzen lassen. Wenn du wirklich schwanger sein solltest, helfe ich dir natürlich. Es gibt schließlich Experten für solche Fälle. Sag mir doch bitte Bescheid, wenn du Genaueres weißt. Das lässt sich bestimmt ganz diskret erledigen.“
Charlene war erschüttert. „Und damit wäre das Ganze dann auch für dich abgehakt, ja?“
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