Romana Extra Band 2
Männer zur Verfügung zu stellen, falls dir das weiterhilft.“
„Im Augenblick“, Stephanie wollte so schnell wie möglich zur Sache kommen, „gibt es nur eine Person, die mir weiterhelfen kann.“
Er hob eine Braue. „Und wer sollte das sein?“
„Du“, erwiderte sie mit fester Stimme. „Ich meine dich.“
Er lehnte sich zurück. „Nun, das verwundert mich zwar, aber bitte. Was kann ich tun?“
„Es ist so, dass … Also, du sagtest ja gerade selbst, wie wichtig es dir ist, dich für einen guten Zweck zu engagieren. Und es geht darum, dass …“ Sie räusperte sich. Du lieber Himmel, sie sollte endlich aufhören, so herumzustottern. „Also, die Sponsoren möchten, dass du aktiv an der Regatta teilnimmst. Als Aushängeschild sozusagen.“
Ihr entging nicht, wie Alejandro kaum merklich zusammenzuckte. Doch umgehend hatte er sich wieder im Griff. Die Arme auf der Platte des Schreibtischs aufgestützt, presste er die Fingerspitzen zusammen und legte das Kinn darauf, während er geistesabwesend in die Luft starrte.
„Du weißt, dass ich mich aus dem aktiven Sport zurückgezogen habe?“, fragte er nach einer Weile.
Stephanie spürte, wie ihr Mund trocken wurde. Sie zuckte mit den Schultern. „Meines Wissens nach gab es einen Zwischenfall. Eins deiner Crewmitglieder ist verunglückt, und nach diesem Vorfall hast du dich ins Privatleben zurückgezogen.“
„Das ist korrekt. Dieser Vorfall, wie du es nennst, liegt jetzt über zwei Jahre zurück. Seitdem bin ich nicht mehr gesegelt.“
Sie nickte. „Ich weiß, und das respektiere ich auch, nur ist es so, dass … Also, es handelt sich nicht um eine Bitte der Sponsoren, sondern um eine Bedingung.“ Sie blickte ihn eindringlich an. „Ohne dich wird dieser Event nicht in seiner geplanten Form stattfinden können, Alejandro. Versteh mich nicht falsch, die Regatta startet auf jeden Fall. Aber der größte Teil der für die Organisation und für wohltätige Zwecke zugesagten Gelder fließt nur dann, wenn es mir gelingt, dich ins Boot zu holen.“
Und auch der größte Teil meines Honorars …
Sie versuchte, in seiner Miene zu lesen, doch diese zeigte keinerlei Regung. Wieder schwieg er einen Moment, dann machte er eine Handbewegung in ihre Richtung. „Und du?“, fragte er. „Was ist mit dir?“
„Mit mir?“ Sie verstand nicht. „Was meinst du?“
„Was hängt für dich von meiner Zusage ab?“
Sie runzelte die Stirn. „Es ist ein wichtiger Auftrag für mich.“ Sie überlegte, ob sie Alejandro etwas vormachen sollte. Natürlich wäre es ihr am liebsten gewesen, wenn er von ihren Schwierigkeiten nichts erfuhr. Wie stünde sie denn dann vor ihm da? Wenn sie aber andererseits vorgab, dass ihre Firma erfolgreich und alles in bester Ordnung war, würde sich das womöglich negativ auf ihr Anliegen auswirken. Sie beschloss, vage zu bleiben. „Meine Agentur hat im Moment ein paar … Probleme“, räumte sie ein. „Daher brauche ich den Auftrag wirklich dringend, Alejandro – und zwar in der ursprünglich vorgesehenen Form.“
„Dann sollten wir darüber reden, meinst du nicht?“
Erleichtert atmete Stephanie auf. Gleichzeitig verschlug ihr seine überraschend kooperative Haltung für einen Moment die Sprache. „Ja, natürlich!“, beeilte sie sich zu sagen und griff nach ihrer Handtasche. „Ich habe mir da schon einige Notizen …“
„ No , nicht jetzt.“ Alejandro hob die Hand. „Ich habe noch einige wichtige Dinge zu erledigen. Ich schlage vor, wir essen heute Abend zusammen. Wo darf ich dich abholen?“
Zu ihrer mallorquinischen Agenturniederlassung gehörte ein kleines Apartment, in dem sie zurzeit wohnte. Sie nannte ihm die Adresse.
„Also gut, Pixie. Du findest sicher allein raus, nicht wahr?“ Er nahm einige Papiere aus der Ablage auf seinem Schreibtisch und begann, sie zu studieren. Stephanie saß da und starrte ihn irritiert an. Dabei spielte sich plötzlich wieder die Szene von vorhin vor ihrem inneren Auge ab, als Alejandro die attraktive Blondine aus seinem Büro begleitet hatte. Er war charmant gewesen, hatte mit ihr geflirtet.
Und mich fertigt er ab, als sei ich eine Fremde!
Doch dann wurde ihr klar, dass sie im Grunde genau das für ihn war: eine Fremde. Und umgekehrt verhielt es sich nicht anders. Sie hatten nichts mehr miteinander zu tun, jeder lebte sein eigenes Leben. Außerdem hatte Alejandro sie verletzt. Sehr verletzt.
Und genau deshalb solltest du ihn auch so behandeln, wie er dich behandelt, sagte sie
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