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Romana Extra Band 2

Romana Extra Band 2

Titel: Romana Extra Band 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Christina Hollis , Lucy Gordon
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schließlich auf das Gut locken. Weil der Gesamteindruck wichtig war, machte sie sich sorgfältig zurecht. Sie zog eine hellrosa Bluse mit langen Ärmeln und dezentem Ausschnitt an und peppte das sittsame Image mit einem leichten Seidenrock und Riemchensandaletten auf.
    Jeden Tag um Punkt elf trank Antonio im Baubüro Kaffee und erledigte Papierkram und dringende Telefongespräche. Ungefähr eine Stunde lang würde er aus dem Weg sein, sodass sie ungestört Marktforschung betreiben konnte.
    Mit einem Tablett voller Köstlichkeiten ging Rissa zu den Arbeitern. „Bitte, meine Herren, Signor Isola hat sicher nichts dagegen, wenn Sie eine kleine Pause machen und gutes, altmodisches englisches Essen probieren.“
    „Weiß man in England, was Essen ist?“, fragte einer von ihnen, und alle lachten.
    „Sie werden sich wundern, Signore. Für das Käsegebäck habe ich Kräuter im Palazzogarten gepflückt, und in den Fruchttörtchen sind frische wilde Erdbeeren“, erwiderte Rissa lächelnd. Sie stellte das Tablett ab und zog sich auf den Vorhof zurück. Nicht, weil sie sich aus gesellschaftlichen Gründen von den Arbeitern distanzieren wollte, sondern weil ihr die bewundernden Blicke der Männer unangenehm waren.
    Bald hörte sie, wie sie sich anerkennend über das Essen äußerten, und sie war stolz auf sich. Der Erfolg stärkte ihr Selbstvertrauen, das während ihrer Ehe ziemlich gelitten hatte. In Luigis Welt sollten Frauen schön aussehen und Söhne liefern. Er hätte laut gelacht, wenn Rissa behauptet hätte, sie könne sich ihren Lebensunterhalt selbst verdienen.
    Einer der Arbeiter brachte ihr das Tablett mit den leeren Tellern. „Das war wirklich lecker. Darf ich Ihnen das Tablett ins Haus tragen, Contessa?“
    „Danke, es geht schon“, erwiderte sie ebenso höflich. An seinem Blick erkannte sie, dass es sicherer war, das Angebot abzulehnen.
    „Vielleicht können Sie mich für etwas anderes gebrauchen … drinnen?“
    Was er meinte, war klar. Ihr war übel. Sahen alle Männer sie nur als Sexobjekt? Oder war es ihre Schuld? Gab sie die falschen Signale? Das hatte Luigi in den Flitterwochen zu ihr gesagt, und es tat noch immer weh. Im Lauf der Jahre hatte sie versucht, ihn zufriedenzustellen, aber nichts hatte funktioniert.
    Plötzlich löste ein neuer Albtraum den alten ab. Der Arbeiter rückte ihr immer näher. Rissa wollte schnell ins Haus gehen … und blieb wie angewurzelt stehen. Antonio stand vor dem Baubüro.
    Das ist typisch für eine Engländerin im Ausland, dachte er. Anstatt Verachtung empfand er jedoch Empörung und Eifersucht, und das ärgerte ihn. Warum war ihm diese Frau so unter die Haut gegangen? Am liebsten hätte er Carlo sofort entlassen, aber das war keine Lösung. Nicht, wenn sich die Contessa so benahm.
    Antonio überquerte den Hof und herrschte Carlo an: „Gehen Sie zurück an die Arbeit!“
    Der Mann zuckte zusammen und verschwand.
    „Es spricht nicht gerade für Ihr Urteilsvermögen, dass Sie so etwas zulassen, Contessa.“
    Rissa hob trotzig das Kinn. „Die Männer haben mir geholfen, das Essen zu testen, das ich im Café verkaufen möchte.“
    „So angezogen auf der Baustelle herumzulaufen ist reiner Leichtsinn.“
    „Wie bitte?“, fragte Rissa verwirrt.
    „Dieser dünne Rock ist im Sonnenlicht total durchsichtig. Ich vermute, der Anblick Ihrer Beine hat Carlo und die anderen provoziert.“
    Rissa wurde knallrot. „Ich muss mich umziehen!“
    „Geben Sie mir das Tablett.“ Antonio nahm es ihr ab, und sie rannte ins Haus. Er folgte ihr und stellte es in der Küche auf den Tisch. Den Geräuschen nach probierte Livia oben den neuen Staubsauger aus. Obwohl er lieber nicht darüber nachdachte, was für Gefühle die kleine Szene auf dem Hof in ihm ausgelöst hatte, brachten sie ihn dazu, in den ersten Stock zu gehen und an die Tür der Suite zu klopfen.
    „Antonio? Was machen Sie hier?“, fragte die Contessa, als sie öffnete. Sie kam heraus, griff hinter sich und zog die Tür ins Schloss.
    Das war eine deutliche Botschaft. Er hob beruhigend die Hände und trat einen Schritt zurück. „Nicht, was Sie vielleicht denken, Contessa. Ich bin nur um Ihr Wohl besorgt und möchte Sie warnen. Eine Frau in Ihrer Position muss auf ihren guten Ruf achten.“ Antonio ließ den Blick über ihren Körper gleiten. „Zum Glück sind Sie zur Einsicht gekommen und haben einen anderen Rock angezogen. In dem Fetzen Seide haben Sie wie ein Flittchen ausgesehen.“
    „Was fällt Ihnen ein?“ Rissa

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