Romana Extra Band 2
rang empört nach Luft. Bevor sie jedoch richtig loslegen konnte, wurden sie gestört.
„Huhu … Antonio? Die Männer haben gesagt, du bist im Haus, deshalb …“
Donna kam die Treppe herauf. „Hier muss mal gründlich geputzt werden“, sagte sie geringschätzig, während sie die Hand untersuchte, mit der sie das Geländer berührt hatte.
„Tut mir schrecklich leid, Donna, aber dies ist ein Privathaus. Auf Besichtigungen bin ich nicht eingerichtet“, erwiderte Rissa liebenswürdig und ging davon. In ihre Suite wollte sie sich nicht zurückziehen, deshalb öffnete sie die Tür, hinter der Livias Staubsauger zu hören war.
Sobald sie Rissa sah, schaltete Livia das Gerät aus. „Aha, Sie haben wieder mit Signor Antonio gesprochen.“
„Woher wissen Sie das?“
„Ihre Wangen sind gerötet.“ Die alte Frau lachte.
„Wenn ja, dann nur, weil er mich so wütend macht.“
„So übel ist er gar nicht. Er braucht nur eine Ehefrau, die ihn besänftigt. Ein anständiges junges Mädchen aus der Gegend, das ihn hier im Tal festhält und aufpäppelt.“
„Nicht einmal eine Heilige könnte den Mann besänftigen.“ Seufzend ging Rissa zum Fenster … und sah Antonio, der Donna zu einem schicken blauen Cabrio begleitete und ihr dabei den Rücken tätschelte. Unseren unerwünschten Gast wären wir los!, dachte Rissa, verärgert über Livias Bemerkungen. Donna war eine Einheimische. Und Antonio hatte sich als traditioneller italienischer Mann erwiesen. Seine starke erotische Anziehungskraft konnte Rissa nicht leugnen, doch sein Benehmen ihr gegenüber wirkte wie eine kalte Dusche. Was er von mir hält, ist mir gleichgültig!, sagte sie sich grimmig. Emotional würde sie sich wahrscheinlich niemals mit ihm einlassen. Und warum tat es dann so weh, ihn zusammen mit Donna zu sehen? War es Neid, weil die beiden offensichtlich eine Beziehung hatten, während sie einsam war? Oder hatte Eifersucht etwas damit zu tun? Rissa war sich nicht sicher, ob sie die Antwort wissen wollte.
Die nächsten Stunden verbrachte Rissa damit, alle alten Familienporträts zu reinigen. Sobald sie es sich leisten konnte, musste sie die Gemälde fachmännisch restaurieren lassen, aber fürs Erste hatte ein weiches Staubtuch Wunder vollbracht. Ihr Herz schlug schneller, als sie draußen auf dem Kopfsteinpflaster die ihr so vertrauten energischen Schritte hörte.
„Contessa, Sie müssen mitkommen und die Pläne für die Nebengebäude genehmigen“, sagte Antonio.
„Es überrascht mich, dass Sie das nicht selbst tun“, erwiderte Rissa, während sie das Haus verließen und über den Hof gingen.
„Sie sind die Bauherrin.“
„Du liebe Güte!“, rief Rissa plötzlich. Vor dem Baubüro stand ein glänzender roter Ferrari. „Beschäftigen Sie hier etwa Männer, die sich so einen Wagen leisten können?“
„Er gehört mir.“ Antonio streichelte die Motorhaube, dann untersuchte er die glänzende Oberfläche und fuhr mit dem Hemdsärmel darüber, um irgendwelche Spuren zu entfernen, die seine Finger vielleicht hinterlassen hatten.
„Sie arbeiten auf dem Bau und fahren so ein Auto?“
„Großaufträge bringen genug für solche Schmuckstücke ein. Nennen Sie es einen Vorzug meines Berufs“, sagte er, ohne den Blick auch nur eine Sekunde lang von dem Ferrari abzuwenden.
Rissa schüttelte den Kopf über die rührende Liebesszene und ging zur Tür des Baubüros. „Ich sehe mir die Pläne an, während Sie hier draußen beschäftigt sind.“
„Ich komme sofort. Wenn wir da drin fertig sind, muss ich nach Florenz. Soll ich Sie mitnehmen? Sie haben vor einiger Zeit erwähnt, dass Sie unbedingt in die Designerläden dort müssen.“
„Um meine Kleider zu verkaufen.“ Rissa zeigte auf den Ferrari. „In das Ding passt nicht einmal ein einziger Karton …“
„Das Ding!“, murrte Antonio, dann riss er sich von seinem Auto los und schloss das Büro auf.
„Und ich habe viele Outfits“, sprach Rissa weiter. „Ich muss meine Sachen verkaufen, damit ich genug Geld für das alles habe.“ Sie tippte auf die Pläne, während Antonio ihr zeigte, wo sie unterschreiben sollte.
„Dann ist das also kein Scherz?“, fragte er, als sie das Baubüro wieder verließen.
„Nein. Die Instandsetzung des Palazzos kostet Geld, und ich glaube, ich werde niemals genug haben.“
„Okay packen Sie alles zusammen, und ich besorge inzwischen ein Transportmittel. Aber zuerst muss ich mein Auto wegbringen.“
„Sie können es da stehen lassen, wenn Sie
Weitere Kostenlose Bücher