Romana Extra Band 3
fühlte sie sich sicher, und bald schlief sie tief und fest.
Als Penny die Augen wieder aufschlug, wollte sie sich wieder in Lucas’ Arme kuscheln und tastete nach ihm … vergeblich. „Lucas?“
Keine Antwort. Sie war allein. Penny sah auf die Uhr. Es war schon halb zehn! Sie dachte an die Nacht zurück und musste unwillkürlich lächeln. Allein bei dem Gedanken an all die Dinge, die sie miteinander geteilt hatten, wurde ihr heiß, und sie begehrte ihn schon wieder. Sie wünschte, Lucas wäre jetzt bei ihr, und wenn sie ehrlich war, wünschte sie sogar, sie würde jede Nacht in Lucas’ Armen einschlafen.
Sie musste verrückt geworden sein. Sie war hier, um ihrem Vater zu helfen. Mit Lucas zu schlafen, war ein großer Fehler gewesen. Sobald die echte Mildred auftauchte, würde Lucas sowieso rasen vor Wut, und das mit Recht.
Zornig schwang Penny die Beine aus dem Bett und eilte ins Badezimmer. Sie musste ihrem Vater gegenüber loyal bleiben.
Sie war hier, um die fehlenden Papiere zu finden, und das sollte heute geschehen. Sie konnte es sich einfach nicht leisten, auch nur einen persönlichen Gedanken an Lucas Darien zu verschwenden.
Nach der Dusche fühlte sie sich besser. Die Nacht war nur ein vergnüglicher Ausrutscher gewesen, und jetzt kehrte der Alltag zurück. Gefasst ging sie die Treppe hinunter und in die Küche.
„Guten Morgen.“ Lucas lächelte sie an, und Pennys Magen verkrampfte sich.
„Morgen“, erwiderte sie flüchtig und wandte dann den Blick ab. Die Erinnerung daran, wie sie sich vor ein paar Stunden bereits begrüßt hatten, brach über sie herein. Penny war froh, dass sie nicht allein waren. Isobel saß am Frühstückstisch, ein Glas Orangensaft vor sich.
„Wie geht es dir heute Morgen, Isobel?“
Isobel blickte kaum auf. „Okay.“
„Ich mache Isobels Lieblingsfrühstück. Pfannkuchen.“ Lucas lächelte. „Möchtest du auch einen?“
„Nein, danke. Ich frühstücke eigentlich nie.“
„Die sind sowieso nicht so gut wie die von Mrs Gordon“, murmelte Isobel.
„Und ob. Ich mache die besten Pfannkuchen der Welt“, widersprach Lucas. „Komm schon, Millie, du musst einen probieren. Du hast sicher Hunger.“
Penny errötete. „Nein, wirklich nicht, danke. Ich mache eben Tee, wenn es dir nichts ausmacht.“
„Gerne“, sagte Lucas heiter. „Aber ich trinke lieber Kaffee.“
Penny durchsuchte die Schränke nach Tassen.
Lucas wendete die Pfannkuchen geschickt. Er fühlte sich in der Küche ganz offensichtlich wohl.
„Mrs Gordon wäre sicher beeindruckt“, bemerkte Penny und grinste Isobel an, aber diese erwiderte das Lächeln nicht. Im Gegenteil. Sie stützte das Kinn auf den Händen auf und sah bedrückt aus.
Fragend schaute Penny Lucas an, und er schüttelte den Kopf.
„Isobels Grandma musste ihre Verabredung heute absagen“, erklärte Lucas. „Und deshalb ist Isobel ein bisschen enttäuscht.“
„Oh.“ Penny sah Isobel an. „Ein bisschen enttäuscht“ war die Untertreibung des Jahrhunderts.
„Wir wollten zum Strand fahren“, sagte Isobel düster.
Nach Isobels farbenfroher, luftiger Kleidung zu urteilen, war sie schon startklar gewesen, als die Absage kam. Neben ihrem Stuhl lag sogar schon die Tasche mit dem Handtuch und den Sandsachen.
„Das ist ja wirklich schade. Vielleicht fahrt ihr an einem anderen Tag?“
„Vielleicht … aber es geht ihr nicht gut.“ Isobel runzelte die Stirn. „Ich hoffe, sie muss nicht ins Krankenhaus wie Mrs Gordon.“
„Das glaube ich nicht, Spätzchen“, beruhigte Lucas sie. „Tust du mir einen Gefallen und rufst Flint aus dem Garten rein?“
„Flint darf nicht in die Küche, sagt Mrs Gordon“, belehrte ihn Isobel.
„Dann machen wir heute eine Ausnahme“, sagte Lucas leichthin.
„Okay, Daddy.“ Das Kind glitt vom Stuhl und rannte aus der Küche. Kurz darauf hörten sie Isobel nach Flint rufen.
„So können wir einen Moment ungestört sprechen.“ Lucas lächelte. Er schaltete den Wasserkocher aus. Penny hörte ihr Herz laut schlagen, als Lucas sich auf sie zu bewegte.
Er lächelte sie liebevoll an. „Wie geht es dir?“
„Gut.“ Erinnerungen an die vergangene Nacht standen ihr lebhaft vor Augen. „Sehr gut.“ Wie konnte er so verdammt gut aussehen?
„Es ist schade, dass Isobels Verabredung nicht klappt“, sagte sie, um das Thema zu wechseln.
„Ja … wirklich.“ Lucas betrachtete sie eingehend, ließ seinen Blick über ihr Gesicht gleiten. Bei diesem Blick schwanden Pennys gute
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