Romana Extra Band 3
Vorsätze, und sie wollte sich nur noch an ihn schmiegen …
„Sie wirkte sehr enttäuscht.“ Penny zwang sich, die normale Konversation aufrechtzuerhalten.
„Ja, aber leider sagt Pam immer öfter ab.“
„Ist sie so krank?“
Lucas schüttelte den Kopf. „Im Gegenteil. Sie ist bei bester Gesundheit. Pams Problem ist, dass sie einen neuen Freund hat, der nur halb so alt ist wie sie, und sie hat ihm wohl verschwiegen, dass sie bereits Großmutter ist. Sie fürchtet, das könnte ihn abschrecken.“
„Verstehe.“ Penny zog eine Grimasse. „Ein toller Freund, wenn ihn so etwas abschreckt.“
„Das habe ich ihr auch gesagt, aber sie ist so in ihn vernarrt und will keine Risiken eingehen. Also muss Isobel wohl leider eine Zeit lang zurückstecken. Allerdings gefällt mir nicht, dass sie immer wieder Verabredungen trifft und sie im letzten Moment absagt. Damit tut sie Isobel sehr weh, und das passt mir überhaupt nicht.“
„Eine schwierige Situation. Es wundert mich, dass Isobels Grandma nicht einfühlsamer ist. Man sollte doch meinen, der Verlust ihrer Tochter sollte ihr die Enkeltochter umso näher bringen.“
„Ja, nicht wahr?“ Lucas sah sie resigniert an.
„Vielleicht hat sie der Schmerz über den Verlust ihrer Tochter zu dem gemacht, was sie heute ist? Trauer kann sich sehr verschieden auswirken.“
„Das ist gut möglich.“ Lucas lächelte.
„Warum lächelst du?“
„Wegen dir.“ Lucas trat einen Schritt auf sie zu. Seine dunklen Augen leuchteten. „Du siehst gerne das Gute im Menschen, nicht wahr?“
„Ich weiß nicht … vielleicht.“ Ihr Puls raste.
„Ich glaube schon.“ Unverhofft zog er sie in seine Arme und hielt sie fest. „Du hast einige sehr liebenswerte Züge.“
Penny wollte sich aus seiner Umarmung winden, aber sie konnte nicht. Seine Berührung löste ein solch köstliches Begehren aus. Sie wusste nicht, ob sie immer das Gute in den Menschen sah, aber sie wusste, dass sie nur zu gerne vergessen hätte, dass Lucas der Feind ihres Vaters war.
Er strich ihr zärtlich über die Wange. „Die letzte Nacht war wunderschön“, murmelte er heiser.
Penny war klar, dass sie ihre Scharade nicht noch länger aufrechterhalten konnte. „Lucas, wir müssen reden …“ Sie zögerte, weil sie nicht wusste, wie sie es sagen sollte, aber sie kam sowieso nicht zu Wort, da sich in diesem Moment die Tür öffnete und Isobel, gefolgt von Flint, hereinspazierte.
Lucas machte unwillkürlich einen Schritt zurück und bückte sich dann, um Flint zu streicheln.
„Schaut mal, was ich habe“, rief Isobel. In jeder Hand hielt sie einen Strauß Gänseblümchen. „Einer ist für Mrs Gordon, und der andere für Grandma und …“ Eifrig teilte sie einen der Sträuße. „Und die sind für dich!“
„Die sind aber hübsch, Isobel“, bedankte sich Penny. Es rührte sie, dass Isobel an sie dachte. Sie sog den Duft der kleinen Blumen genießerisch ein.
„Daddy kauft manchmal für jemanden Blumen“, erklärte Isobel ernst. „Für Emma zum Beispiel kauft er Rosen.“
Penny fragte sich, wer Emma war. Vielleicht eine Freundin, obwohl Shauna doch gesagt hatte, seine Beziehung sei in die Brüche gegangen. Vielleicht liebte er sie ja noch und hatte sich in der letzten Nacht vorgestellt, sie, Penny, sei Emma. Penny war nie eifersüchtig gewesen, aber bei diesem Gedanken durchfuhr es sie schmerzhaft. Dabei ging es sie nun wirklich nichts an, wem Lucas Darien Blumen schenkte.
„Stellen wir die Blumen ins Wasser, damit sie frisch bleiben“, schlug Penny vor.
„Unter der Spüle haben wir leere Marmeladengläser.“ Isobel schob die Schranktür auf und reichte Penny drei Gläschen heraus.
Penny stellte die Sträußchen hinein, und danach setzten sich alle wieder an den Frühstückstisch.
„Meinst du, Grandma wird heute Nachmittag kommen?“, fragte Isobel hoffnungsvoll.
„Das glaube ich kaum, Spätzchen.“ Lucas schichtete mehrere Pfannkuchen auf ihrem Teller auf.
„Möchtest du Ahornsirup oder Zucker auf deine Pfannkuchen?“
„Ahornsirup, bitte. Meinst du, Grandma wird nächste Woche mit mir zum Strand fahren?“
„Das weiß ich nicht, Süße. Versteif dich lieber nicht darauf.“
Isobel biss sich auf die Unterlippe.
„Gibt es Neuigkeiten von Mrs Gordon?“, wechselte Penny das Thema.
Lucas lächelte sie an. „Ja. Ich habe heute früh angerufen. Sie wartet noch auf die Meinung eines Spezialisten. Ihre Schwester ist jetzt bei ihr.“
„Können wir sie nicht besuchen,
Weitere Kostenlose Bücher