Romana Extra Band 4 (German Edition)
Eine neue Liebe war bis auf Weiteres nicht darin vorgesehen.
Sie trank ihren Kaffee aus und wollte gerade bezahlen, als ihr Handy klingelte. Sie blickte auf die Nummer. Eine unbekannte spanische Nummer.
„Hola!“
„ Hola , Miss Sinclair, ich bin es. Eva Caballero. Bitte legen Sie nicht auf.“
Faye wurde misstrauisch. Warum sollte Eva sie anrufen? Hatte sie etwas Persönliches in der Agentur liegen lassen? Gab es noch etwas wegen der Kündigung zu regeln?
Aber Eva konnte für die ganze Misere nichts. Sie war nur diejenige, die sich nun darum kümmern musste. „Hallo, Eva. Was gibt es denn?“
„Weil Sie nur so kurz für uns gearbeitet haben, muss ich für die Behörden neue Unterlagen ausfüllen. Wir müssten uns noch mal treffen.“
„Tut mir leid, aber ich werde auf keinen Fall in die Agentur kommen. Schicken Sie mir die Unterlagen doch einfach zu, dann fülle ich sie aus, und Sie bekommen sie schnellstmöglich zurück. Oder wir machen das eben telefonisch.“
„Es ist ziemlich kompliziert. Ich kann aber verstehen, dass Sie nicht mehr in die Agentur kommen möchten. Sollen wir uns woanders treffen?“
„Sie meinen außerhalb? In einem Café?“
„Ja, ich bin oft im Park bei mir um die Ecke. Solange es so schön ist, könnten wir uns ja dort treffen. Ich kann mir heute Nachmittag freinehmen. Dann haben wir das schnell erledigt.“
In einem Park, das war unverfänglich. Mit der Agentur wollte sie nichts mehr zu tun haben, und je schneller sie den letzten Akt hinter sich brachte, desto besser.
„Also gut, wo ist dieser Park?“
„Kennen Sie den Parque Güell ?“
Prima, den berühmten Park von Antoni Gaudí wollte Faye sich sowieso noch ansehen. Dann würde sie einfach heute dort hingehen und morgen die Basilika besichtigen. „Ja, ich weiß, wo er ist.“
„Sagen wir, so in zwei Stunden oben auf dem Terrassenbereich? Um diese Zeit sind dort nicht so viele Touristen. Irgendein Plätzchen in der Sonne werden wir schon finden.“
Faye sagte zu und verabschiedete sich. Sie hatte ein merkwürdiges Gefühl bei der Sache. Eigentlich war es doch sehr befremdlich, Eva in einem Park zu treffen, um Unterlagen auszufüllen. Ach was, da kam nur die akkurate Britin in ihr durch. Sicher wollte Eva einfach nur die Sonne genießen.
Faye war den ganzen Weg zum Park hochgelaufen und stand nun vor dem Eingang. Die letzten Meter waren ziemlich steil gewesen, aber die Anstrengung hatte sich gelohnt.
Sie ging zum Haupteingang und sah schon die große geschwungene Freitreppe. In aller Ruhe stieg sie die Stufen hinauf, vorbei an der Drachenfontäne und anderen Figuren. Oben angekommen, hielt sie Ausschau.
Es war noch früh und sie konnte Eva nirgends entdecken. So konnte sie wenigstens in aller Ruhe die mit Mosaikfliesen besetzte Sitzbank bewundern, die sich wie eine Schlange um die ganze vordere Front der Terrasse schlängelte. Sie setzte sich auf die Bank und genoss den Blick über die Stadt.
Von oben entdeckte sie Eva Caballero, die die Treppe hinaufstieg und sich dann prustend zu Faye auf die Bank setzte.
„Hallo, Eva. Sie wohnen hier in der Gegend? Ich beneide Sie, dann können Sie ja immer hier spazieren gehen.“
„Ja, ich bin oft hier, auch wenn das gerade nicht so aussieht.“ Eva Caballero fächelte sich mit ihrer Mappe Luft zu. „Ist es nicht schön? Sie werden die spanische Sonne bestimmt vermissen, wenn sie nach England zurückgehen.“
„Ich gehe nicht zurück, also zumindest nicht sofort. Ich suche mir hier einen neuen Job.“
„Hier in Barcelona?“ Evas Gesicht erhellt sich.
„Nein, nicht in Barcelona, aber irgendwo in Spanien.“
„Ich verstehe, irgendwo weit weg. Sie verstecken sich und Ihre Liebe. Und Sie glauben, das hilft?“
Faye starrte sie entgeistert an. „Was? … Wieso sagen Sie so etwas? … Ich will nicht darüber sprechen.“
„Sollten Sie aber. Sprechen hilft gegen Liebeskummer. Schokolade und viel reden. Die einzigen Mittel gegen Liebeskummer, wenn Sie mich fragen.“
„Aber ich … Ich frage Sie doch gar nicht.“ Faye straffte die Schultern. „Lassen Sie uns bitte über die Unterlagen reden. Ich möchte das so schnell wie möglich hinter mich bringen.“
„Ja, ich verstehe.“ Eva setzte sich gerade hin und tat so, als wolle sie die Aktenmappe öffnen, als sie wieder innehielt. „Ich soll Ihnen ganz liebe Grüße von Sandro und den anderen bestellen. Sie vermissen Sie alle sehr. Sie können sich gar nicht vorstellen, was in den letzten Tagen alles
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