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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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mich beschuldigen, dich verführt zu haben. Darüber sollten wir uns jetzt noch keine Gedanken machen. Es wird noch eine Weile dauern, bis sie wieder arbeiten kann. Ich vermute, dass sie ein paar Wochen bei ihrer Tochter in Pisa verbringen wird.“
    Am nächsten Abend besuchten sie Anna kurz im Krankenhaus. Sie freute sich über den Besuch, war aber noch zu schwach, sich länger mit ihnen zu unterhalten. Im Lauf der Woche erholte sie sich zunehmend und wurde wieder ganz lebhaft.
    Eines Nachmittags fragte David Liz, ob es ihr etwas ausmachen würde, allein nach Rapallo zu fahren. Er erwartete den Besuch eines Maurers, der ihm einen Kostenvoranschlag für die Errichtung eines Pavillons im Garten machen sollte. Der hatte eigentlich am Vormittag kommen sollen, hatte aber angerufen, um mitzuteilen, dass er sich verspäten würde.
    David hatte sie inzwischen schon mehrfach den Ferrari fahren lassen. Er verhielt sich ganz anders als andere Männer. Für ihn war dieses Auto kein Statussymbol, und es verschaffte ihm auch nicht das Gefühl, besonders männlich zu sein. Es war einfach eine fantastische Maschine, die er sich leisten konnte. Diesen Wagen zu fahren, bereitete ihm großes Vergnügen, und er wollte dieses Vergnügen gern mit ihr teilen.
    Als Anna herausfand, dass Liz nicht mit dem Taxi, sondern mit dem Ferrari gekommen war, schlug sie die Hände über dem Kopf zusammen: „Es war falsch vom Signore , Sie allein hierherzuschicken. Dieses Auto ist viel zu schnell; es ist nicht sicher. Eines Tages wird es noch einen Unfall geben.“
    „Er hat mich nicht hergeschickt, Anna. Ich wollte kommen, und die Fahrt hat mir Spaß gemacht. Sind die Fäden schon gezogen?“
    „Ja, und Sie hatten recht. Es hat wirklich nicht wehgetan.“ Nachdem sie sich eine Weile in dieses Thema vertieft hatte, fragte sie: „Sie und der Signore, Sie mögen sich – oder?“
    „Wir verstehen uns bis jetzt sehr gut“, stimmte Liz zu.
    „Es wird Zeit, dass er heiratet. Und auch Sie, obwohl Sie noch jünger sind, sollten langsam an einen Ehemann und Kinder denken.“
    Daran brauchte Liz nicht erinnert zu werden, denn solche Gedanken gingen ihr selbst oft genug durch den Kopf. Sie erwiderte betont beiläufig: „Wenn der Signore jemand wäre, der heiraten wollte, dann hätte er das doch sicher schon längst getan, meinen Sie nicht auch?“
    Anna schüttelte den Kopf. „Eine Frau, die zum Signore passt, ist nicht leicht zu finden – aber es ist nicht unmöglich“, fügte sie mit bedeutungsvollem Blick hinzu.
    „Künstler sind anders als andere Leute, Anna. Normalerweise ist ihnen ihre Arbeit wichtiger als Ehe und Familie. Vielleicht ist es für Maler wie den Signore und mich besser, statt Kindern Bilder in die Welt zu setzen. Die Welt ist sowieso schon überfüllt.“
    Sie hätte schockierten Protest erwartet, aber zu ihrer Überraschung nickte Anna: „Es ist besser, nicht so viele Kinder zu bekommen wie ich. Aber wenn genügend Geld da ist, ist es schon gut, ein oder zwei Kinder zu haben. Der Signore sollte einen Sohn, einen Erben haben. Und eine hübsche Tochter. Ich erinnere mich noch an die Zeit, als seine Nichte hier war. Man konnte sehen, dass er sie sehr gern hatte.“
    „War damals nicht auch eine Französin im Haus?“, fragte Liz.
    Die Haushälterin sah sie durchdringend an. „Wo haben Sie denn das gehört?“
    „Der Signore hat es mir erzählt. Er sagt, sie war eine ausgezeichnete Köchin.“
    „Sie war zu alt für ihn, zu alt, um ihm einen Sohn zu gebären. Ich habe sie oft beobachtet, wenn sie bei Luigi zum Essen waren. Die Französin hätte den Signore geheiratet, wenn er sie gewollt hätte. Aber er wollte sie nicht.“
    „Anna, ich habe den Eindruck, dass es im Leben des Signore ein sehr tragisches Ereignis gegeben haben muss. Wissen Sie etwas darüber?“
    „Alles, was ich weiß, hat mir Maria Lipari erzählt, die damals bei ihm geputzt hat. Eines Tages musste er in größter Eile nach England abreisen, weil sein Bruder bei einem Unfall gestorben war. Als er zurückkam, brachte er die kleine Signorina mit. Sie sah so krank aus, das arme Kind, bleich und dünn!“
    Zu diesem Zeitpunkt kam ein Priester Anna besuchen. Liz wurde ihm vorgestellt und blieb noch ein paar Minuten, dann verabschiedete sie sich.
    Auf dem Rückweg ließ Liz sich all die neuen Informationen durch den Kopf gehen. Sie hatte bis jetzt angenommen, dass eine Frau für Davids Schlaflosigkeit und seinen geheimen Kummer verantwortlich sei. Vielleicht war

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