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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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stammte dieser Jemand in der Regel aus dem nahe gelegenen Rouen oder Dieppe. Ein Auto mit britischem Nummernschild war praktisch eine kleine Sensation.
    Bald schon ließ sie die Grenzen der Ortschaft hinter sich. Die Straße wand sich nun durch weitläufige, sattgrüne Wiesen und goldene Weizenfelder. In der Ferne konnte man, als verschwommenen blauen Streifen, das Meer erkennen.
    Rosalies Herz begann, schneller zu klopfen. Nun war es bald so weit. Sie würde an den Ort zurückkehren, an dem sie bis zu ihrem dreizehnten Lebensjahr gelebt hatte. Während ihre Mutter Sandrine von einem Auftrag zum nächsten durch die Welt jettete, hatte Rosalie bei François Baillet, ihrem grand-père , gelebt. Sie war in die kleine Schule beim Dorfplatz gegangen, hatte Freunde gefunden und sich zum ersten Mal verliebt.
    Ihr grand-père war für sie wie der Vater gewesen, den sie nie kennengelernt hatte. Sooft sie Sandrine auch nach ihm gefragt hatte, die Antwort war stets dieselbe gewesen: „Er hat dich nicht zu interessieren.“
    Rosalie war so in Gedanken versunken, dass sie beinahe die Abzweigung verpasste, die zur Roseraie Baillet führte. Der Privatweg war schon immer sehr holprig gewesen – sie wusste es genau, denn sie war jeden Tag nach der Schule mit dem Fahrrad dort entlanggefahren –, doch nun bestand er fast ausschließlich aus Schlaglöchern und war an vielen Stellen von Gestrüpp überwuchert. Offensichtlich hatte sich schon lange niemand mehr um seine Instandhaltung gekümmert. Oder es ist einfach niemand in der Lage dazu gewesen …
    Rosalie verspürte einen Anflug von schlechtem Gewissen, schob ihn jedoch beiseite. Es gab für sie eigentlich keinen Grund, so zu fühlen. François hatte sie ebenso im Stich gelassen wie zuvor bereits ihr leiblicher Vater. Und den Groll ihrer Mutter brauchte sie ebenfalls nicht mehr zu fürchten. Sie war tot. Ebenso wie grand-père . Wenn man es so betrachtete, war Rosalie jetzt mutterseelenallein auf der Welt.
    Anderthalb Wochen war es her, seit ihr der Brief eines französischen Notars ins Haus geflattert war, in dem ihr mitgeteilt wurde, dass ihr Großvater verstorben war und ihr, seiner einzigen Enkelin, sein Haus und seine Firma in Laurins-les-Fleurs hinterlassen hatte.
    Rosalie war somit nun die neue Besitzerin der Roseraie Baillet  – zumindest, sofern sie bereit war, die Bedingungen im Testament von François Baillet zu erfüllen. Und die erschienen ihr reichlich ungewöhnlich, besagten sie doch, dass sie das Haus und das dazugehörige Anwesen jederzeit verkaufen durfte. Wollte sie es aber behalten, dann verpflichtete sie sich, es für die Dauer von mindestens zwölf Monaten selbst zu führen, ehe sie die Leitung an einen Dritten weitergab.
    Sie wusste selbst nicht so genau, was in sie gefahren war, doch sie hatte sich gleich nach ihrem letzten Modeljob in ihren Wagen gesetzt und die nächste Fähre nach Frankreich genommen. Jetzt aber stellte sie sich die alles entscheidende Frage: Warum hatte sie das getan? Was wollte sie mit einer Rosenzucht? Noch dazu in einem winzigen Örtchen in der Normandie, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagten?
    Im Nachhinein dachte sie, dass es wohl vernünftiger gewesen wäre, einen Anwalt mit der Abwicklung des Nachlasses ihres Großvaters zu betrauen. Doch Rosalie hatte es satt, vernünftig zu sein. Viel zu lang hatte sie das brave Töchterchen gespielt, das gehorsam das tat, was man von ihm erwartete.
    Vielleicht war dies ihre große Chance, ihrem Leben endlich eine neue Wendung zu geben. Einem Leben, das vielen anderen jungen Frauen vermutlich wie ein nicht enden wollender Traum erschien, sich für Rosalie selbst jedoch Tag für Tag mehr zu einem Albtraum entwickelte. Es mochte verrückt sein, unvernünftig und riskant. Sie war ein halbwegs erfolgreiches Model. Ihre Welt war die der Laufstege und Fotostudios. Sie kannte sich mit Make-up und Frisuren aus, kannte die effektivsten Diäten und vermochte sich elegant auf Absätzen zu bewegen, die so hoch waren, dass es einem allein vom Anblick schwindelig werden konnte. Doch sie hatte sich noch nie im Leben mit der Gärtnerei befasst. Allein der Gedanke, die Roseraie Baillet selbst zu führen, erschien ihr vollkommen absurd.
    Und doch war sie hier.
    Aber nur, um grand-pères Angelegenheiten zu regeln und einen Makler zu finden, der sich um den Verkauf des Anwesens kümmert, versuchte sie, sich selbst zu überzeugen. Dabei wusste sie, dass dies nur ein Vorwand war. Leere Phrasen, um die immer

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