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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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baumeln ließen und den Champagner und die Nektarinen genossen.
    „Ab Montagmorgen, Punkt neun Uhr, arbeiten wir wieder. Aber für den Rest dieser Woche wollen wir uns auf die Freuden des Lebens konzentrieren. Mit etwas Glück sind wir auch im Alter noch in der Lage zu malen. Aber ob wir dann noch solche Nachmittage wie diesen verbringen können …?“
    „Es wird gesagt, wenn man in Übung bleibt, kann man auch im Alter noch Sex haben“, erwiderte Liz.
    „Wahrscheinlich … hoffentlich. Aber mit siebzig wirst du möglicherweise gedämpfte Beleuchtung dem grellen Sonnenlicht vorziehen. Hast du Sonnencreme in deinem Korb?“
    „Ja, ich habe mich vorhin schon damit eingerieben.“
    „Es wäre vernünftig, noch etwas aufzutragen. Ich hole sie dir.“
    Am nächsten Tag traf David eine Vereinbarung mit Annas Cousine Teresa. Später, bei ihrem Besuch im Krankenhaus, konnten sie wahrheitsgemäß berichten, dass die Cousine für sie sorgen würde, bis Anna zurückkäme.
    Anna war ganz aufgeregt, denn der Arzt hatte Liz’ Vermutung bestätigt. Sie hatte Gallensteine und musste operiert werden. Liz und David schafften es mit vereinten Kräften, sie wieder zu beruhigen.
    In dieser Nacht lag Liz in dem großen goldenen Himmelbett und betrachtete im Spiegel über sich eine Szene, wie sie sie sich in ihren einsamen Nächten immer vorgestellt hatte.
    Sie lag neben David, den Kopf auf seiner Schulter, und war nicht mehr neidisch auf die zahllosen Liebenden, die sich dieses Bett in der Vergangenheit geteilt hatten. Jetzt war sie an der Reihe, glücklich zu sein, und nach dem Lächeln auf seinem Gesicht zu urteilen, als sich ihre Blicke im Spiegel trafen, fühlte er ebenso.
    Stunden später wachte Liz auf und stellte fest, dass sie allein im Bett lag. Sie nahm an, dass David ins Bad gegangen war. Als er jedoch nach einer längeren Zeit noch immer nicht zurückgekommen war, begann sie, sich Sorgen zu machen. Ob er vielleicht krank war? Er hatte am Abend Muscheln gegessen. Sie sprang aus dem Bett und lief zum Badezimmer, fand ihn dort aber nicht.
    Sie wickelte sich in ein großes Badehandtuch und ging ihn suchen. Schon als sie die Schlafzimmertür öffnete, sah sie Licht aus einem der Zimmer, die sie noch nie betreten hatte.
    Ihre bloßen Füße machten kein Geräusch auf dem Marmorfußboden, als sie sich dem erleuchteten Raum näherte. Die Tür war halb offen, und sie konnte David dort in einem Sessel sitzen sehen. Er sah völlig gedankenverloren aus, nicht wie der unbekümmerte Mann, der vor ein paar Stunden mit ihr geschlafen hatte.
    Immer wieder, seit sie Liebende geworden waren, hatte sie das Gefühl gehabt, dass ihr Leben plötzlich einem Traum ähnelte. Einen Mann kennenzulernen, den sie schon lange als Künstler bewundert hatte, und festzustellen, dass er gut aussah, sympathisch, geistreich und ein wunderbarer Liebhaber war, das war wie im Märchen. Zu schön, um wahr zu sein. Im wirklichen Leben existierte diese Perfektion nicht. Irgendwo musste es einen Haken geben.
    Als sie so im Dunkel stand und David beobachtete, wie er Löcher in die Luft starrte, wusste sie, dass ihr Instinkt sie nicht getrogen hatte. Ein Mann, der mitten in der Nacht aufstand und grübelte, hatte ein Problem.

4. KAPITEL
    Liz betrat langsam den Raum. „Kannst du nicht schlafen?“
    Als David ihr sein Gesicht zuwandte, war die bekümmerte Miene verschwunden. Er lächelte. „Es tut mir leid, ich habe schon immer etwas unter Schlaflosigkeit gelitten. Ich stehe oft mitten in der Nacht auf und arbeite oder lese, bis ich wieder müde werde. Wodurch bist du aufgewacht?“
    „Ich weiß auch nicht. Vielleicht, weil ich deine Nähe nicht gespürt habe. Und dann dachte ich, dass dir möglicherweise die Muscheln nicht bekommen sind.“
    „Nein, mein Magen ist völlig in Ordnung.“
    Liz sah sich im Zimmer um. Auf dem Bett lag eine große Papierrolle. Sie sah ganz so aus wie die Poster, mit denen sie in ihrem ersten Untermietzimmer versucht hatte, möglichst viel von der scheußlichen Tapete zu verdecken.
    „Was ist das? Darf ich’s anschauen?“, fragte sie.
    „Natürlich. Vielleicht erkennst du ihn.“
    Liz entrollte das Plakat. Es zeigte das Porträt eines Mannes, dessen Lächeln mindestens so geheimnisvoll und unvergesslich war, wie das der Mona Lisa. Sie hatte dieses Bildnis in Florenz gesehen.
    „Ist das nicht Lorenzo di Medici?“
    David nickte. „Vor einigen Jahren hat ein junges Mädchen aus meiner Verwandtschaft eine Zeit lang hier gelebt.

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