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Romana Extra Band 6

Romana Extra Band 6

Titel: Romana Extra Band 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Roberts , Anne Weale , Margaret Way
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wieder in der Küche verschwand.
    Der dazu servierte Rosenkohl war zu Tode gekocht worden. Die Erbsen kamen aus der Tiefkühltruhe, und das Kartoffelpüree war aus Pulver angerührt worden.
    Lady Castle aß Mrs Herrings kulinarische Katastrophen mit so herzhaftem Appetit, als wären es Delikatessen aus der Küche von Albert Roux. Dabei erzählte sie von ihren Töchtern Susan und Julia, die beide noch zur Schule gingen. Sie nahm erstaunt zur Kenntnis, dass Liz auf dieselbe Schule gegangen war.
    „Bethany, meine älteste Tochter, ist verheiratet“, fuhr Lady Castle fort. An David gewandt, fragte sie: „Wusstest du, dass der älteste Sohn der Dorsets kurz nach Bethanys Hochzeit an dieser grauenvollen Krankheit gestorben ist?“
    „Ja, sie hat es mir geschrieben.“ Er sah Liz an und erklärte ihr: „Bethanys Schwager hatte eine seltene tödliche Krankheit, für die es noch keine wirksame Behandlung gibt. Er war erst Anfang dreißig, und sein Tod war ein fürchterlicher Schlag für seine Eltern. Bethanys Ehe mit Robert, ihrem jüngeren Sohn, und die Tatsache, dass sie schon ein Jahr nach der Heirat einen Sohn bekam, hat ihnen etwas darüber hinweggeholfen.“
    Er sprach mit merkwürdig gepresster Stimme. Liz hätte zu gern gewusst, wie er mit Bethanys Heirat zurechtgekommen war.
    Das Dessert bestand aus Vanillepudding mit Pflaumenkompott. „Das sind unsere eigenen Pflaumen“, verkündete Lady Castle. „Der Küchengarten ist leider nicht mehr das, was er einmal war. Jackson schafft es nicht mehr. Du wirst ihn ersetzen müssen, David. Falls dir das gelingt. Trotz der hohen Arbeitslosigkeit ist es unmöglich, zuverlässige Dienstboten zu finden.“
    „Was zahlst du ihm denn?“, fragte David.
    Als sie es ihm sagte, erwiderte David trocken: „Es überrascht mich, dass er so lange hiergeblieben ist. Nur sehr wenige Menschen sind bereit, für weniger zu arbeiten, als der Staat ihnen an Arbeitslosengeld zahlt. Warum sollten sie auch? Ich schätze, dass ich einen Ersatz für Jackson finde, wenn ich den Job zu einem anständigen Lohn anbiete. Eine Menge junger Leute wenden sich wieder dem Landleben und dem Handwerk zu. Aber natürlich nicht für den Lohn, den du zahlst.“
    Seine Schwägerin schnaubte vor Wut. „Ich glaube, dir ist nicht klar, was es kostet, ein Haus dieser Größe zu unterhalten, mein lieber David“, erwiderte sie gereizt.
    Liz ergriff die Gelegenheit, als ihre Gastgeberin Luft holen musste. „Würden Sie es für unhöflich halten, Lady Castle, wenn ich Sie beide allein lasse, um diese Familienangelegenheiten zu erörtern, und früh zu Bett gehe? Ich habe im Zug nicht gut geschlafen und bin ziemlich müde.“
    „Selbstverständlich, gehen Sie nach oben, Miss Redwood.“
    David begleitete Liz bis zur Tür. „Ich komme auch bald“, murmelte er und zwinkerte ihr zu.
    Sie hatte keine elektrische Heizdecke erwartet, aber doch wenigstens, dass das Bett von einer altmodischen Wärmflasche angewärmt wurde. Es war schon lange her, seit sie in ein so kaltes Bett gestiegen war.
    Liz ließ die Unterhaltung im Esszimmer Revue passieren und fragte sich, ob David überhaupt eine Ahnung von den praktischen Aspekten hatte, die der Besitz eines so großen Hauses mit sich brachte. Noch dazu eines Hauses, das beträchtliche Verbesserungen nötig hatte, um es schön und wohnlich zu machen.
    Sie wusste, dass es ihr Spaß machen würde, Blackmead gründlich umzugestalten – wenn sie die Zeit und den nötigen Anreiz dazu hätte. Aber es wäre eine enorm zeitaufwendige Aufgabe, die nur auf Kosten ihrer Arbeit zu bewältigen wäre.
    War sie bereit, dieses Opfer für einen Mann zu bringen, der nicht ihr Ehemann war – und es vielleicht niemals werden würde?
    Zutiefst beunruhigt durch all die Erschütterungen und Veränderungen der letzten Zeit löschte sie das Licht. Sie rollte sich, um warm zu werden, wie eine Kugel im Bett zusammen.
    Am nächsten Morgen schien die Sonne. Liz fand sich beim Aufwachen allein im Bett, nur der Abdruck auf dem Kopfkissen verriet, dass David neben ihr geschlafen hatte.
    Als sie aus dem Fenster blickte, war sie überrascht, ihn die Auffahrt entlangreiten zu sehen. Zehn Minuten später, als sie schon angezogen war, trat er ins Schlafzimmer, nahm sie in den Arm und küsste sie.
    „Ich hatte keine Ahnung, dass du reiten kannst.“
    „Kein Sohn meines Vaters hätte aufwachsen können, ohne reiten zu lernen. Es war allerdings nie eine meiner Lieblingsbeschäftigungen. Margaret ist den

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