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Romana Gold Band 13

Romana Gold Band 13

Titel: Romana Gold Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird , Charlotte Lamb , Jane Donnelly
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vorbeiziehen zu sehen!
    Nach ihrem Examen wurde Olivia von einem jungen Mann, mit dem sie schon eine Weile ausgegangen war, eingeladen, den ganzen Sommer mit ihm und seiner Familie in Amerika zu verbringen. Gerry stammte aus Florida und kehrte nach einem einjährigen Studienaufenthalt in England nach Hause zurück. Seine Familie besaß ein Strandhaus in den Keys, und Gerry schwärmte Olivia von den Pelikanen, den Meeresschildkröten, den Mangrovensümpfen und den Glasbodenbooten vor. „Ich möchte, dass du meine Familie kennenlernst“, sagte er. „Komm schon, Olivia, wenn du uns in diesem Sommer nicht besuchst, werden wir uns vielleicht nie wieder sehen.“
    Ann Faulton aber überredete ihre Tochter, stattdessen zu ihrem Vater nach Monaco zu reisen. Immerhin sei dies die einzige Zeit im Jahr, da sie sich sehen würden. „Gut, er mag kein sehr liebevoller Vater sein, aber auf seine eigene, seltsame Art hat er doch immer versucht, sich wie ein Vater zu verhalten. So hat er nie den Kontakt zu dir abgebrochen, nie deinen Geburtstag vergessen. Ja, ich denke, du solltest ihn besuchen.“ Sie sah ihre Tochter bedeutungsvoll an. „Und nach allem, was du mir von Gerry erzählt hast, ist es ihm viel zu ernst mit dir, wohingegen du seine Gefühle nicht erwiderst. Wenn du den Sommer mit ihm und seiner Familie verbrächtest, würdest du falsche Hoffnungen in ihm wecken, Olivia.“
    Das stimmte natürlich, und nicht zum ersten Mal folgte Olivia dem guten Rat ihrer Mutter. Sie hatte sich entschlossen, Gerry abzusagen und stattdessen nach Monaco zu reisen.
    Olivia hatte ihren Vater ein Jahr nicht gesehen. Gerald Faulton ging jetzt auf die Sechzig zu, und sie stellte mit einer gewissen Wehmut fest, dass sich sein Alter zunehmend bemerkbar machte. Zwar war er immer noch schlank und drahtig, aber sein Haar war inzwischen völlig ergraut, in seinem sonnengebräunten Gesicht mehrten sich die Falten und seinen Bewegungen fehlte die frühere Spritzigkeit.
    Dem Wesen nach aber war er unverändert distanziert und kalt. Schon nach wenigen Tagen fragte Olivia sich, warum sie überhaupt gekommen war. Warum lud er sie immer wieder ein, obwohl sie doch nichts gemeinsam hatten, nicht einmal miteinander reden konnten und es keine Spur von Wärme oder Zuneigung zwischen ihnen gab?
    Wenigstens war das Wetter gut, sodass sie schwimmen und sonnenbaden konnte. Und die Wohnung ihres Vaters war zwar nicht sehr groß, aber elegant und luxuriös.
    Eines Abends schlug Gerald einen Besuch im Kasino von Monte Carlo vor, dem alten Palais am Hauptplatz mit seinem kunstvollen barocken Dekor. Die Atmosphäre an den Spieltischen konnte Olivia nicht reizen. Sie verspürte selbst keine Lust zu spielen und verlor auch bald das Interesse, ihrem Vater beim Bakkarat zuzusehen. Also schlenderte sie durch die Salles Privées und bewunderte die mit kostbarem Seidenbrokat bezogenen Stühle, die schweren Vorhänge, die Wandmalereien. Sie trank ein Glas Wein, eine Tasse Kaffee und beobachtete fasziniert, wie eine in Schwarz gekleidete Dame, ohne mit der Wimper zu zucken, beim Roulette ein Vermögen verspielte.
    Immer wieder schaute Olivia dabei auf die Uhr und hoffte, ihr Vater würde allmählich das Zeichen zum Aufbruch geben. Plötzlich stellte sie fest, dass Gerald nicht mehr am Bakkarattisch saß. Stattdessen entdeckte sie ihn in der Nähe des Haupteingangs zum großen Salon in Gesellschaft zweier Herren und einer Dame, die Olivia nicht kannte.
    Der ältere der beiden Männer war groß und untersetzt und trug einen teuren, maßgeschneiderten Smoking. Sein bulliger Kopf saß auf massigen Schultern, das schwarze Haar war an den Schläfen leicht ergraut. Olivia hatte einmal etwas über die erotische Wirkung von Macht gelesen und konnte sich vorstellen, dass manche Frauen diesen Mann aufregend finden mochten.
    Olivias Blick schweifte zu dem zweiten, deutlich jüngeren Mann. Er war ungefähr in ihrem Alter, und die Familienähnlichkeit zwischen ihm und dem Älteren ließ vermuten, dass die beiden Vater und Sohn waren. Die Frau bei ihnen schien dem Alter nach eher die Ehefrau des Älteren zu sein, aber ihr hinreißender Anblick machte es Olivia schwer zu glauben, dass sie die Mutter dieses erwachsenen Sohnes sein sollte.
    Sie war eine schlanke anmutige Frau mit seidigem schwarzen Haar und strahlenden dunklen Augen. Ihr weißes Abendkleid schmiegte sich von den schmalen Schultern bis hinunter zu den zierlichen Fesseln elegant und doch so reizvoll an ihren Körper, dass die

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