Romana Gold Band 13
konnte es nicht, denn in den letzten Stunden war ihr bewusst geworden, dass Alex sie nicht liebte. Seine Beweggründe für die Hochzeit waren nicht viel besser als ihre eigenen. So sagte sie schließlich nur: „Ich weiß nämlich über dein Studio 96 Bescheid.“
Alex zuckte überrascht zusammen. „Du kennst das Studio 96?“, fragte er rau.
Wenigstens versuchte er nicht, es abzustreiten. Ginger setzte sich auf. „Ja.“ Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und sah hinauf zu Alex. Er stand vor ihr wie aus Granit gemeißelt, das Gesicht völlig ausdruckslos. „Ich weiß, dass du an diesem widerlichen Massagesalon beteiligt bist.“ Jetzt war es endlich gesagt.
„Aha. Warst du da mal angestellt?“, fragte Alex verächtlich.
Ginger sah ihn starr an. „Ja, genau fünfzehn Minuten lang. So lange hat es nämlich gedauert, bis ich gemerkt habe, was das für ein Klub ist, und du mir die Tür gewiesen hast. Meine beste Freundin Eve hatte leider nicht so viel Glück. Vor ein paar Monaten hat mir die Polizei mitgeteilt, dass sie eine Überdosis genommen hat. Sie hat mir einen Brief hinterlassen. Die Arbeit in deinem angeblich so vornehmen Klub hat sie in den Tod getrieben, und Leute wie du leben von so etwas.“
Sie sah ihn fragend an. „Warum, Alex? Du hast doch so viele Firmen, mit denen du Geld machst. Wieso muss es auch noch ein schmieriger Massagesalon sein?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ist das die reine Gier?“, fragte sie, ohne darauf eine Antwort zu erwarten.
Sie stand auf und wollte Alex einfach stehen lassen, aber als sie an ihm vorbeiging, packte er sie grob und drehte sie zu sich herum. Der Ausdruck in seinen Augen ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren.
„Natürlich, der kleine Rotschopf“, sagte Alex. Offensichtlich erinnerte er sich jetzt wieder an ihre erste Begegnung. „Heißt das, dass du mich heute nur geheiratet hast, um deine tote Freundin zu rächen?“, fragte er verächtlich. „Und jetzt hast du es dir anders überlegt. Woher denn dieser plötzliche Sinneswandel, meine Liebe? Ist dir am Ende der Gedanke unerträglich, mit mir schlafen zu müssen?“
„Ich … nein“, antwortete Ginger unsicher. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Alex’ Hand lag um ihre Kehle, und der Ausdruck in seinen Augen ließ sie um ihr Leben bangen.
„Meine liebe Ginger, der Inbegriff der Unschuld, als Rachegöttin. Du scheinst ja noch griechischer zu denken als ich.“ Alex lachte rau. Er legte die Hand unter ihr Kinn und drückte ihren Kopf in den Nacken. „Sag mir nur noch eines, du Miststück. Wann hast du dir diesen Plan ausgedacht? Als wir uns in Rhodos kennengelernt haben oder schon vorher? Hast du deshalb für meine Mutter gearbeitet?“
„Nein, ich …“ Ginger war völlig verstört vor Angst. Alex ließ ihren Arm los und drückte sie mit festem Griff an sich. Seine Hand an ihrem Kinn tat ihr weh, und der furchterregende Ausdruck auf seinem Gesicht versetzte sie in Panik.
„Antworte!“, herrschte er sie an.
„Ich habe dich erst erkannt, als wir die Jacht verlassen haben. Dein dunkler Anzug und der Aktenkoffer haben mich darauf gebracht. Mir ist plötzlich eingefallen, wer du bist, und ich habe dich …“ Ginger verstummte erschrocken.
„Gehasst?“, fragte Alex. „Dann sollte ich dir dazu vielleicht jetzt einen Grund geben.“ Es war offensichtlich, was er vorhatte, und noch ehe Ginger sich dagegen wehren konnte, war sie wieder im Bett, und Alex lag neben ihr.
7. KAPITEL
„Nein, Alex, du verstehst mich nicht. Ich habe es mir anders überlegt. Ich …“ Alex verschloss ihr den Mund mit einem Kuss, der ohne jede Zärtlichkeit war. Er hielt sie mit dem Gewicht seines Körpers auf dem Bett fest, streifte seine Jacke ab und zog ihr mit wenigen Griffen den Rock aus.
„Ich habe es mir anders überlegt“, äffte er sie dabei hämisch nach, ohne den Blick ein einziges Mal abzuwenden. „Ich verstehe dich sehr gut, du falsches Biest. Ich sage es dir nur ungern, mein Liebling, aber jetzt bleibt dir keine andere Wahl.“ Er riss ihr mit einer einzigen Bewegung das Top vom Körper. „Ja, Alex, bitte“, höhnte er. „Du wirst noch danach winseln, du kleines Biest.“
Die kalte Wut in seiner Stimme, seine zusammengepressten Lippen und der Ausdruck in seinen Augen zeugten davon, wie sehr er sich beherrschen musste, um sie nicht sofort zu nehmen.
Ginger trat der Schweiß auf die Stirn. „Nein, bitte nicht …“, flehte sie und wehrte sich dabei verzweifelt, aber Alex war
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