Romana Gold Band 13
sich in Ginger. „Also gut.“
„Können wir uns vielleicht setzen?“, fragte Alex, und Ginger ließ sich von ihm zum Bett führen. Dort setzten sie sich nebeneinander, ohne sich zu berühren.
„Schon bei unserer ersten Begegnung hast du mich gleichzeitig zur Raserei gebracht und verzaubert. Ich war der Überzeugung, zu alt für die Liebe zu sein, und eigentlich habe ich nie an die große Liebe geglaubt. Deshalb habe ich das zwischen uns für puren Sex gehalten, eine ungeheure körperliche Anziehung. Ich war fest entschlossen, dich ins Bett zu bekommen.“
„Daran kann ich mich noch gut erinnern.“ Ginger musste unwillkürlich lächeln, als sie daran zurückdachte, wie Alex an ihrem ersten Morgen auf der Jacht halb nackt in ihrer Kabine aufgetaucht war.
Alex strich ihr zärtlich eine rotgoldene Locke aus dem Gesicht. „Du hast mich mit deiner Schönheit so fasziniert, dass es mir sogar gleichgültig war, ob dich meine Mutter mit mir verkuppeln wollte oder nicht. In meiner Selbstgefälligkeit habe ich mir eingebildet, es könnte nur eine Frage der Zeit sein, bis du in meine Arme sinkst. Aber da hatte ich mich getäuscht.“
Ginger senkte den Kopf und blickte starr auf ihre im Schoß gefalteten Hände. „Das war für dich sicher ein völlig neues Erlebnis“, sagte sie spöttisch.
„Sieh mich an, verdammt noch mal!“
Ginger zuckte erschrocken zusammen, als Alex sie an den Händen packte.
„Spar dir deinen Sarkasmus, und gib uns eine Chance!“
Als er fortfuhr, klang seine Stimme plötzlich wieder sanft und einschmeichelnd. Ginger hätte ihm nur zu gern geglaubt!
„Du warst tatsächlich die erste Frau, die ich mir nicht einfach nehmen konnte. Das war mir noch nie passiert. Ich bin ein reicher Mann. Normalerweise überschlagen sich die Frauen für mein Geld, und ich dachte, bei dir würde das auch so sein.“
„Das denkst du immer noch“, unterbrach Ginger ihn unwillkürlich. „Das merkt man doch schon an deinem Vertrag.“
Alex drehte ihre Hände um und strich ihr mit den Daumen über die Innenflächen, bis Ginger unwillkürlich erschauerte. „Ich habe vieles gesagt, was nicht so gemeint war.“ Er sah sie aus dunklen Augen an. „Aber du hast mich dazu getrieben, Ginger. Als du damals nach London abgereist bist, habe ich mir eingeredet, es würde mir nichts ausmachen. Aber schon am nächsten Tag habe ich dich angerufen, weil du mir so gefehlt hast. Trotzdem wollte ich mir noch nicht eingestehen, dass es mehr als Sex war, nicht einmal an dem Abend, als ich dich in London ausgeführt habe und danach mit dir in meine Wohnung gefahren bin. Erst als du die Ehe von mir verlangt hast und dann einfach gegangen bist, habe ich angefangen, mir ernsthaft Sorgen zu machen.“
„Du hast dir Sorgen gemacht?“, fragte Ginger ungläubig. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass irgendetwas einen Mann wie Alex erschüttern konnte.
„Ja, ich bin schließlich auch nur ein Mensch. Ich bin sogar sehr menschlich“, sagte er heiser, hob ihre Hände und bedeckte sie sanft mit Küssen.
„Lass das. Du wolltest reden, also sag mir die Wahrheit.“ Ginger war klar, dass sie jetzt ganz offen miteinander sein mussten. Wenn ihre Ehe noch eine Chance haben sollte, durfte es zwischen ihnen keine Geheimnisse geben.
„Ja.“ Alex lächelte verbittert. „Die Wahrheit. Nach einer schlaflosen Nacht bin ich damals zu dem Schluss gekommen, dass eine Ehe gar keine so schlechte Idee wäre. Ein gutes Geschäft sozusagen. Ich war fast vierzig, und es wurde Zeit, an einen Erben zu denken. Meine Mutter würde ich mit der Heirat glücklich machen und dich in mein Bett bekommen. Dass mehr dahintersteckte, wollte ich mir nicht eingestehen. Selbst bei meinem Heiratsantrag am nächsten Tag habe ich mir noch etwas vorgemacht.“
Dieses Gefühl kannte Ginger nur zu gut. Schließlich hatte sie sich mit ihren abwegigen Racheplänen ähnlichen Illusionen hingegeben.
„Alex“, unterbrach sie ihn zögernd.
„Lass mich dir zuerst alles erzählen, solange ich noch den Mut dazu habe. Ich habe die ganze Nacht damit verbracht, mich auf dieses Gespräch vorzubereiten, und jetzt muss ich es hinter mich bringen.“
So kannte sie Alex gar nicht – ihr sonst so allmächtiger Ehemann wirkte plötzlich unsicher, nervös, fast zerknirscht. „Dann sprich ruhig weiter“, ermunterte sie ihn sanft.
„Als ich dir bei unserer Trauung den Ring aufgesteckt habe, war ich überglücklich. In meiner Überheblichkeit war ich ganz stolz auf mich, weil
Weitere Kostenlose Bücher