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Romana Gold Band 13

Romana Gold Band 13

Titel: Romana Gold Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird , Charlotte Lamb , Jane Donnelly
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verlassen, und trotz des Feuers im Herd fror sie. Sie war froh, dass die Schalen, die Rafe jetzt auf den Tisch stellte, vor Hitze dampften. Sie öffnete den Reißverschluss, behielt ihren Mantel aber vorsichtshalber an, als sie sich zu ihm setzte.
    Es war eine cremige Suppe mit Zwiebeln und Erbsen. Sie sättigte und wärmte zugleich. „Das schmeckt gut“, sagte Caroline. „Mein Kompliment an die Köchin.“
    „Ich werde es weitergeben“, erwiderte er.
    „Kochst du auch selbst?“ Sie machten oberflächliche Konversation. Caroline war sich nicht sicher, wie viel Mrs Drayford wirklich über den bescheidenen Lebensstil ihres Sohnes hören wollte.
    „Gelegentlich“, sagte er. Wahrscheinlich hatte er meistens eine Frau, die für ihn kochte oder ihm das Essen brachte, sein Haus sauber hielt, sein Bett machte und es mit ihm teilte.
    Auf dem Tisch standen Brot, Käse, Butter und ein Krug. Rafe füllte ihr Glas mit einer trüben dunkelroten Flüssigkeit, und Caroline kostete vorsichtig davon. Sie hatte Schlimmeres erwartet.
    „Du malst?“, fragte sie.
    „Ich male.“
    „Hast du das immer schon gewollt?“
    „Damals hatte ich nicht viel Zeit dazu.“
    Das Gespräch war nicht sehr ergiebig. „Was hast du in all den Jahren gemacht?“
    „Ich bin gereist. Und du?“
    „Ich bin immer am selben Ort geblieben“, gestand sie. „Ich habe mich nie weit von zu Hause entfernt.“
    Rafe zögerte mit seiner Antwort, doch als sie nichts weiter sagte, stellte er fest: „Es ist fast fünf Jahre her, dass ich dich damals am Tombolastand gesehen habe.“
    „Ja.“ Ihr war nicht klar gewesen, dass er sie bemerkt hatte. Doch es war sein letzter öffentlicher Auftritt gewesen, und so hatten sich ihm vielleicht auch unwichtige Details eingeprägt. „Ich hielt dich damals für eine Mischung aus Lord Byron und Mr Darcy … Wir hatten damals englische Literatur, und ich habe wie verrückt gelesen.“
    „Beide ziemlich arrogante Burschen“, erwiderte er.
    „Das hast du gesagt.“
    „Und heute?“
    Caroline lachte. „Heute siehst du mehr aus wie Oskar aus der Tonne. Wenn du so auf Virginia Grove auftauchst, wird deine Mutter einen Anfall bekommen.“
    „Ich sollte mich mal wieder rasieren“, gab er zu. „Meistens mache ich das auch. Ich war nicht auf Gesellschaft eingestellt.“
    „Aber du hast Elpida erwartet.“
    „Elpida ist nicht so zart wie du.“ Er fuhr sich über das raue Kinn. „Sie würde sich nicht daran stören.“
    „Sie hat sehr schöne Haut und wundervolle Ohrringe.“ Ihre Betonung machte deutlich, dass sie Elpidas Geste verstanden hatte. „Du und Elpida, ihr seid …?“ Caroline machte eine kurze Pause und sah ihn fragend an.
    „Ja“, erwiderte er kurz angebunden.
    „Darf ich das zu Hause erzählen?“
    „Erzähl, was du für richtig hältst“, sagte er. „Aber nun sag du mir …“ Von jetzt an war es Rafe, der die Fragen stellte.
    Er fragte sie nach ihren Eltern und deren kleinem Laden im Dorf. Dann ging er ihre gemeinsamen Bekannten durch, und sie berichtete, was aus ihnen geworden war: Wer gestorben war oder geheiratet hatte, wer das Dorf verlassen oder eine neue Arbeit angenommen hatte.
    Caroline staunte selbst, wie viel sie über die Bewohner des Ortes wusste. Er hörte aufmerksam zu, doch es schien ihn nicht wirklich zu berühren. Es interessierte ihn, aber er hatte kein Heimweh. Die Kluft zwischen ihm und seiner Familie schien unüberbrückbar. Dann fragte er: „Und was ist aus dir geworden, seit ich dich zuletzt bei der Tombola gesehen habe?“
    „Nicht viel.“ Caroline musste über sich selbst schmunzeln. „Ich habe als Verkäuferin in einem Modegeschäft angefangen, und dort arbeite ich noch immer, jetzt allerdings als Geschäftsführerin. Es ist ein sehr eleganter Laden. Deine Mutter ist Kundin bei uns.“
    Nach Carolines dritter Verabredung mit Christopher war Mrs Drayford in das Geschäft gekommen und hatte es so eingerichtet, dass Caroline sie bediente. Wahrscheinlich bemerkte nur sie die kleine Veränderung in Mrs Drayfords Verhalten. Mrs Drayford wählte ein teures Kostüm nach ihrem üblichen Geschmack, doch zwischen den Blicken in den Spiegel musterte sie Caroline immer wieder prüfend … unauffällig, wie sie zu glauben schien.
    Sie hatte Caroline während der Jahre schon oft gesehen, aber nie wirklich beachtet. Diesmal fühlte sich Caroline wie auf dem Prüfstand und war froh, dass sie selbst ein sehr elegantes Kleid trug, wenn auch mit dem Angestelltenrabatt der

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